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Borderline ein Narco-Thriller

Borderline ein Narco-Thriller

Titel: Borderline ein Narco-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Habbe
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gehört ihnen.
    Rasch dreht er sich um und kriecht zum Turm zurück. Bemüht, die tote Stahlhülle so schnell wie möglich zu verlassen, hangelt er sich die Stufen hinauf. Nachdem er ausgestiegen ist, die Luke geschlossen und alle Bolzen befestigt hat, entfährt seiner Kehle ein Seufzer der Erleichterung. Er winkt Felipe zu, der den Motor des Speedboots startet.
    Kurz darauf tippt Michael den Bestätigungscode in sein Handy und lehnt sich in die weichen Polster der Sitzbank. Zufrieden nestelt er eine Zigarette hervor, leckt sich über die Lippen und lächelt. Dabei denkt er an die im Bett auf ihn wartende Ria. Erfüllt von einem angenehmen Pochen in seinen Lenden schaut er auf den sich nähernden Küstenstreifen.
     

22. Kapitel
     
    Ein Wochenende zum Vergessen! Pausenlos waren ihr die schrecklichen Erinnerungen durchs Hirn gegeistert. Um auf andere Gedanken zu kommen, lief Claire ihre Tour. Dieses Mal jedoch viel weiter den Strand hinauf. Danach tauchte sie ihren müden Körper zur Abkühlung in die Fluten des Pazifiks und belohnte sich mit einem extragroßen Frühstück bei Ben in der
Sandbar
. Für kurze Zeit setzte er sich zu ihr an den Tisch und startete einen seiner fast schon ritualisierten Versuche, sie zum Surfen zu überreden. Sie widerstand belustigt und beschallte sich auf dem Rückweg mit den hämmernden Elektrobeats von
Digitalism
.
    Es half nur alles nichts. Als sie wieder allein in ihrem Appartement war, schossen ihr die Gedanken wirr durch den Kopf. Dabei war es nicht nur die Entführung, die sie bewegte. Auch die Tatsache, dass wildfremde Menschen einfach in ihre private Umgebung eingedrungen waren, bereitete ihr Bauchschmerzen. Um sich abzulenken, dachte sie an Marc und versuchte erneut, ihn zu erreichen. Aber das Handy war wieder einmal aus. Sie rollte sich schmollend auf der Couch in eine Decke ein und schaute ab und zu lustlos in Richtung Fernseher, neben sich eine halb geleerte Flasche Sauvignon. Immer wieder fielen ihr die Augen zu.
     
    Draußen dämmert es bereits, als sie erschrocken aus dem Schlaf fährt und sich benommen umschaut. Sie muss eingeschlafen sein. Und geträumt haben. Das Letzte, woran sie sich erinnert, ist das ernste Gesicht Daves, das sich plötzlich in die höhnisch grinsende Totenkopffratze ihres Peinigers verwandelt. Verwirrt streicht sie über ihre verschwitzte Stirn und strampelt sich mit hektischen Fußtritten die Decke vom Körper. Sie spürt, wie das klamme T-Shirt auf ihrer schweißgebadeten Brust klebt. Sie steht auf und geht ins Bad, wo sie in ein frisches Unterhemd schlüpft. Dann zieht sie ihren Slip runter und setzt sich aufs Klo, um zu pinkeln. Nach dem Spülen schenkt sie sich den Zahnputzbecher voll Wasser ein, leert mit gierigen Schlucken das Glas, füllt es erneut auf und geht mit den Becher in der Hand ins Schlafzimmer, wo sie sich ermattet auf die Matratze fallen lässt. Mit angezogenen Beinen dreht sie sich auf die Seite, starrt auf die mit dem Einbruch der Nacht langsam in Dunkelheit abtauchende Zimmerwand.
     
    An Schlaf ist nicht zu denken. Nachdem sie sich einige Male herumgewälzt hat, springt sie auf, holt aus dem Wohnzimmer das Telefon und rückt sich am Kopfende des Bettes zwei Kissen zurecht. Sie lässt sich im Schneidersitz nieder und lehnt sich gegen das weiche Polster.
    Wieder hadert sie mit sich, ob sie es noch einmal bei Marc versuchen soll. Widerstrebend lässt sie es bleiben und wählt stattdessen die Nummer ihrer Mutter in Laguna Beach. Seit einer Ewigkeit haben sie nicht mehr miteinander telefoniert.
    Ob es an ihr liegt? Wahrscheinlich schon. Aber der Kerl, mit dem Cynthia seit über zehn Jahren liiert ist, ist nicht ganz unschuldig daran. Gary. Eigentlich ein ganz netter Typ. Achtundfünfzig Jahre alt, mit einem noch immer drahtigen, braun gebrannten Körper, raspelkurz rasierten strohblonden Haaren und einem markanten Schnauzbart. Bei ihrem ersten Treffen freute sich Claire für ihre Mutter, bis Gary ihr nach dem dritten Glas Wein zum Lunch - es war gerade mal eins - mit einem Augenzwinkern zuraunte, sie könne ihn ruhig
Pa
nennen. Dabei verhaarte seine Hand einen Tick zu lange auf ihrem Schenkel. Als er beim Abwasch in der Küche dann zweimal auffällig zufällig ihren Hintern touchierte, war Gary für sie endgültig gestorben. Für ihre Mutter allerdings leider nicht, was der Anlass für die gegenseitige Entfremdung ist.

Bang zählt Claire die Klingeltöne, das Anspringen des Anrufbeantworters herbeisehnend. Aber statt

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