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Bossing - wenn der Chef mobbt

Titel: Bossing - wenn der Chef mobbt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Fuchs , Andreas Huber
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»Stimmt der Geist des Hauses nicht«, weiß Unternehmensberater Thomas Weegen, »stimmt auch die betriebliche Leistung nicht!«
    Der wichtigste Weg zum leistungsstarken, kunden- und mitarbeiterorientierten Unternehmen läuft daher nicht über nochmals erneuerte Shareholder-Managementmodelle, sondern über eine gestärkte Unternehmenskultur. Die Fairness-Stiftung nennt dafür folgende Kennzeichen:

Konfliktmanagement
transparente Strukturen und Regeln
Spielraum (aber keine Willkür)
Kooperation und offene Fachkommunikation
Fairness als Führungskompetenz
Kongruenz von PR, Leistungsqualität und Organisation, Beschwerdemanagement
Wechselseitigkeit von Kritik und Einfluss
Fehlerfreundlichkeit und Differenztoleranz
Übereinstimmung von Mitarbeiterschaft und Führung
Mitarbeitergespräche und Stellenbeschreibungen
Forderung und Förderung
Klarheit und Stimmigkeit der Werte
Führung und Entschiedenheit, klare Ziele und Visionen
Schutz der Privatsphäre

    Entscheidend bleibt der Umgang mit der eigenen Angst. Dem müssen sich auch Führungskräfte stellen. Es gehört zu einer kompetenten Leitung, mit den eigenen Ängsten umgehen zu können. Nur so können sie mit den Befürchtungen im Team umgehen.
    Zusammenfassend lässt sich der Unterschied zwischen fairer Führung und Menschen vernichtendem Bossing an den unten aufgeführten Punkten festmachen. Eine faire Unternehmenskultur zeigt sich auch in der Akzeptanz eines entsprechend gestalteten anonymen Führungsfragebogens, der die folgenden wichtigen Aspekte von Führungskompetenz bewertet:

Aktives, nachhaltiges Konflikt-, Beschwerde- und Verbesserungsmanagement: Eine Führungskraft kritisiert konstruktiv, sachlich und motivierend. Sie akzeptiert umgekehrt ebenso Kritik und Verbesserungsvorschläge und versteht sie als Anregung. Sie schafft eine offene Atmosphäre im Team.
Dauernde Transparenz und Mitwirkung bei Entscheidungen : Die Führungskraft informiert die Mitglieder des Teams und spricht mit ihnen über Zielsetzungen der Firma. Sie legt Wert auf deren Meinungen in Sachthemen; sie vermittelt Informationen im Allgemeinen rechtzeitig, klar und verständlich.
Faire Kritik, Anerkennung und Bezahlung: Die Führungskraft behandelt Mitarbeiter fair und respektvoll, sie kritisiert sie nicht im Beisein von anderen oder Kunden. Sie lobt Leistungen und erkennt sie auch finanziell an.
Gezielte Förderung und Weiterbildung: Die Führungskraft berücksichtigt private, persönliche und familiäre Belange derMitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Sie erlaubt, fordert und fördert Weiterbildungen; gibt ihnen die Möglichkeiten, sich zu entwickeln.
Kontinuierliche Führung und Beurteilung : Eine faire Führungskraft fördert die Beschäftigten und ihre Aktivitäten, um Kunden gute Leistungen anzubieten. Sie hält sich an Absprachen gegenüber den Teammitgliedern; sie vereinbart klare Arbeitsziele, was bis wann wie und von wem erledigt werden soll.

    Jene Vorgesetzten, die nicht alle Kriterien erfüllen, sind noch keine Bosser. Sie sind einfach nur schlechte Führungskräfte, die dringend geschult werden sollten. Je schlechter sie allerdings in den einzelnen Punkten abschneiden, desto deutlicher wird ihr mangelnder Respekt und ihre nicht vorhandene Wertschätzung gegenüber dem Team. Möglicherweise verfügt diese Person überhaupt nicht über Führungskompetenz. Es kann sich aber auch um passive Menschen handeln oder um Antipathie zu bestimmten Menschen der Arbeitsumgebung.
    In den beiden letzteren Fällen hat der Chef die Grenze zum Bossing womöglich schon überschritten. Was Dieter Zapf »unbewusstes Mobbing« nennt, gilt auch für Bosser. Abneigung wird früher oder später Machtmissbrauch fördern und unter Umständen zum manifesten Bossing führen.
    Gefragt sind bei Unternehmenspersönlichkeiten mehr Verlässlichkeit, Weitsicht und vor allem Fairness. Dazu zählen ein ethisches Handeln ebenso wie ein stärkeres soziales oder kulturelles Engagement. Sind damit die unternehmerischen Tugenden angesprochen? Risikobereitschaft gepaart mit Verantwortungsfähigkeit, Fairness gepaart mit Entscheidungskompetenz, Innovationsfreude gepaart mit Verlässlichkeit – schöne Perspektiven einer Post-Mobbing-Ära, in denen solche unternehmerischen Tugenden gleichzeitig für jeden Angestellten und Bürger gelten.
    Im Hier und Heute ist es in Ihrem Unternehmen unter Umständen noch nicht so weit. Sie möchten wissen, ob Sie bzw. IhrUnternehmen in der richtigen Richtung unterwegs ist? – Mit der

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