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Borderline ein Narco-Thriller

Borderline ein Narco-Thriller

Titel: Borderline ein Narco-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Habbe
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irgendeiner verwackelten Helmkamera.“
    „Vor Ort.“
    „Gut. Wir wollen doch sehen, dass unser werter Gast sicher zur Grenze kommt. Momentan befindet sie sich auf einer Farm bei Caborca.“ Belustigt hört Jack das unzufriedene Brummen Avrils.
    „Genauer geht’s nicht?“
    „
Genauer
bringe ich nachher mit. Ich nehme an, die Operation erfolgt in der Nacht?“
    „Korrekt. Die Teams werden von hier aus starten.“
    „Dann lassen Sie Sandwiches einpacken. Ich bin bis sieben bei Ihnen.“
     
    * * *
     
    Nachdem sie das Gespräch beendet haben, geht Avril missmutig zum Wandschrank aus dunklem Kirschholz, nimmt eine Flasche Mescal und ein Glas heraus. Er schüttet zwei Fingerbreit ein, stellt die Flasche zurück und geht mit dem Glas zum Fenster. Während er daran nippt, schaut er nachdenklich einer Rugby spielenden Einheit zu.
    Er ist froh, dass die Amerikaner so schnell reagiert haben. Die Auslieferung Diegos ist allerdings ein Problem. Sicher, er hat mit solchen Forderungen gerechnet, bloß muss es gleich die Festnahme
im Beisein
der DEA sein?
    Aber, beruhigt er sich, bei einem nächtlichen Gefecht kann immer etwas Unvorhersehbares geschehen. Er wird Pablo anrufen und auf den Weg nach Norden schicken.
     
    * * *
     
    Ungeduldig sitzt Claire in ihrem Chrysler und lauscht dem von draußen hereindringenden Hupkonzert auf dem überfüllten Freeway. Sie verflucht all die Fahrzeuge um sich herum, die ihre Fahrt zum DEA-Hauptquartier zu einer zähen Kriecherei werden lassen. Ihre Gedanken schweifen ab zu Marc, Diego oder wie auch er heißen mag. Erfüllt von einer Mischung aus Furcht und trauriger Wut schlängelt sie sich durch den dichten Verkehr, als ihr Telefon klingelt. Jack.
    „Wir haben ihn geortet.“
    Es dauert einen Augenblick, bis sie versteht. „Wo? Hier?“
    „Nein, in Mexiko. In einem kleinen Kaff in Sonora. Etwa zweihundert Kilometer südwestlich von Tucson.“
    „Ich bin in fünf Minuten bei dir.“ Sie legt auf und fixiert die sich quälend langsam nähernde Ausfahrt vor ihr.
     
    Kaum hat sie Jacks Büro betreten, stürmt er aufgeregt auf sie zu. „Die Ortung wurde gerade bestätigt!“ Er umarmt sie kurz zur Begrüßung, bietet ihr einen Stuhl an und geht zurück zu seinem Sessel.
    „Hattet ihr Kontakt zu ihm?“
    Er schüttelt den Kopf. „Nein, er ist offline.“ Jack wirft ihr einen kurzen Blick zu, als er sich setzt. „Sieht so aus, als hätten ihn die Jungs vom Peredo-Kartell eingesackt.“
    Diego entführt?
Ein kalter Schauer jagt über Claires Rücken. Sie muss schlucken, schaut sich suchend auf dem Tisch um. Jack greift neben sich und hält ihr eine kleine Plastikflasche hin. Eilig öffnet sie die Kappe und nimmt einen großen Schluck. Mit der Hand wischt sie sich einen Tropfen von der Oberlippe. Sie bemerkt, wie ihre Mundwinkel zucken.
    „Es scheint, dass er am Leben ist. Mehr weiß ich zurzeit nicht.“
    Sie bemerkt erstaunt, dass Mitgefühl in Jacks Stimme mitschwingt.
    „Ich habe mit den Mexikanern gesprochen. Sie stellen ein Team zusammen. Aber das Beste ist: Wir können ihn rausholen.“
    „Was, zu uns?“
    Jack nickt, ein triumphierendes Grinsen im Gesicht.
    „Die Mexikaner lassen ihn einfach gehen? Wie hast du das geschafft?“
    „Ich hab so meine Möglichkeiten.“ Er zuckt vielsagend mit den Schultern. „Jedenfalls werde ich runterfahren und das zusammen mit denen erledigen.“
    „Ich komme mit.“
    „Bitte?“ Entgeistert schaut Jack sie an. „Das ist eine Sache zwischen uns und den mexikanischen Kollegen. Ich ruf an, wenn wir ihn haben.“ Jack richtet sich auf, schaltet den vor ihm stehenden Laptop aus.
    „Nein. Ich komme mit.“ Mit entschlossen zusammengekniffenen Lippen heftet sie ihren Blick auf Jack. Der schüttelt energisch den Kopf, will etwas sagen. Claire kommt ihm zuvor:
    „Ohne mich wüsstet ihr rein gar nichts von Diego. Ohne mich hättest du doch überhaupt keine Ahnung, was da abgeht!“ Sie erhebt sich ebenfalls, bereit, sich dem zur Tür eilenden Jack in den Weg zu stellen.
    Er hält inne, noch immer kopfschüttelnd. Allerdings nicht mehr so entschlossen, deutlich defensiver jetzt. „Claire, du musst…“
    „Genau, ich muss dabei sein! Diego fällt nun mal genau so in unser Ressort. Vergiss die
Alina
nicht.“ Damit schnappt sie ihre Tasche und heftet sich an den wütend durch die Tür stürmenden Agenten.
     
    * * *
     
    In atemberaubendem Tempo jagt Jack den Freeway in Richtung Grenze hinunter. Dort werden sie auf einer Nebenspur

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