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Borderline ein Narco-Thriller

Borderline ein Narco-Thriller

Titel: Borderline ein Narco-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Habbe
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hat er Diegos Helfer als einen Mann im Visier, den er einmal für seine Zwecke einspannen kann. Und dieses
einmal
ist vielleicht gekommen. „Und Madame?“
    „Äußerlich gefasst. Aber, er weg, Gonzales weg … Sie hat hier nicht mehr viele ihrer Leute um sich.“
    Sie wird damit klarkommen müssen
, denkt Avril. Zu wenig Leute ihres Vertrauens sind momentan ihr kleinstes Problem.
    „Stell die Suche ein und hol alle Teams zurück. Alles geht weiter, wie normal. Die Sache mit Diego kläre ich.“
    Er legt auf, stark bemüht, die in ihm kochende Wut niederzukämpfen. Er weiß, die Zeit spielt in rasendem Tempo gegen sie. Sollte Diego am Leben sein, in der Hand von Javier Peredo, dem Sinaloa oder einem anderen Kartell, so wird er früher oder später eines tun - reden. Und wenn er redet, wird er ihn, Avril, sicher nicht aussparen. Eine Aussage, die der Colonel unter allen Umständen verhindern muss.
    Mit der Hand knetet er sich den steifen Nacken, lässt den Kopf einige Male langsam kreisen. Die einzige Möglichkeit, Diego zu finden, ist sein Telefon. Wenn es aber ausgeschaltet ist, haben sie ein Problem mit der Lokalisierung. Avril fällt jedoch jemand ein, der ihnen in der Sache helfen kann - auch wenn es sie etwas kosten wird. Seufzend lässt er sich mit dem DEA-Büro in San Diego verbinden.
    „Jack? Avril hier. Wir brauchen Ihre Hilfe.“
     
    * * *
     
    Das Fiasko mit der verschwundenen Drohne schießt Jack ins Gedächtnis, als ihm der Anruf durchgestellt wird. Hat ja nicht lange gedauert, bis sie nicht mehr weiter wissen. Aber, wer will, muss auch etwas geben. Ein Grundsatz, dem Jack als Gebender stets gern folgt.
    „Was bieten Sie?“
    „Den Mann, über den wir vorhin gesprochen haben.“
    Jacks Mund wird trocken. Locando?
    „Wir haben die Möglichkeit, Diego Locando und Javier Peredo auf einen Schlag festzusetzen.“
    „Wie bitte?“, Jack räuspert sich. Für einen Augenblick hat es ihm die Sprache verschlagen. Was ist plötzlich in die Latinos gefahren? Erst verlieren sie Material und Männer in rauen Mengen, und jetzt das?
    „Und dafür brauchen Sie uns.“
    „Korrekt.“
    „Was haben Sie?“
    „Eine Mobilfunknummer.“
    „Und die können
Sie
nicht lokalisieren?“
    „Schon. Das Handy ist allerdings offline. Macht es schwerer für uns und dauert zu lange. Leider“, gibt Avril zerknirscht zu.
    „Dann geben Sie mal her.“ Jack tippt die Nummer in seinen Laptop ein und vervollständigt das Formular für die Suchanfrage, während er mit dem Colonel telefoniert. „Sollten in zwanzig Minuten wissen, wo sich das Gerät befindet.“
    „Danke.“
    „Gern. Sie wissen, was wir dafür wollen?“
    „Locando.“
    „Genau. Wir ermitteln in diversen Angelegenheiten gegen ihn und würden ihn nur zu gern dazu befragen. Das heißt, wir wollen ihn lebend!“
    „Was denken Sie denn?“
    Jack kann sich ein Grinsen nicht verkneifen. Er weiß, wie diese Einsätze ablaufen. „Sie bekommen Peredo, wir Locando. Einverstanden?“
    „Mir bleibt wohl nichts anderes übrig.“
    „Eben. Ich melde mich, sobald ich den Ort habe.“
     
    Es dauert keine Viertelstunde, bis Jack zurückruft. „Wir haben die letzte Position.“
    Avril klingt beeindruckt. „So schnell?“
    „Na, bei so einem Jackpot in Aussicht, Colonel. Das Gerät ist immer noch offline.“
    „Wissen Sie, seit wann?“
    „Etwa seit einer Stunde.“
    „Haben Sie die Koordinaten für mich? Er ist sich doch wohl noch in Mexiko?“
    „Ja, das letzte Signal haben wir südlich der Grenze empfangen. Demnach ist das Telefon von Hermosillo aus Richtung Norden transportiert worden. Dort blieb es stationär in einer Funkzelle, bis die Verbindung unterbrochen wurde. Ach ja, eine Bedingung haben wir noch.“
    Jack meint zu hören, wie Avril den Atem anhält. Dann, nach kurzem Zögern: „Nämlich?“
    „Wir schauen uns das an.“
    „Anschauen? Wie meinen Sie das?“
    „Ich will dabei sein.“
    „Bitte? Das ist eine Operation der mexikanischen Armee, keine öffentliche Präsentation für Zivilisten!“
    „Entweder Sie geben mir die Garantie, dabei zu sein.“
    „Oder was? Wollen Sie…“
    „Oder wir haben keinen Deal. Wir bekommen nichts, Sie bekommen nichts.“
    Jack hört, wie der Colonel am anderen Ende der Leitung wütend schnauft. Währenddessen zählt er tonlos von zehn abwärts. Bei fünf hat Avril sich wieder gefangen.
    „In Ordnung. Sie haben meine Garantie, dass Sie den Einsatz mitverfolgen können.“
    „Vor Ort! Kein Live-Mitschnitt

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