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Borderline ein Narco-Thriller

Borderline ein Narco-Thriller

Titel: Borderline ein Narco-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Habbe
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aufzulegen, verharrt sie wie hypnotisiert, bis Cynthia schließlich den Hörer abnimmt. „Hallo?“

„Mum. Ich bin's.“

„Na so was, Claire.“ Eine Portion Überraschung schwingt in der Stimme mit. „Ist was passiert?“
    Als ob etwas passiert sein muss, wenn deine einzige Tochter anruft
, denkt Claire. „Hm, eigentlich nicht. Wollte nur mal deine Stimme hören.“

„Das ist lieb, Kind. Hier läuft's gerade nicht so rund.“

„Wieso denn?“

„Na, wegen Gary. Dem geht's gar nicht gut. Der Rücken.“

„Oh, tut mir leid.“
    Von wegen …

„Mir auch, kannst du mir glauben! Und wo? Beim Golfen! Musste unbedingt sein Handicap verbessern. Und da ist es dann passiert.“

„Hm.“

„Du kennst ja Gary.“
    Zum Glück eben nicht
, denkt Claire.

„Wenn der sich etwas in den Kopf gesetzt hat. Jetzt muss er zweimal die Woche zur Massage! Vielleicht muss er sogar operiert werden.“

„Oje.“
    Zu einsilbig. Aber was interessieren sie auch Garys Wehwehchen?
    Als hätte sie Claires Gedankengang geahnt, wechselt Cynthia nach kurzer Pause das Thema. „Jetzt rede ich die ganze Zeit von mir und lasse meine Tochter gar nicht zu Wort kommen. Wie geht’s dir denn, mein Schatz.“
    Schatz?

„Ach, ein alter Freund ist verschwunden. Dave.“

„Dave? Kenn ich den?“

„Ja.“ Lang gezogen und gequält dringt Claire die Bestätigung über die Lippen. Warum nur hat sie überhaupt angerufen?
    Ausgerechnet Gary kommt ihr in dem Moment zu Hilfe, der im Hintergrund auf ihre Mutter einredet. Nach eine kurzen Unterbrechung ist sie wieder am Apparat. „Claire, Liebes. Gary hat gleich einen Termin. Ich muss ihn hinbringen.“
    Hin
fahren
wohl eher, denkt Claire. Wahrscheinlich hat er wieder mal seinen Führerschein abgeben müssen. Jetzt aber kommt ihr die Unterbrechung sehr gelegen.
    „Können wir vielleicht später …?“ Ihre Mutter zögert, wartet darauf, dass Claire ihr das schlechte Gewissen abnimmt. Was sie heute sehr gern tut.

„Klar, kein Problem. Sag liebe Grüße!“

„Soll ich dir auch ausrichten.“ Großgeschriebene Erleichterung schwingt in der Stimme der Mutter mit.

„Danke.“

„Ich melde mich bald“, verspricht Cynthia.
    Na sicher.

„Okay. Ich hab dich lieb.“

„Ich dich auch.“ Klick, und weg ist sie.
    Ratlos lässt Claire den Hörer sinken. Immerhin ist ihr Kopf nun voll und ganz damit beschäftigt, das Verhältnis zu ihrer Mutter zu reflektieren. Für den mexikanischen Spuk ist da kein Platz.
     
    Später, das Telefonat mit Cynthia ist längst abgehakt, denkt Claire an Marc. Und an den Morgen, als er sie im Halbschlaf gefickt hat. Zu dem Zeitpunkt spürte sie seine Geilheit schon eine geraume Zeit drängend an ihrem Rücken, wollte aber abwarten, bis er sich nahm, was er wollte. Sonst ist es so gar nicht ihre Art, sich so überwältigen zu lassen. Aber bei Marc hat es gepasst. Und ihr gefallen.
    Langsam, spielerisch fährt sie mit ihren Händen über ihre Brüste. Dann lässt sie die Finger südwärts wandern. Reibt lockend über den Bauchnabel. Sie dreht sich auf den Rücken, schiebt die Hand zwischen ihre Schenkel. Tastend führt sie einen Finger in ihren feuchten Schoß. Ein leises Aufstöhnen entweicht ihren Lippen, als sie beginnt, sich zu streicheln.
     

23. Kapitel
     
    Mühsam fixiert Patilla den linken Arm und starrt auf die dank all den Unebenheiten auf und nieder hüpfende Uhr an seinem Handgelenk. Die letzten zwanzig Kilometer ist ihr Konvoi mit hohem Tempo über die Geröllpisten der zur Baja California hin abfallenden Ausläufer der Sierra Madre geprescht, um rechtzeitig am vorbereiteten Treffpunkt zu erscheinen.
    Der Treffpunkt? Ein enger, sich durch die Berge schlängelnder Canyon, dessen Sandsteinwände sich über dem Weg steil in die Höhe strecken. Mithilfe einiger Handgranaten hat das vorausfahrende Einsatzkommando an einer schmalen Stelle die Lawine ausgelöst, deren grobe Felsbrocken nun den Weg blockieren. Der Konvoi aus zwei Militärtransportern und dem von Patilla besetzten Hummer mit dem mobilen Steuerstand des Fire Scouts stoppt. Auf seinen Befehl hin springen fünf der Elitesoldaten von den Lastwagen und erklimmen an den zuvor von ihren Kameraden herabgelassenen Seilen die Steilwand des Canyons. Zusammen mit seinem Fahrer steigt Patilla über das Hindernis, hinter dem zwei geländegängige Suzuki-Vans und ein baugleicher Hummer geparkt sind. Dazwischen ist ein mobiler Kran in Stellung gebracht worden, mit dessen Hilfe begonnen wird, die beiden auf

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