Borderline ein Narco-Thriller
den Jeeps montierten Container auszutauschen.
Soldatentragen die leblosen Körper von zehn in den Uniformen gekleideten Männern zu den Transportern. Ihre Dummies, die die Einheit beim Sturm eines Safe Houses des Peredo-Kartells nach kurzem Feuergefecht festgenommen hat. Diesen haben sie Uniformen angezogen, sie vor dem Haus an eine Wand gestellt und dann erschossen. Die Leichen haben sie in die mit Plastikplanen ausgelegten Vans gelegt und mitgenommen.
Zufrieden beobachtet Patilla die Vorbereitungen und blickt auf den etwa zwanzig Meter über ihnen aufragenden Rand der Schlucht, an dem er die Köpfe seiner Männer auszumachen meint.
Sobald die Container ausgetauscht worden sind, entfernen sich Hummer, Vans und Kranwagen ein Stück von der blockierten Stelle. Hinter dem Hummer in Deckung gehend, gibt Patilla mit einer winkenden Armbewegung das Zeichen an die über ihm postierten Fuerzas. Wenige Augenblicke später ergießt sich ein Schauer aus Blitzen, Rauch und Feuer in den Canyon. Im Nu werden die verlassenen Wagen von den abgefeuerten Granaten und Geschossen in ein explodierendes Flammenmeer verwandelt. Selbst in seiner Deckung hinter der verstärkten Stahlwand des Hummers spürt Patilla die extreme Hitze, die von den getroffenen Zielen ausgeht. Erst nach einigen Minuten sind die Flammen und Explosionen so weit zurückgegangen, dass sie sich vorsichtig der zerbombten Stelle nähern können.
Dort bietet sich ihnen ein Bild der Zerstörung. Wo vorher noch geländegängige Fahrzeuge gestanden haben, ragen nun glühende Karosseriegerippe aus gesprengtem und verbogenem Stahl in die Höhe. Die noch vorhandenen Seitenbleche und Dächer sind von Einschüssen durchsiebt, und neben dem Geruch von verbranntem Gummi erhebt sich der Gestank von verkohltem Fleisch. Vorsichtig tritt Patilla näher an einen der Transporter. Von den deponierten Leichen sind nur noch undefinierbare Überreste zu erkennen. Unmöglich, sie vor Ort zu identifizieren.
Patilla marschiert zum Hummer und begutachtet die glimmenden Relikte des Containers. Alles, was dort an Computern und Technik verbaut worden war, ist zu einer schwarzgrauen dampfenden Masse verschmolzen. Genug, um einer ersten oberflächlichen Inspektion standzuhalten. Auch durch Leute der DEA oder US-Marine.
Patilla ist zufrieden. Er weiß, eine zweite spätere Inspektion oder Überführung der Reste in die Labors des US-Militärs wird es in diesem Fall nicht geben.
Nach einem Wink des Lieutnants seilen sich die Soldaten von der Klippe wieder zu ihnen herab. Währenddessen steigt er in den bereits auf dem neuen Geländewagen fest montierten Container. Er setzt sich in einen der weichen Kunstledersessel und fährt die Computer des Steuerstands hoch. Es ist kurz vor halb elf, als die Bildschirme vor ihm aufblinken. Die ganze Aktion hat keine zwanzig Minuten gedauert.
Während dieser Zeit ist der Fire Scout im Automatikmodus mit Kurs Süd-Südost über den Pazifik in Richtung Cabo geflogen. Und dort, etwa hundert Kilometer vor der Küste, wird er gleich eine wundersame Transformation erfahren.
Patilla betrachtet abwechselnd die über einen Monitor flimmernden Koordinaten und die auf einem anderen Bildschirm angezeigte Kameraperspektive. Kurz huscht ihm ein Lächeln über das konzentriert dreinblickende Gesicht. Das Zielgebiet ist fast erreicht.
Mit ein paar routinierten Tastaturbefehlen verringert er die Flughöhe. Dann greift er zum Hörer eines Satellitentelefons und wählt die Nummer des Frachters.
Zur gleichen Zeit stampft die
Armeria
mit gedrosselter Geschwindigkeit durch die gleichmäßige Dünung des Pazifiks, als Martinez den Kapitän die Maschinen stoppen lässt. Er läutet eine Klingel und jagt Gabriel, den zweiten Steuermann der
Armeria,
aus seiner Koje. Kurz darauf erscheint dieser auf der Brücke und blickt Martinez erwartungsvoll ins Gesicht.
„Es ist soweit! Hol die Männer rauf, und sag ihnen, was zu tun ist, sobald das Ding gelandet ist.“
„Aye, Señor.“ Lächelnd deutet Gabriel einen Salut an und rauscht die Treppe hinab zu den Mannschaftsquartieren.
Martinez lässt seinen Blick über die in dichten Reihen bis zum Bug des Schiffes gestapelten Container schweifen. Eine ebene Fläche genormter Stahlhüllen in unterschiedlichen Farben. An einer Stelle jedoch, zwei Reihen vor der Brücke, klafft steuerbords eine Lücke in der Wand. Es fehlen nur drei nebeneinanderliegende Container, doch das wird reichen, die Fracht vor neugierigen Blicken zu
Weitere Kostenlose Bücher