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Borderline ein Narco-Thriller

Borderline ein Narco-Thriller

Titel: Borderline ein Narco-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Habbe
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schlendert zum Gebäude und betrachtet die am Boden Liegenden. Einer seiner Männer hält ihm das Telefon hin, dass er Diego aus der Tasche gezogen hat. Javier greift danach, um es mit voller Kraft gegen die Steinwand zu werfen, wo es krachend zerbricht. Dann wendet er sich wieder Diego zu und versetzt ihm mit seinen spitzen Lederstiefeln einen heftigen Tritt in die Seite. Ein undeutliches Aufstöhnen ist die einzige Reaktion.
    Javier winkt ab und verlässt die Hütte. Sie werden schon noch wach. Er hat Zeit.
     

46. Kapitel
     
    Als sie das Handy klingeln hört, läuft Claire erwartungsvoll in die Küche, wo sie das Telefon auf dem Tisch abgelegt hat.
    Doch es ist nicht Diego, der sie anruft, sondern Jack. Was will er von ihr? Sie ist doch seit gestern
draußen
.
    „Jack?“
    „Claire, was ist los bei euch? Du hast dir
freigenommen
?“, fragt Jack mit fassungslos bebender Stimme.
    „Na ja, so ganz richtig ist das nicht. Doug hat…“
    Doch Jack unterbricht sie. „Mit dem habe ich ja gerade gesprochen. Er meinte, dass du für einige Tage nicht ins Büro kämest. Ich versteh nicht, wieso du ausgerechnet jetzt…“
    Jetzt ist es an Claire, ihn wütend zu unterbrechen.: „Jack, ausgesucht habe ich mir das nicht! Er hat mich
beurlaubt
!“
    Es dauert einen Moment, bis er versteht. Verdrossen murmelt er etwas, dann wird er wieder sachlich. „Verstanden. Ich brauche dich aber, ob nun freigestellt oder nicht! Die FBI-Maßnahmen sind samt und sonders ins Leere gegangen. Kein Diego, kein Pablo. Beide weg.“
    „Und mich brauchst du, weil …?“
    „Wen außer dir sollte Locando hier überhaupt noch kontaktieren wollen?“
    „Ich hab ein paar Mal versucht, ihn zu erreichen. Nichts, Leitung tot.“ Claire hört, wie Jack am anderen Ende der Leitung enttäuscht schnauft. „Ich hätte allerdings etwas, dass dir weiterhilft.
    „Nämlich?“ Das klingt schon hoffnungsvoller.
    „Heute Nacht kam eine SMS, die, glaube ich, von ihm war.“
    „Ihm? Locando?“
    „Ja. Allerdings bestand sie nur aus einem Wort -
warum

    „Warum? Naja, egal. Wir können auch so tracken, von wo aus sie abging. Dazu brauche ich dein Handy. Kannst du vorbeikommen?“
    „Ja.“
    „Dann bitte schnell.“
    „Okay. Ich versuch’s gleich noch mal bei Ma… bei Diego. Dann fahr ich los.“ Es widerstrebt ihr noch immer, ihren ehemaligen Liebhaber bei seinem wirklichen Namen zu nennen.
    „Mach das. Und, beeil dich.“
     

47. Kapitel
     
    Claire und Jack sind nicht die Einzigen, die auf der Suche nach Diego sind. Nur knapp dreißig Kilometer südlich von ihnen sitzt Avril unruhig in einem der tiefen Ledersessel der Lobby des grenznahen Pueblo Amigo Plazas, in dessen Bar sie vor einer Stunde verabredet waren. Seit einem kurzen Anruf nach dem abgewehrten Überfall hat er keinen Kontakt mehr zu ihm gehabt.
    Nervös und mit dunklen Gedanken kämpfend, trommelt der Colonel ungeduldig mit den Fingern auf die gepolsterte Armlehne, als sein Telefon klingelt. Skeptisch schaut er auf das Display, denn er kennt die Nummer nicht. Er drückt den Anruf weg und lässt das Handy sinken.
    Mit gedankenverlorener Miene beobachtet er ein an der Rezeption eincheckendes Pärchen. Soweit er erkennen kann, haben sie kein Gepäck dabei.
Eine schnelle Nummer in einem der anonymen Zimmer
, denkt der Colonel belustigt. Sein Blick wandert zu dem Hintern der Frau, als das Telefon ihm vibrierend den Eingang einer SMS mitteilt.
    Bitte um RR, Patilla.
    Avril schaut auf die Nummer. Dieselbe, die er kurz zuvor weggedrückt hat. Stirnrunzelnd steht er auf und geht zu der kleinen neben der Hoteleinfahrt angelegten Rasenfläche. Er tippt auf die Wahlwiederholung. „Ja?“
    „Colonel – sie haben Diego.“
    Verdammt! Verdammt! Avril schließt die Augen und beißt die Zähne zusammen, zählt dabei langsam von drei auf null runter, ehe er antwortet. „Wann und wie?“
    „Wissen wir noch nicht genau. Sie haben vorhin die Hazienda verlassen und sind auf dem Weg zum Flughafen mit einem Mal vom Radar verschwunden. Sie waren zu viert, in Marias Wagen. Verlässliche Männer.“
    „Davon geh ich aus. Und sonst?“
    „Wir haben den Weg per GPS getrackt, sind dann hingefahren und haben ihn ausgebrannt vor der Stadt gefunden. Zwei aus dem Team tot, Jorge und Diego verschwunden.“
    „Das ist schlecht, sehr schlecht.“
    „Ich weiß.“
    „Was ist mit Pablo?“
    „Draußen bei einem der Suchteams. Nimmt es professionell.“ Immerhin. Der Colonel nickt. Spätestens seit Phoenix

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