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Bony und der Bumerang

Bony und der Bumerang

Titel: Bony und der Bumerang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur W. Upfield
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sie hier so plötzlich verschwunden ist.«
    Ralph hatte den Kopf gesenkt und schwieg.
    Der zweite August wurde zu einem denkwürdigen Tag in der Geschichte von Barrakee.
    Als Blair mit seinem Ochsengespann losfuhr, um eine Ladung Holz zu holen, sagte ihm der Schafzüchter, daß er früher Schluß machen und sich im Rundfunk das mit Spannung erwartete Rennen anhören könne.
    »Eucla gewinnt auf jeden Fall«, erwiderte Blair lächelnd. »Wozu soll ich mir also das Rennen anhören, wenn ich das Ergebnis schon kenne.«
    Gegen drei Uhr versammelten sich die Thorntons auf der Veranda, und der Schafzüchter schaltete das Radiogerät ein. Gerade wurde das Ergebnis des Drei-Uhr-Rennens bekanntgegeben. Anschließend folgten der Marktbericht und ein Vortrag über Schweinezucht – ein Thema, das zwar John Thornton, nicht aber die beiden Frauen interessierte.
    Mrs. Thornton nähte. Kate tat so, als höre sie sich den Vortrag an, war aber mit ihren Gedanken weit weg. Ralph tat ebenfalls, als interessiere er sich für die Schweinezucht, doch auch er war mit seinen Gedanken ganz woanders. Mit der Uhr in der Hand stand Mortimore vor der Tür des Büros, und fünfzig Meilen entfernt, am Thurlow Lake, saß Dugdale voller Ungeduld am Telefon.
    Eine Minute nach Ende des Rennens wurde das Resultat bekanntgegeben.
    »Ergebnis des Golden-Plate-Rennens in Mooney Ponds: Sieger – Eucla. Zweiter – Teddy Bear. Dritter – Gentleman Jack.«
    Alle Gesichter strahlten. Thornton stand auf, rief Mortimore, der bereits den Telefonhörer in der Hand hatte, die Namen der Siegerpferde zu. Als Dugdale am Thurlow Lake den Hörer wieder auflegte, schlug er Watts in heller Begeisterung auf die Schulter.
    »Zwanzigtausend Pfund, einkommensteuerfrei. Abzüglich zweitausend Pfund, die wir Euclas Besitzer zahlen müssen. Bleiben achtzehntausend Pfund«, rechnete Thornton laut. »Geteilt durch fünf – da erhält jeder dreitausendsechshundert Pfund.«
    »Was willst du denn mit dem vielen Geld anfangen, John?« neckte die Little Lady.
    »Das werde ich mit dir und Kate teilen«, erwiderte ihr Mann lächelnd.
    »Onkel, du bist ein Schatz«, jubelte Kate. »Ich brauche nämlich dringend ein paar neue Kleider.«
    »Na, von zwölf hundert Pfund wirst du dir schon etwas kaufen können«, meinte der Schafzüchter.
    »Und du, Ralph? Was hast du mit deinem Geld vor?« fragte die Little Lady auch ihn.
    »Ich werde es mit dir und Kate teilen«, ahmte er seinen Vater nach.
    »Das wäre ungerecht«, stellte Mrs. Thornton fest. »Dann hätten Kate und ich doppelt soviel wie ihr. Dabei habt ihr den Einsatz bezahlt.«
    »Schön, Dad, dann legen wir eben unsere beiden Anteile zusammen und teilen durch vier«, schlug Ralph vor.
    Lachend willigte Thornton ein. In diesem Augenblick wurde er von Mortimore ins Büro gerufen. Dugdale wünschte ihn zu sprechen.
    »Nun, was sagen Sie zu unserem Glück, Mr. Thornton?« fragte der junge Mann, nachdem der Schafzüchter den Telefonhörer ans Ohr genommen hatte. »Wenn ich am siebten die zweitausend Schafe übernehme, wird bar bezahlt, Mr. Thornton.«
    »Aber das ist doch nicht nötig, Dug!« protestierte der Schafzüchter.
    »Doch. Sie selbst haben mir geraten, stets bar zu zahlen.«
    Thornton freute sich über Dugdales Rechtschaffenheit, versuchte ihm sein Vorhaben aber trotzdem auszureden. Doch der junge Mann blieb bei seinem Entschluß.
    »Ich halte es für besser, wenn Sie die Schafe bereits am Sechsten holen«, meinte Thornton schließlich. »Die Flutwelle des Paroo ist bereits in Wanaaring angelangt, und in Bourke steigt der Wasserstand rapid. Es wird eine gewaltige Überschwemmung geben, und da werden die Washaways überflutet. Bitten Sie Watts, die Schafe am Donnerstagabend in den Pferchen zu haben.«
    »Gut, und vielen Dank. Aber wie wollen Sie die Schafe von den Außenweiden zur Schur hereinholen?« fragte Dugdale.
    »Wir müssen sie durch die Washaways treiben, bevor die Flut kommt, Dug. Ich hätte eben längst Brücken bauen lassen sollen!«
    Um diese Zeit kam das Ochsengespann mit der Holzfuhre am Flußufer entlang.
    »Dein Anteil, Henry, beträgt rund dreitausendfünfhundert Pfund«, erklärte Blair, der überzeugt war, daß Eucla gewonnen hatte. »Nun möchte ich gern wissen, was du mit dem vielen Zaster anfängst.«
    »Keine Ahnung, Fred.« Henry grinste verständnislos wie üblich.
    »Das solltest du aber wissen.« Blairs Augen leuchteten. »Leute, die nicht wissen, was sie mit ihrem Geld anfangen, dürften überhaupt

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