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Bony und der Bumerang

Bony und der Bumerang

Titel: Bony und der Bumerang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur W. Upfield
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Toilettenartikel gestohlen!« rief sie, als sie Bony sah.
    »Glücklicherweise habe ich den Einbrecher überrascht, Madam«, sagte Bony. »Leider ist er mir entwischt. Er betrachtete nämlich gerade seine Beute, als ich dazukam. Es ist alles in diesem Sack.«
    Auf der Veranda stand neben der Tür ein kleiner Tisch, und Bony legte die Gegenstände der Reihe nach darauf. Als Mrs. Thornton den Bumerang erblickte, wurde sie bleich.
    »Vielen Dank, Bony!« würgte sie mühevoll hervor, als sich der Mischling mit einer Verbeugung verabschiedete.

 
9
     
    Vor der Wohnbaracke traf Fred Blair zufällig Frank Dugdale. Der Zweite Inspektor hatte ein Telegramm in der Hand, und seine Augen leuchteten.
    »Lesen Sie das, Fred«, sagte er aufgeregt.
    Blair benötigte einige Sekunden, bis die Brille richtig auf seiner Nase saß, dann nahm er das Telegramm in die Hand.
    »Daly's Yard Syndikat hat mein Pferd Eucla für das GoldenPlate-Rennen gezogen. Wieviel wollen Sie anlegen?« las er laut.
    Das Telegramm war unterzeichnet mit dem Namen eines der berühmtesten Rennstallbesitzers Australiens, dem Eigentümer Euclas. Blair nahm die Brille ab, verstaute sie umständlich in der Tasche und starrte Dugdale an.
    »Na, was hab ich gesagt?« meinte er. »Wer bei der Landlotterie einen Treffer macht, hat auch das Glück, ein gutes Pferd zu ziehen. Eucla ist meines Erachtens Favorit – ich habe gestern bereits fünf Pfund darauf gesetzt. Wir müssen natürlich was bieten, sonst hält der Besitzer das Pferd zurück, und wir können höchstens ein paar Pfund herausholen. Was meint denn der Boss dazu?«
    »Er schlägt vor, zweitausend Pfund zu wetten, daß Eucla nicht Sieger wird, fünfzehnhundert Pfund, daß das Pferd nicht als Zweiter, und tausend Pfund, daß es nicht als Dritter durchs Ziel geht.«
    »Das müßte genügen«, erklärte Blair.
    »Gut, dann werde ich in diesem Sinn telegrafieren. Übrigens – ich verlasse heute Barrakee. Ich wäre schon vor einigen Wochen weggegangen, aber Mr. Thornton bat mich, bis Ende Juli zu bleiben.«
    »Sie gehen heute weg?« Blair musterte Dugdale, und sein stets ernstes Gesicht nahm einen weichen Ausdruck an. »Nun, ich wünsche Ihnen auch weiterhin Glück!«
    Als sie mit einem Händedruck schieden, ahnten sie nicht, unter welchen Umständen sie sich wieder begegnen sollten.
    Am Nachmittag wollte Dugdale mit dem Lastwagen, den er gekauft hatte, losfahren. Während des Vormittags packte er seine Sachen – im Laufe der Jahre hatte sich eine ganze Menge angesammelt. Gegen elf Uhr war er mit dem Aufladen fertig, und Mr. Thornton nahm ihn mit ins Büro.
    »Setzen Sie sich, Dug. Ich möchte mit Ihnen reden«, begann der Schafzüchter. »Zigarette?«
    Dugdale bediente sich aus der Schachtel, die ihm über den Schreibtisch zugeschoben wurde. Thornton lehnte sich zurück und musterte den jungen Mann nachdenklich.
    »Wir sind immer gut miteinander Ausgekommen«, sagte er bedächtig. »Wieviel Bargeld besitzen Sie eigentlich?«
    »Rund vierhundert Pfund«, erwiderte Dugdale prompt.
    »Gehen Sie sorgsam damit um, Dug. Sie werden jeden Penny bitter nötig haben. Bauen Sie die Blockhütte stabil genug, damit Sie mindestens ein Jahr darin wohnen können. Geben Sie nur dann Geld aus, wenn es unbedingt nötig ist. Dann aber bezahlen Sie bar. Mit diesen Abzahlungsgeschäften kommt man in Teufels Küche. Wir haben heute den ersten August. Ich habe Watts angewiesen, am siebten zweitausend Mutterschafe am Thurlow Lake bereitzuhalten. Er wird Ihnen einen Mann zur Verfügung stellen, damit Sie die Tiere auf Ihr Gebiet treiben können. Futter und Wasser haben Sie ja genug. Nächsten Monat oder im Oktober bekommen Sie die Zuchtböcke. Hier ist eine Anweisung an Mortimore. Er wird Sie für drei Monate mit Proviant versorgen. Aber zunächst gehen Sie noch zu meiner Frau, sie möchte Sie gern sprechen. Ich glaube, das wäre alles, Dug. Denken Sie daran, daß ich immer für Sie da bin, wenn Sie Unterstützung brauchen oder in Schwierigkeiten geraten sollten. Und falls Sie es eines Tages satt bekommen, Dug – Sie können jederzeit wieder hier anfangen.«
    Der Schafzüchter erhob sich und lächelte.
    »Aber die Schafe, Mr. Thornton!« protestierte Dugdale. »Ich kann sie doch nicht bar bezahlen.«
    »Wenn die Tiere geliefert werden, unterschreiben Sie Watts ein Dokument. Pro Stück berechne ich Ihnen fünfzehn Shilling. Ich habe Vertrauen zu Ihnen. Den Kaufbetrag zahlen Sie mir im Verlauf der nächsten zehn Jahre.«
    Die beiden

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