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Borderline ein Narco-Thriller

Borderline ein Narco-Thriller

Titel: Borderline ein Narco-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Habbe
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der Veranda aus zufrieden, dass sie vollzählig sind. Über das Funkgerät informiert er den Chef. Jetzt heißt es nur noch, die Teams einzuteilen, sie mit der Geografie des Locando-Anwesens vertraut zu machen und auf die Nacht zu warten.
     

43. Kapitel
     
    Was macht man, wenn man plötzlich frei hat? Für Claire keine Frage, sie geht laufen. Sie spürt zu viel Wut und Ohnmacht in sich, als dass sie ruhig mit einem Kaffee am Strand sitzen könnte. Also fährt sie den Voyager nach Mission Beach, schlüpft in ihr Trainingszeug und rennt los, über die Dünen, weiter und weiter. Am Ende des Strands macht sie kehrt, läuft zurück bis zum Basketballplatz am Kanal, macht wieder kehrt und fällt schließlich auf Höhe des Parkplatzes keuchend in den Sand. Nicht fähig, einen klaren Gedanken zu fassen und nur auf das Abschwellen ihres rasenden Pulses wartend, genießt sie die vollkommene Leere in sich. Bis die Atmung wieder gleichmäßig geht, liegt sie, die wärmende Sonne über sich und die Geräusche der Wellen im Hintergrund, minutenlang reglos auf dem Rücken.
    Dann richtet sie sich langsam auf, sieht geistesabwesend auf das Wasser. Aber anstatt sich in die erfrischenden Wogen zu stürzen, beschließt sie, nach Hause zu fahren, dort zu duschen und sich mit einer Flasche Wein auf die Couch zu werfen. Kein Bedarf an Leuten, Small Talk oder Bens Surfer-Gefasel.
     
    * * *
     
    Durch Klopfzeichen gibt Alonso Diego zu verstehen, dass sie dabei sind, die Grenze zu passieren. Sein müder, während der Fahrt auf der kurvigen Straße in dem engen Verlies hin und her geschüttelter Körper verkrampft sich, und er hält gespannt die Luft an, als der Ford zum Stehen kommt. Er hört, wie die Schiebetür geöffnet wird, dazu undeutlich die Fragen des Grenzschützers. Sachte legt er den Zeigefinger auf den Abzug seiner Glock, während die Platte über ihm durch das Auftreten schwerer Stiefel zu vibrieren beginnt.
    Ausgerechnet in dem Moment kündigt sich in seiner Wade ein Krampf an. Der Schmerz lässt ihn mit zusammengebissenen Zähnen aufseufzen. Nur unter Aufbietung seiner ganzen Willenskraft gelingt es ihm, das Bein nicht anzuziehen und damit gegen das Plastik zu poltern.
    Dann hört er, dass die Tür wieder geschlossen wird und der Wagen sich kurz darauf in Bewegung setzt. Das erneute Klopfen von Alonsos Fuß signalisiert, dass sie über die Grenze sind. Erleichtert atmet Diego auf, nimmt den Finger vom Abzug und winkelt das Bein, so gut es eben geht, an.
     
    Zehn Minuten später hält der Galaxy rumpelnd an. Diego hört, wie über ihm Sitze verschoben und Schrauben gelöst werden. Mit einem Knirschen hebt sich die Platte, und dann ist es plötzlich nur noch hell.
    Geblendet kneift Diego die Augen zusammen. Als er sie blinzelnd wieder öffnet, erblickt er Alonsos ausgestreckte Hand, der ihm aus dem Fach hilft. Vorsichtig schält er sich aus dem Verschlag, streckt die eingeschlafenen Glieder und schaut aus der geöffneten Tür.
    Keine dreißig Meter von ihnen entfernt parkt der Falcon-Jet, der sie nach Hermosillo bringen wird.
    „Was von Pablo gehört?“
    „Ja. Er hat Tijuana vor einer Stunde passiert. Ist auf dem Weg zu uns und müsste bald da sein.“
    „Das ist gut.“ Diego schaut auf die Uhr. So kommen sie sogar früher los. Eine Sache will er allerdings noch erledigen, ehe sie abfliegen. Er zückt das Handy mit der ungenutzten Prepaid-Karte und schreibt eine SMS.
     
    * * *
     
    Kaum ist Claire frisch geduscht aus dem Bad gekommen, holt sie einen Chardonnay aus dem Kühlschrank und zieht sich auf die Couch zurück. Gelangweilt zappt sich durch das Programm und bleibt bei einer Komödie hängen.
    Seitdem sitzt sie teilnahmslos dort, die halb geleerte Weinflasche und ein Glas in Griffweite auf dem Tisch. Ihr Kopf brummt von dem Alkohol. Nicht verwunderlich, hat sie doch seit dem Snack am Mittag nichts mehr gegessen.
    Sie nimmt gerade einen Bissen von dem Chicken Teriyaki Sandwich, das sie auf dem Weg nach Hause bei einem Subway gekauft hat, als sie ihr Handy neben sich vibrieren hört. Ihr Puls beschleunigt sich, als sie die Nachricht liest.
    Warum?
    Trotz der verborgenen Nummer kennt sie den Absender genau. Sie ist schon dabei, wütend eine Antwort zu tippen, als sie innehält. Wenn jemand das Recht auf ein
Warum
hat, dann sie! Also,
warum
soll sie diesem Mann überhaupt antworten?
    Claire beschließt, es bleiben zu lassen. Sie lässt das Handy sinken, trinkt das Glas aus und stellt den Fernseher lauter.
    Während

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