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Bote des Todes

Bote des Todes

Titel: Bote des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Welt aufgewachsen, und seine Gefühle lässt er in das einfließen, was er schreibt.“
    Moira wurde klar, dass ihre Großmutter kein schlechtes Wort über Dan O’Hara sagen würde. Trotzdem hatte sie erfahren, was sie hatte wissen wollen. Michael hatte die Wahrheit gesagt.
    „Granny Jon, vielleicht ist die Zeit nicht so geeignet, um Reden zu halten oder um einen Toast auf einen alten Freund auszubringen.“
    „Ich bin eine alte Frau. Ich darf sagen, was ich will, wenn ich es will. Diese Gabe entwickelt sich erst, wenn man älter wird.“
    „So alt bist du gar nicht.“
    „O doch, meine Liebe, das bin ich.“
    „Seamus war alt, aber es gab keinen Grund, ihn zu verlieren.“
    „Ach, Moira, sein Tod geht dir sehr zu Herzen, das weiß ich. Wir alle wissen das.“
    „Es ist mehr als nur das“, murmelte sie.
    „Du spürst etwas in deinen jungen Knochen, nicht wahr? Gut, dann verspreche ich dir, dass ich mich benehme und meine Gefühle für mich behalte, wenn du das auch machst.“
    „Verschwiegenheit ist mein zweiter Vorname“, versprach Moira.
    „Dann gib mir einen Kuss und geh ins Bett.“
    Moira küsste Granny Jon, bevor sie zögernd aufstand. Sie fühlte sich versucht, ihre Großmutter zu bitten, ein Stück zu rutschen, weil sie nicht in ihrem eigenen Bett schlafen wollte.
    Sie ging zur Tür und fragte sich, warum sie tief in ihrem Inneren eine so seltsame Furcht verspürte. Sie beschloss, ihre Großmutter nicht auch noch in Angst und Schrecken zu versetzen.
    Aber sie würde nicht weggehen.
    Sie würde sich für den Moment vor ihrem Zimmer auf einen Stuhl setzen.
    Moira öffnete und schloss die Tür leise und hätte fast einen Schrei ausgestoßen, als sie über etwas im Flur stolperte. Ein Körper, ein Mann. Kniete er? Saß er da? Hatte er sich hingehockt? Es war egal. Noch während sich der Schrei in ihrer Kehle bildete, bewegte sich der Mann und sprang auf. Bevor sie auch nur einen Laut von sich geben konnte, hatte er eine Hand fest auf ihren Mund gepresst.

14. KAPITEL
    „S chhht.“
    Moira zitterte in seinem Griff, aber sie hätte seine Stimme gar nicht hören müssen, um zu wissen, dass Danny hinter ihr war. Sie hatte ihn gefühlt, und er war so dicht, dass sie sein Aftershave riechen konnte.
    „Moira, ich bins. Sag nichts.“
    Sie unterdrückte ihren Schrei, stand jedoch weiter zitternd da. Danny. Der Mann, den sie so gut kannte und den sie doch eigentlich überhaupt nicht kannte.
    Er ließ sie los, und sie musste sich zwingen, nicht schreiend durch den Flur wegzurennen. „Was machst du hier?“ flüsterte sie zornig.
    „Ich passe auf deine Großmutter auf.“
    Er
passte auf jemanden auf?
    „Warum?“ fragte sie.
    „Ich weiß nicht“, erwiderte er. „Jedenfalls nicht so genau. Und was machst du hier?“
    „Ich wohne hier.“
    „Im Zimmer deiner Großmutter?“
    „Sie ist meine Großmutter.“
    „Ja, aber was machst du
jetzt gerade
hier?“ wollte er wissen.
    Moira war unruhig, aber sie war entschlossen, sich nicht in die Enge treiben zu lassen. „Ich passe auf meine Großmutter auf.“
    Er reagierte nicht. Im dunklen Flur konnte sie seinen Gesichtsausdruck nicht sehen.
    „Du kannst dich ruhig hinlegen“, sagte er dann. „Ich werde noch eine Weile hier bleiben.“
    Moira biss sich auf die Lippe. Sie fragte sich, ob er vielleicht wie der Wolf war, der sich anbot, die Schafe zu hüten. Sie waren bei ihr zu Hause. Ein paar Türen weiter schliefen ihre Eltern. Das Haus war voller Leute.
    Er konnte unmöglich etwas geplant haben.
    Aber worüber war er so besorgt? Und worüber war
sie
so besorgt?
    „Ich werde hier bleiben“, entgegnete sie. „Und du kannst dich hinlegen.“
    Plötzlich nahm er ihre Hand. „Gut, wie du willst. Da an der Wand ist mein Platz, du kannst da sitzen.“
    Er setzte sich hin, und sie ließ sich steif neben ihm nieder. Sie waren nah genug, um sich berühren zu können. Moira wusste nicht, ob sie sich fürchten sollte oder nicht.
    Oder ob sie aufschreien sollte …
    „Wirklich, du kannst gehen …“, begann sie.
    „Ich bewege mich nicht von der Stelle.“
    „Ich auch nicht.“
    „Dann werden wir wohl zusammen hier sitzen, nicht wahr?“ gab er zurück.
    Und so saßen sie da, während die Zeit verstrich. Irgendwann musste sie eingeschlafen sein, da sie plötzlich hochfuhr und einen Moment lang nicht wusste, wo sie war. Dann erinnerte sie sich. Ihr Genick schmerzte. Auch Danny fuhr hoch und horchte intensiv auf jedes Geräusch in der Dunkelheit.
    Moira streckte

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