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Bony und der Bumerang

Bony und der Bumerang

Titel: Bony und der Bumerang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur W. Upfield
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herrschte allgemeine Aufregung.
    Thornton hatte Dugdale den Tourenwagen zur Verfügung gestellt. Kate und Ralph benützten die Gelegenheit, einige Einkäufe zu machen, und fuhren auch mit. Der vierte Platz war für Edwin Black reserviert, der sich ebenfalls um Land beworben hatte. Mr. Watts benützte seinen eigenen Wagen. Er nahm zwei Grenzreiter und Blair, den Ochsentreiber, mit. Sie alle hatten sich um Land beworben. Der dritte Wagen gehörte Mr. Hemming. Er war Verwalter einer Schafstation und wurde von zwei Grenzreitern und einem jungen Farmgehilfen begleitet.
    Mrs. Watts, die bei den Vorbereitungen zur Verlobungsfeier half, war mit ihren Kindern zum Herrenhaus gekommen. Bevor die Männer aufbrachen, nahm der Schafzüchter Frank Dugdale beiseite.
    »Ich wünsche Ihnen Glück«, sagte Thornton ernst. »Hier ist ein Brief an den Ausschuß. Ich erkläre mich bereit, Ihnen zu günstigen Bedingungen Schafe zu überlassen, falls man Sie in die engere Wahl ziehen sollte. Wenn Sie den Ausschußmitgliedern Rede und Antwort stehen, dann sagen Sie nur, was unbedingt nötig ist.«
    Dugdale bedankte sich und steckte den Brief ein, dann wandte sich Thornton an Blair.
    Der Ochsentreiber trug einen schwarzen Anzug, der viel zu eng war. Der schwarze Velourshut saß verwegen auf dem ergrauten Haar, und die Füße zierten neue braune Reitstiefel. Der sorgfältig gestutzte Kinnbart sträubte sich kampflustig.
    Thornton winkte den Ochsentreiber heran. »Hören Sie, Blair – es ist äußerst wichtig, daß Tillys Tank gesäubert wird, bevor Regen kommt. Falls Sie sich betrinken sollten, dann randalieren Sie um Himmels willen nicht. Sie dürfen keinesfalls eingesperrt werden, denn ich verlasse mich darauf, daß Sie den Tank säubern.«
    »Wenn Knowles sein verdammtes Gefängnis gekalkt haben will, wird er mich einbuchten, auch wenn ich stocknüchtern bin und aus
    der Kirche komme,« erklärte Blair voller Überzeugung. »Aber vielleicht trinke ich auch nur ein einziges Glas, denn ich muß ja vor diesem Ausschuß erscheinen.«
    »Das höre ich gern, Blair. Ich wünsche Ihnen viel Glück. Sie arbeiten nun seit fünfzehn Jahren für mich. Sagen Sie den Ausschußmitgliedern, daß ich Ihnen ein Haus kaufe, falls man Ihnen Land zuteilt. Aber denken Sie daran – nur ein einziges Glas!«
    Die Augen des Ochsentreibers schimmerten. »Ich habe nicht gesagt, daß ich nur ein einziges Glas trinken werde«, erwiderte er bedächtig. »Ich sagte, ich würde ›vielleicht‹ nur eins trinken. Aber vielen Dank für Ihr Angebot, mir ein Haus kaufen zu wollen.«
    Nach lautstarkem Abschied stiegen die Männer in die wartenden Wagen, und der Konvoi setzte sich in Bewegung. Dugdale saß am Steuer, Kate neben ihm. Er fragte Ralph, der mit Black im Fond saß, nach der genauen Zeit.
    »Halb neun, Dug. Wir brauchen uns also nicht sonderlich zu beeilen.«
    »Wir nicht. Aber Watts wird sich mit seinem kleinen Wagen ranhalten müssen. Und Hemming ebenfalls. Achten Sie doch bitte darauf, daß wir nicht zu weit vorausfahren.«
    »Weshalb denn, Dug?« fragte Kate. »Die beiden werden doch wohl kaum den Weg verfehlen.«
    »Nein«, erwiderte Dugdale. »Aber wir müssen unbedingt pünktlich sein, denn die Sitzung der Landverteilungskommission ist für uns äußerst wichtig. Und wenn ein Wagen liegenbleiben sollte, müßten die Insassen auf die beiden anderen Wagen verteilt werden.«
    Dreißig Meilen vor Wilcannia gab es einen Aufenthalt, der nicht eingeplant war. Ein Farmerehepaar wollte die Leute aus Barrakee keinesfalls weiterfahren lassen, bevor sie nicht eine Tasse Tee getrunken und ein Stück Kuchen gegessen hatten. So kam es, daß die Wagenkolonne erst Viertel vor elf beim Amtshaus von Wilcannia vorfuhr. Dutzende von verstaubten Wagen, Lastautos, Motorrädern und Pferdefuhrwerken parkten bereits in den umliegenden Straßen.
    Zusammen mit anderen Bewerbern, die ebenfalls erst jetzt eingetroffen waren, schoben sich die Männer von Barrakee durch den Eingang, neben dem eine Liste angeschlagen war. Sie enthielt in alphabetischer Reihenfolge die Namen der achtzig Bewerber, die am dritten Sitzungstag gehört werden sollten. Seit Wochen reiste die Kommission von Buschstädtchen zu Buschstädtchen, und es würde noch einige Wochen dauern, bis die letzten Bewerber unter die Lupe genommen waren. Vierzehn Weidegebiete wurden verlost – unter zweitausend Bewerbern.
    Watts und einige andere gingen wieder, denn sie würden erst am Nachmittag aufgerufen werden. Edwin Black

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