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Bony und die weiße Wilde

Bony und die weiße Wilde

Titel: Bony und die weiße Wilde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur W. Upfield
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Perth genommen. War er es, der heute morgen um halb vier hier losfuhr?«
    »Ja, das war Luke«, bestätigte Bony. »Der Sergeant hat den Wagen angehalten und nach Opossumfellen durchsucht. Marvin hat er bei der Gelegenheit nicht gefunden. Sonst noch etwas?«
    »Das war gestern alles. Heute morgen hat Jeff einen Inspektionsgang gemacht. Um vier Uhr zwanzig verließ er das Haus durch die Hintertür. In der linken Hand hielt er etwas, das wie ein Gewehr aussah, und unter der rechten Achsel stützte er sich mit einer Krücke. Es war noch kein richtiges Büchsenlicht. Er sah sich alle Schuppen und Scheunen an. Dann kam Mark Rhudder hinzu und half ihm bei der Inspektion, Später erschien auch Sadie und sprach mit den beiden. Danach sattelte sie ein Pferd und ritt zu den Kühen. Das Spielchen endete, als schließlich Mrs. Rhudder im Morgenrock herauskam und mehrere Minuten auf Jeff einredete. Sie führte dann den alten Knaben ins Haus, nachdem sie ihm das Gewehr abgenommen hatte.«
    »Muß ja die reinste Theatervorstellung gewesen sein, Tom. Und was hat wohl der alte Jeff Ihrer Meinung nach gesucht?«
    Der Wachtmeister grinste. »Vielleicht hat er lediglich nachsehen wollen, ob Luke etwas hat mitgehen lassen.«
    »So könnte es gewesen sein.« Bony lachte ebenfalls. »Haben Sie den Wagen gesehen, mit dem Mrs. Stark und Sadie in die Stadt fuhren?«
    »Ja. Um ein Uhr einundfünfzig kam Sadie im Sonntagsstaat aus dem Haus. Sie holte den Wagen aus der Garage, und um zwei Uhr stieg Mrs. Stark am Gartentor ein.«
    »Und was geschah in den dazwischenliegenden elf Minuten?«
    »Die Alte ließ ja auf sich warten, und in der Zwischenzeit hat das Mädchen Kühlwasser aufgefüllt und den Ölstand geprüft.
    Bony erkundigte sich, ob die beiden Frauen bereits nach Hause gekommen seien. Dies war nicht der Fall.
    Die Pferde waren nun schon seit zwei Tagen an den Bäumen angebunden. Bony war besorgt darüber. Er entschloß sich, sie in ihre Koppel zurückzubringen.
    »Ich beabsichtige, zusammen mit Lew ein Lager unter dem Teestrauch auf dem Kliff aufzuschlagen«, erklärte er. »Von hier aus kann man nicht sehen, was am Strand vorgeht.«
    »Da haben Sie recht«, erwiderte der Wachtmeister. »Ich sprach bereits mit den Eingeborenen darüber. Von hier aus kann man nicht Strand und Farm gleichzeitig beobachten. Marvin -«
    »Steckt noch hier irgendwo, Tom. Ich glaube, Sadie weiß, wo er sich verborgen hält, und auch der alte Jeff scheint es zu vermuten - nach dem, was Sie heute morgen beobachtet haben. Nun, was gibt’s?«
    Fred winkte ihnen, herauszukommen.
    Vom Hügel aus sah Bony den Wagen, der in rascher Fahrt die Lagune entlangkam. Durch das Glas konnte er beobachten, wie die Möwen vor dem Auto aufflogen und sich wieder niederließen, sobald das Fahrzeug vorbei war. Der Abendwind wehte aus dem Norden und kräuselte das Wasser. Im Westen stand eine Dunstwolke. Die hohen Dünen verwehrten den Blick auf Teds Felsen und Australiens Fronttür. Auf der Farm erschien Mark und trieb die Kühe in den Melkschuppen. Schließlich bog der Wagen in den Hinterhof ein. Sadie fuhr direkt in die Garage.
    »Na ja, ’ne Kiste Whisky haben sie nicht mitgebracht«, bemerkte Breckoff. »Die hätten sie vorn an der Haustür abgeladen.«
    »Vielleicht überläßt man Mark das Abladen«, erwiderte Lew. »So eine Kiste ist doch schwer.«
    Mrs. Stark kam aus der Garage und ging ins Haus. Sie trug einen Einkaufskorb von mittlerer Größe. Wenige Augenblicke später erschien auch Sadie, ohne Pakete, lediglich die Handtasche unter dem Arm. Bony dachte daran, wie sie am Morgen angezogen gewesen war, und er stellte fest, daß ihr das grüne Kleid und der rosa Strohhut außerordentlich gut standen.
    Eine halbe Stunde später bestieg Bony seinen Wallach und nahm die anderen Pferde mit zur Koppel. Es war bereits sechs Uhr vorbei, als er die Farm seiner Gastgeber erreichte. Beim Abendessen sprach er über die Gefahren der Flutwelle.
    »Dieser Brecher, der heute morgen hereinkam, war anders als der, den wir an Australiens Fronttür beobachteten, Matt. Die See war spiegelglatt, und was ich zunächst von der Flutwelle bemerkte, sah aus wie ein Ölstreifen.«
    »Ich sagte Ihnen doch, daß die Flutwelle ganz besonders gefährlich ist, wenn die See spiegelglatt daliegt«, erwiderte Matt.
    »In welchem Abstand passieren die nach Osten fahrenden Schiffe die Küste?«
    »In etwa vier Meilen, würde ich sagen. Wo haben Sie gefischt?«
    »Auf dem großen Felsen hinter den Dünen«,

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