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Bossing - wenn der Chef mobbt

Titel: Bossing - wenn der Chef mobbt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Fuchs , Andreas Huber
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gemeinsam vereinbart oder autoritär vorgegeben?);
durch die Art zu kommunizieren: Vorgesetzte können sich respektvoll oder kränkend verhalten, menschlich nahe oder distanziert;
durch das eigene Vorbild: Leben Vorgesetzte eine zufriedenstellende Work-Life-Balance oder arbeiten sie bis zum Umfallen?;
durch Unterstützung, Förderung und Qualifizierung.

    Dagegen kommen in der Praxis jede Menge negativer Beispiele vor, wie Führung nicht passieren sollte:

Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen wissen oft nicht, wofür sie genau zuständig sind.
Sie wissen nicht, was man von ihnen erwartet.
Sie erhalten keine oder wenige Rückmeldungen, egal ob positiv oder negativ. – Sie haben den Eindruck, dass niemand ihr Engagement wahrnimmt oder gar würdigt.
Sie vermissen persönliches Interesse an ihrer Person und ihrer beruflichen Entwicklung.
Sie werden an Veränderungsprozessen oft nicht wirklich beteiligt, sondern vor vollendete Tatsachen gestellt.
    Empfehlungen
    Mit der folgenden Selbstüberprüfung können Sie Ihr eigenes Führungsverhalten bewerten und gegebenenfalls korrigieren:

Kennen Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Ihre Erwartungen an sie?
Loben Sie Ihre Mitarbeiter für besonderes Engagement, für gute Ideen und kollegiale Unterstützung innerhalb des Teams oder des Unternehmens?
Artikulieren Sie Unzufriedenheit mit Ihren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen klar, persönlich und in respektvoller Form?
Kennen Sie die persönliche Lebenssituation der Menschen in Ihrem Team?
Bemerken Sie, wenn jemand an Ihrem Arbeitsplatz angeschlagen wirkt? Sprechen Sie ihn oder sie darauf an?
Führen Sie zumindest einmal jedes Jahr ein Gespräch unter vier Augen mit jedem einzelnen Mitarbeiter oder jeder einzelnen Mitarbeiterin? Ein Gespräch, in dem Sie die berufliche Situation und die weitere Entwicklung zur Sprache bringen?
Besprechen Sie mit den Mitgliedern Ihres Teams auch deren Erwartungen an Sie. Das kann auch im Mitarbeitergespräch einfließen. Lassen Sie sich auch eine Bewertung Ihres Führungsverhaltens geben?
Informieren Sie Ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen rechtzeitig über anstehende Veränderungen im Unternehmen?
Beteiligen Sie Ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen an Veränderungsprozessen, die unmittelbare Auswirkungen auf ihre Arbeitsbedingungen haben? Dazu zählen neu hinzukommende Arbeitsmittel, neue Arbeitsformen, veränderte Arbeitszeiten, räumlicher Umzug oder Umbau, neue Produkte oder Dienstleistungen.

    Ihre Antworten auf diese neun Fragen weisen Sie auf möglicherweise problematische Aspekte Ihres Führungsverhaltens unmittelbar hin. In den meisten Fällen wird – Ihr Wollen vorausgesetzt – eine Korrektur ohne übermäßige Anstrengung möglich sein: Mitarbeitergespräche regelmäßig zu führen verlangt nur eine Entscheidung von Ihnen dafür, dann die Terminabsprache und schließlich die Vorbereitung und Durchführung. Sogar zum Loben kann sich grundsätzlich jeder, der guten Willens ist, selbst »erziehen«: Sie könnten sich beispielsweise daran gewöhnen, einmal pro Woche eine bestimmte Zeit lang gezielt Ihre Aufmerksamkeit auf Ihre Mitarbeiter zu lenken und deren Können, Wollen und Bedürfnisse zu reflektieren. Da würde sich immer etwas zum Loben entdecken lassen.
    Doch es kann durchaus sein, dass sich sogar eine von Ihnen gewünschte Verhaltensänderung gar nicht leicht anzueignen ist. Die Gründe dafür mögen in Ihrer Motivstruktur liegen! Hier möchten wir empfehlen, sich noch einmal mit den sechs Motivprofilen bzw. Wertequadraten für Führungseigenschaften ab Seite 97/99 zu befassen.
Strategien für Gebosste: Vor-Sicht für Winner
    Forschungsergebnisse (Rammsayer/Schmiga 2004) belegen, dass Mobbingbetroffene gern zu Strategien greifen, die ihren Stress am Arbeitsplatz in Wirklichkeit noch weiter erhöhen. Zudem benötigen sie mehr Unterstützung anderer Menschen und neigen zur Einnahme von Psychopharmaka. Wir möchten Ihnen in der Folge Strategien aufzeigen, mit denen Sie sich erfolgreich selbst helfen können.
Eigencoaching 1: Das ABC der Widerstandskraft
    Seien Sie stark! Bossing und Mobbing sind stigmatisierender, schwerer sozialer Stress, der zu Traumatisierung führen kann. Doch es gibt Hilfe: Das sprichwörtliche Prinzip Hoffnung unterstützt bei Abwehr und Verarbeitung solcher Geschehnisse. Eine hohe Widerstandskraft nennt man in der Psychologie auch Resilienz .
    »Es ist eine Sache, durch Zeiten der Unsicherheit und Instabilität zu gehen, wenn die Welt um uns herum

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