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Bony und die weiße Wilde

Bony und die weiße Wilde

Titel: Bony und die weiße Wilde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur W. Upfield
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erklärte Bony ausweichend.
    »Teds Felsen. Dort wurde Ted heruntergespült. An einem Tag wie heute, bei Ebbe. Die Flutwelle kommt überraschend schnell herein. Hat Sadie nicht aufgepaßt?«
    Bony äußerte sich nicht zu dieser Frage. Mit Hochgenuß machte er sich über das dicke Stück Fischfilet her, das, mit Ei und Semmelbrösel paniert, wunderbar knusprig war.
    »Manchmal erwischt man von diesem Felsen aus prächtige Königsfische«, warf Karl ein und erzählte von früheren Fängen. Nach einer Weile wandte sich Bony wieder an Matt.
    »Könnte man sagen, daß unter Bedingungen wie heute vom ersten Sichtbarwerden der Flutwelle bis zum Eintreffen am Felsen nur zwanzig Sekunden vergehen?«
    »Länger dauert es kaum.«
    Emma beendete dieses Thema mit der Frage, ob er auf der Lagunenfarm ein ordentliches Mittagessen bekommen habe, ßony erzählte nun zehn Minuten lang von dem Empfang, den ihm Jeff und seine Frau bereitet hatten. Dann erkundigte er sich, ob Sadie und ihre Mutter auf ihrem Weg nach Timbertown vorbeigekommen seien.
    »Sadie schaute herein, um zu fragen, ob wir etwas aus der Stadt brauchen«, erwiderte Emma. »Ich ließ mir ein paar Servietten und einen neuen Wasserkessel für den Primuskocher mitbringen. Sie lieferte die Sachen auf dem Rückweg ab.«
    »Hat Sadie erwähnt, was sie in der Stadt wollten?«
    »Ja. Angeblich brauchte sie zwei neue Hauskleider.«
    »Helle Sommerkleider, wie?«
    »Gewiß. Es gibt ja heutzutage so wunderhübsche Sachen.«
    »Als sie auf dem Rückweg hereinschaute - hat sie da von den gekauften Kleidern erzählt?«
    »Natürlich! Aber was sind Sie nur für ein Mann, Nat!« Emma zwinkerte ihm zu. »Dieses Interesse für Frauenkleider!«
    »Es interessiert mich nur, was sie wohl in der Stadt gekauft haben könnten. Jetzt sagen Sie mir noch eins, Emma: Angenommen, wir beide führen in die Stadt, und Sie kauften sich ein neues Kleid. Man würde es im Geschäft doch in ein Paket packen, ja?«
    »Aber nein! Man bekommt es in einem flachen Karton.«
    »Gut! Und wenn wir nun zurück wären, und ich führe den Wagen direkt in die Garage, würden Sie das Kleid dann zunächst im Wagen liegen lassen oder sofort mit ins Haus nehmen?«
    »Sie ließe es bestimmt nicht im Wagen!« warf Matt mit dröhnender Stimme ein. »Emma ließe überhaupt nichts im Wagen liegen.«
    »Hm, auf jeden Fall kein Kleid, das ich mir gerade gekauft habe.«
    »Dann hat Sadie vielleicht gar kein Kleid für sich gekauft«, beharrte Bony.
    »Aber sie hat es mir doch gesagt! Ich fragte sie doch noch ob sie das bekommen habe, was ihr vorschwebte, und sie bestätigte es.«
    »Vielleicht ist Sadie eine kleine Lügnerin. Ich hätte zu gern gewußt, ob man das nachprüfen kann. Wieviel Geschäfte gibt es in der Stadt?«
    »Nur eins, in dem Sadie sich Kleider kaufen würde. Ist es denn so wichtig?«
    »Es könnte wichtig sein, zu wissen, ob Sadie die Wahrheit sagt oder nicht. Sie könnte ja auch etwas für Marvin gekauft haben. Ich muß das also aus verschiedenen Gründen nachprüfen. Vom Hügel aus konnte ich beobachten, daß sie lediglich ihre Handtasche bei sich hatte, als sie die Garage verließ und ins Haus ging. Und ihre Mutter trug nur einen Einkaufskorb. Wenn Sadie sich tatsächlich ein Kleid gekauft hat -warum nahm sie es nicht mit ins Haus, um es anzuprobieren und sich an ihrem Kauf zu freuen, wie es jede normale Frau tun würde? Ich habe über eine halbe Stunde gewartet, aber sie ging nicht zum Wagen zurück.«
    »Wir haben Sadie nie bei einer Lüge ertappt, stimmt’s, Matt?« meinte Emma. »Ich will Ihnen etwas sagen, Nat. Eine gute Freundin von mir leitet die Damenbekleidungsabteilung bei Baumont. Sie wird mir sagen, was Sadie gekauft hat.«
    »Dazu ist es jetzt zu spät«, gab Matt zu bedenken. »Muriel hat kein Telefon.«
    »Dann werde ich jetzt mit Emma nach Timbertown fahren, damit sie sich mit ihrer Freundin unterhalten kann«, erklärte Bony.
    Emma schien nicht abgeneigt. »Das wäre nett«, meinte sie, und Matt setzte hinzu: »Gute Idee. Wann fahren wir los?«
    »Sie bleiben zu Hause, Matt. Sie müssen hier die Stellung halten. So, Emma, bitte machen Sie sich fertig. Wir wollen noch den größten Teil des Weges bei Tageslicht zurücklegen.«
    Emma blickte zweifelnd ihren Mann an, doch er nickte zustimmend, und auch Karl schien die Idee gut zu finden.
    »Das ist mal eine Abwechslung für Sie, Missus. Wenn wir aufgeräumt haben, kann Matt ja mal vorlesen. Er hat es in letzter Zeit etwas zu leicht

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