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Bony und der Bumerang

Bony und der Bumerang

Titel: Bony und der Bumerang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur W. Upfield
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himmelwärts schoß. Gleichzeitig schien sich unter ihm der Boden zu öffnen, und im nächsten Moment schlug er schwer mit dem Kopf auf. Ein zarter gebauter Mann hätte sich bei diesem Sturz das Genick gebrochen.
    Inzwischen hatte der dritte Beamte bei Dugdale einen Jiu-Jitsu-Griff anbringen können, und sein Kollege schickte sich ebenfalls an, wieder in das Geschehen einzugreifen. Der am Boden liegende Anführer der Truppe spuckte Sand aus und rang nach Luft.
    Mit gesträubtem Bart und leuchtenden Augen nahm Blair einen kurzen Anlauf – und im nächsten Moment wurden dem Jiu-Jitsu-Experten die Beine weggerissen. Noch bevor er mit Dugdale zu Boden gestürzt war, hatte sich der kleine Ochsentreiber den zweiten Beamten vorgenommen, der seinem Kollegen zu Hilfe eilen wollte. Blair stürmte auf den Mann zu, rammte ihm die Faust zwischen die Augen, und der Polizist ging zu Boden.
    Doch Dugdale war noch nicht gerettet. Sein Widersacher war wirklich ein Experte in Jiu-Jitsu, hatte bereits einen neuen Hebelgriff angesetzt. Er hatte nur das Pech, sich Dugdale und nicht Blair ausgesucht zu haben. Dugdale war lediglich ein guter Boxer und konnte deshalb mit einem Jiu-Jitsu-Griff leicht außer Gefecht gesetzt werden. Blair hingegen war in der Wahl seiner Mittel nicht wählerisch. Er kämpfte nicht nur mit den Fäusten, sondern auch mit Zähnen und Stiefeln.
    Ein Polizist lag bewußtlos am Boden, der hünenhafte Anführer benötigte noch einige Sekunden, bis er sich von seinem Sturz erholt hatte. Endlich konnte Blair Dugdale befreien.
    Dugdale lag am Boden, der Polizeibeamte kniete neben ihm und hatte den Arm des jungen Mannes in einen schmerzhaften Hebelgriff genommen. Der Ochsentreiber sprang auf den Rücken des Polizisten, packte dicht über der Stirn das Haar und zog den Kopf mit aller Gewalt nach hinten.
    In diesem Moment wurde Blair von dem breitschultrigen Anführer wie ein lästiges Insekt in die Höhe gehoben. Blair sah noch, daß es Dugdale gelang, unter seinem Widersacher hervorzukriechen, bevor sich der Mann von seiner Überraschung erholt hatte. Er selbst aber hing hilflos in der Luft. Es blieb ihm nichts weiter übrig, als mit den Stiefelabsätzen die Schienbeine seines Gegners zu bearbeiten. Das brachte zwar etwas Erleichterung, aber der eiserne Griff lockerte sich nicht. Da gelang es dem Ochsentreiber, dem Hünen mit aller Gewalt den Ellbogen in die Magengrube zu stoßen.
    Nun war er wieder frei. Er fuhr herum und sah, daß Dugdale vor der interessiert zuschauenden Familie Watts eine Boxvorstellung gab. Hingegen entging ihm, daß Henry McIntosh jetzt ebenfalls vom Kampffieber gepackt wurde. Der hünenhafte Anführer des Trupps, der den Ochsentreiber gerade erneut anging, sah plötzlich Sterne – und gleich darauf wurde ihm schwarz vor Augen. Er ging in die Knie, und Blair drehte sich verwundert um. Henry hatte einen Stiefel ausgezogen und schwang ihn wie eine Streitaxt. Offensichtlich war er bereit, ein zweitesmal zuzuschlagen, falls es sich als nötig erweisen sollte.
    »Wir sprechen uns noch, Henry!« knurrte Blair. »Du hast mir den ganzen Spaß verdorben!«
    Einer der zu Boden geschickten Polizisten kam taumelnd hoch. Er war immer noch ganz benommen, aber als guter Sportsmann gab er nicht so leicht auf.
    »Zeit lassen, Giles«, rief Blair ihm zu. »Ich bin nicht nachtragend, aber ich habe noch nicht vergessen, daß ich das verdammte Gefängnis weißeln mußte.«
    Giles hatte den Ochsentreiber vor zwei Jahren kennengelernt und wußte genau, was von ihm zu erwarten war. Deshalb forderte er rasch Watts auf, den Beamten zu Hilfe zu kommen.
    »Verschwinden Sie lieber, Mr. Watts!« rief Blair.
    In diesem Moment wurde Dugdale durch eine linke Gerade zu Boden geschickt, was dem Polizeibeamten bewundernde Blicke einbrachte. Blair sah gerade noch rechtzeitig, wie die Handschellen aufblitzten, und hielt den Zeitpunkt zum Eingreifen für gekommen. Der Beamte wollte Dugdale gerade die Handschellen anlegen, als ihn ein Fußtritt mehrere Meter weit beförderte.
    »Los, Dug, verschwinden Sie!« rief Blair triumphierend. »Ich mache hier allein weiter. Henry, Mr. Dugdales Pferd!«
    Der von dem Fußtritt niedergestreckte Polizist wollte sich gerade erheben, als ihn erneut ein Fausthieb traf. Fast gleichzeitig erhielt sein Kollege einen kräftigen Stoß und torkelte Watts in die ausgebreiteten Arme. Die beiden Farmarbeiter amüsierten sich köstlich.
    Dugdale war immer noch sehr benommen. Er spürte, wie er in den Sattel

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