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Bony und die weiße Wilde

Bony und die weiße Wilde

Titel: Bony und die weiße Wilde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur W. Upfield
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hinzogen, erwachte in Marvin Rhudder der Wunsch, in gestohlenen Wagen durchs Land zu reisen. Dabei kam er auch nach Elton in Südaustralien. Dort gab er sich einem Pfarrer gegenüber als Theologiestudent aus. Er erklärte, Ferien zu haben, und der Pfarrer lud ihn ein, sein Gast zu sein. Rhudder hat sogar bei zwei Gelegenheiten gepredigt, und die Frau des Pfarrers ist er um Geld angegangen. Nach zwei Wochen war er gut bekannt in Elton. Dann lauerte er in einer dunklen Nacht einer Frau auf und verging sich an ihr. Am Abend des Mittwoch, der auf dieses Verbrechen folgte, wartete er vor der Garage eines Buchmachers, der sich auf dem Rückweg von den Rennen in Gawler befand. Er schlug den Mann nieder und entkam mit rund fünfzehnhundert Pfund. Zur Flucht benutzte er den Wagen des Pfarrers. Dieser Wagen wurde später in der Nähe von Mildura gefunden, also in Viktoria. Die Fingerabdrücke von Marvin Rhudder befanden sich an drei Stellen der Karosserie, aber natürlich nicht am Steuerrad. Es dürfte feststehen, daß er nach Sydney zurückwollte und zu diesem Zeitpunkt noch nicht wußte, daß der Buchmacher seinen Verletzungen erlegen war. Einen Tag später, nachdem er den Wagen stehengelassen hatte, muß er aus Zeitung oder Rundfunk davon erfahren haben, und daß die Polizei nach einem Mann fahndete. Der Name des Mörders wurde nicht ein einziges Mal erwähnt.«
    Inspektor Bonaparte machte eine kurze Pause.
    »Den Wagen in der Nähe von Mildura stehenzulassen, war recht geschickt«, fuhr er dann fort. »Dadurch vermutete ihn die Polizei in Sydney. Rhudder schlug einen Haken nach Port Pirie, wo er ein Schiff nahm, das Pferde nach Indien brachte. Am dritten Januar verließ er dieses Schiff in Albany, als Tausende von Polizisten ihn in Sydney suchten. In der Nacht vom neunten auf den zehnten Januar sah ihn Karl Mueller. Acht Tage später erwähnt Matt Jukes Ihnen gegenüber zufällig diese Begegnung, ohne zu wissen, daß Rhudder einen Mord beging und gesucht wurde. Auch Sie hatten keine Ahnung davon bis zu dem Tag, da Jukes Ihnen von Muellers Beobachtung erzählte und Sie zufällig zum selben Zeitpunkt das Fahndungsblatt erhielten. Jetzt verhielten Sie sich sehr klug. Zunächst fuhren Sie hinaus zu den Rhudders, erkundigten sich nach Marvin und unterrichteten bei dieser Gelegenheit die Eltern, daß ihr Sohn in Verdacht stehe, den Mord in Elton begangen zu haben. Wie vorauszusehen, war das Resultat gleich Null. Eine großangelegte Razzia lehnten Sie ab, weil das schwierige Gelände dem Flüchtigen unzählige Verstecke bot. Statt dessen schlugen Sie vor, zusammen mit eingeborenen Spurenlesern die Suche aufzunehmen. Und nun werde ich Ihre Aufgabe übernehmen. Wir haben heute den siebenundzwanzigsten Januar. Rhudder ist also seit etwa siebzehn Tagen in dieser Gegend. Inzwischen kann er sich natürlich längst an einen weit entfernten Ort abgesetzt haben. Trifft dies zu, würde ich nach einem Mann suchen, der gar nicht mehr hier zu finden ist. Es sei denn, daß Sie oder Matt Jukes inzwischen neue Beweise für seine Anwesenheit gefunden haben.«
    »Nein, wir haben keine neuen Beweise«, erwiderte Sasoon. »Um nach Hause zu gelangen, mußte Rhudder den Hauptzufluß der Lagune durchqueren. An beiden Ufern fanden wir seine Fußabdrücke im Schlamm. Ich war mit einem Eingeborenen dort und habe Gipsabdrücke genommen. Wie gesagt -das war zu Anfang meiner Ermittlungen. Übrigens war sich der Eingeborene absolut sicher über diese Spuren.«
    »Sicher? Was heißt das?«
    »Er war sicher, daß es sich um Marvin Rhudders Spuren handelte, weil er sich genau an dessen Gang erinnern konnte. Nach meinem Besuch bei Rhudders ließ ich Lew und einen anderen Spurenleser in der Nähe einer alten Straße von Albany kampieren, nur um sicherzugehen, ob Marvin auf diesem Weg zu fliehen versuchen würde«, berichtete der Sergeant weiter. »Ich erhalte jeden Morgen Bericht. Bis jetzt hat sich dort nichts getan.«
    Sasoon verfiel in Schweigen und beobachtete seinen Gast, der sich eine seiner schrecklichen Zigaretten drehte. Da begann auch er, seine Pfeife zu stopfen.
    »Es ist ja durchaus möglich, daß Rhudders Eltern geglaubt haben, ihr mißratener Sprößling sei aus dem Gefängnis entlassen worden«, ergriff der Inspektor schließlich das Wort. »Marvin jedoch wußte genau, daß er wegen Mordes gesucht wird, und darum mag er seinen Eltern vielleicht erzählt haben, er habe eine kleine Dummheit gemacht, durch die seine
    Bewährungsfrist hinfällig

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