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Bote des Todes

Bote des Todes

Titel: Bote des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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nippte daran.
    „Patrick bleibt bei Frau und Kindern“, sagte Eamon. „Wenn wir dann gehen könnten, Moira.“
    Sie trank den Tee in großen Schlucken, gab ihrer Mutter einen Kuss auf die Wange und folgte den beiden aus dem Haus. Flannery’s war nur fünf Blocks entfernt, also gingen sie zu Fuß.
    Eamon saß in der Mitte zwischen ihnen, als sie die Bestattung durchgingen. Wie sie erfuhren, hatte sich Seamus seinen Sarg bereits ausgesucht. Es war ein einfaches Modell, auf dem Deckel war über einem großen Kreuz ein Claddagh-Symbol eingeschnitzt – zwei Hände, die ein Herz hielten, und darüber eine schwebende Krone. Der Bestattungsunternehmer erklärte, dass es sich um ein Modell handelte, das immer auf Lager war, da er sehr viele irische Kunden hatte. Der Mann hatte auch mit der Gerichtsmedizin gesprochen, und so wie es aussah, würden sie am Nachmittag den Leichnam abholen können. Die Totenwache würde damit am Mittwochabend abgehalten werden können, wie Eamon es auch gewollt hatte. Die Beerdigung würde am Donnerstagmorgen erfolgen. Father Mulligan hatte bereits von dem Todesfall gehört und würde den Gottesdienst abhalten.
    Auf dem Weg zurück nach Hause sagte Eamon: „Es gibt da zwei Dinge, von denen er immer gesprochen hat. Er wollte aus dem Himmel zusehen und hören, wie ihr zwei ‚Amazing Grace‘ singt. Und er wollte, dass ich eine Grabrede auf ihn halte, die vor Liebenswürdigkeiten und Lob nur so strotzt, egal, ob mir die Worte im Hals stecken bleiben oder nicht.“
    „Wir werden singen, keine Sorge“, erklärte Colleen, zögerte dann jedoch. „Aber was ist, wenn … wenn unsere Stimme versagt, Dad?“
    „Das wird nicht passieren. Und wenn doch, wird sich Seamus nicht daran stören.“
    Als sie wieder zu Hause ankamen, waren alle aufgestanden, und es herrschte der übliche Trubel. Siobhan zog den Kindern gerade die Mäntel an. „Wir gehen Blumen für Seamus aussuchen. Brian findet, wir sollten für ihn einen ganz besonderen Kranz aussuchen.“
    Siobhan nahm die Mädchen an der Hand. „Wir gehen los.“
    „Wo ist Patrick?“ fragte Moira.
    „Er duscht noch. Er kann nachkommen – wenn er will“, erwiderte Siobhan knapp.
    „Hey, ich könnte euch begleiten“, schlug Moira vor. Siobhan wirkte nicht begeistert, wandte aber nichts dagegen ein. Als sie auf der Straße waren, sah Siobhan sie an. „Wolltest du nur aus dem Haus entkommen, ohne dir von deinem Vater anhören zu müssen, dass du eine bewaffnete Eskorte benötigst?“
    „Nein“, entgegnete Moira, aber Siobhan wandte ihren Blick nicht von ihr ab. „Okay, ja, vielleicht. Allerdings nicht absichtlich, eher … unterbewusst. Ich wollte wirklich zum Blumenladen mitkommen, außerdem will ich noch ein paar Dinge erledigen.“
    Während sie gingen, ließ sie die Kinder ein Stück vorgehen. „Das muss für dich im Moment ziemlich schwierig sein. Schon vor dem Unfall mit Seamus war dein Vater wegen der Morde besorgt. Um ehrlich zu sein, ich sehe nicht, wo die Gefahr sein soll. Ich will nicht sagen, dass irgendjemand es verdient hat, umgebracht zu werden. Aber wenn hier wirklich ein Serienmörder sein Unwesen treibt, dann hat er es auf Prostituierte abgesehen.“
    „Ich weiß. Und ich bin sicher, Dad weiß das auch. Hast du schon mal versucht, abends allein aus dem Haus zu gehen?“
    „Ja, an dem Abend, als du angekommen bist. Ich wollte nur zum Dinner zu meinen Eltern. Dein Vater hat mich hingefahren, obwohl es gerade mal einen Kilometer entfernt ist. Aber nimm es dir nicht zu sehr zu Herzen – nicht nur dein Vater ist so. Mein Vater hat mich anschließend zurückgefahren.“
    „Ich schätze, wir sollten ihnen dafür dankbar sein“, sagte Moira.
    „Ja, ich weiß. Und wenn so was passiert wie jetzt mit Seamus, dann merkt man erst mal, wie zerbrechlich der Mensch doch sein kann.“
    „Da hast du Recht“, murmelte Moira.
    Siobhan sah sie neugierig an. „Hast du Andrew McGahey kennen gelernt?“
    „Ja, erst gestern.“
    „Und …?“
    „Und was?“
    Siobhan zuckte mit den Schultern. „Ich finde, er ist falsch.“
    „Meinst du?“
    „Ja, ich traue ihm nicht.“
    „Wirklich?“
    „Na ja, er hat uns eine Videokassette gegeben, über die Kinder in Irland … aber er ist selbst wohlhabend, er ist in den Hamptons aufgewachsen, und ich habe kein Wort davon gehört, was er selbst spendet. Allerdings ist er einige Male in Irland gewesen. Ich weiß nicht, womit er seinen Lebensunterhalt bestreitet. Außer, dass er das Geld seiner

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