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Bote des Todes

Bote des Todes

Titel: Bote des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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sehen konnte, was weiter vorne im Lokal geschah. Zwei Polizisten in Uniform waren ins Café gekommen. Sie drehte sich wieder zu Kyle um, der eine Handbewegung machte, als würde er ihnen zuwinken.
    Sie senkte den Kopf. Ihr Magen schmerzte, als sie daran dachte, dass sie eigentlich sehr wenig über Danny wusste.
    Und sie hatte wieder mit ihm geschlafen. Sie war einfach in ihr altes Verhaltensmuster zurückgefallen, weil es so vertraut war.
    „Sie müssen auf sich Acht geben“, sagte Kyle. „Halten Sie sich in der Nähe der Leute auf, die Sie von woanders her kennen. Ihr Geschäftspartner, Ihr Freund aus New York.“
    „Und was ist mit meiner Familie?“ fragte sie bedrückt.
    „Ihre Familie ist mit dem Tod Ihres Freundes beschäftigt.“
    „Ja, aber der Pub ist geöffnet. Nach der Totenwache wird es morgen hier vor Gästen wimmeln.“
    „Ich werde da sein. Es wird Ihnen nichts passieren.“
    „So wie Seamus?“
    „Hören Sie, Sie müssen nur eines machen: den Mund halten. Tun Sie so, als wüssten Sie von nichts. Schnüffeln Sie auf keinen Fall irgendwo herum. Halten Sie sich völlig aus der Sache heraus. Und wenn Sie irgendetwas erfahren, egal was, dann kommen Sie zu mir. Lassen Sie niemanden auf den Gedanken kommen, dass Sie zur Polizei gehen wollen. Das wäre so, als wären Sie Torero und würden den Stier mit einem roten Tuch reizen.“
    „Was soll ich denn machen? Soll ich mich einschließen?“
    „Leben Sie Ihr Leben ganz normal. Halten Sie sich raus, und sagen Sie mir alles, was Ihnen zu Ohren kommt.“
    „Ich habe Ihnen gesagt, was ich weiß.“
    „Nein, das haben Sie nicht.“
    „Habe ich nicht?“
    „Sie haben kein Wort davon gesagt, dass Ihr Bruder der Letzte war, der Seamus lebend gesehen hat.“
    „Er hat ihn bis zur Haustür gebracht. Ins Haus ist Seamus allein gegangen.“
    „Das behauptet er.“
    „Woher wissen Sie das eigentlich?“
    „Es ist mein Job, Dinge zu wissen. Ich mache meinen Job gut. Und jetzt kehren Sie in Ihr normales Leben zurück. Halten Sie den Mund, es sei denn, Sie reden mit mir.“
    „Ich muss hier in der Umgebung filmen.“
    „Vermeiden Sie auf jeden Fall, im Pub oder in unmittelbarer Nähe davon zu filmen.“ Er stand auf. „Soll ich Sie noch ein Stück begleiten?“
    „Nein, danke, es ist helllichter Tag. Ich habe es nicht weit, und ich muss noch ein paar Dinge erledigen.“
    Als sie das Café verließen, grüßten die beiden Cops ihren Begleiter.
    Kyle sah ihr nach, als sie die Straße entlangging. An der nächsten Ecke drehte sie sich um und überlegte, was sie machen sollte. Eigentlich hatte sie nichts zu erledigen; sie wollte bloß noch nicht nach Hause zurückkehren. Sie fühlte sich wie benommen, sie hatte Angst, und ihr war schlecht.
    Seamus war tot, und auch wenn alles für einen Unfall sprach, war das nicht zwangsläufig die Wahrheit. Sie ging in eine Apotheke und tat so, als würde sie den Text auf der Verpackung eines Grippemittels lesen. Als sie damit an der Kasse stand, sah sie sich so unauffällig wie möglich um. Anschließend stöberte sie in einem Schuhgeschäft, und in einer Boutique für Damenbekleidung kaufte sie eine Bluse. Die ganze Zeit beobachtete sie ihre Umgebung.
    Dann erst begab sie sich in die Richtung, in die sie eigentlich hatte gehen wollen.
    „Wo ist Moira?“ fragte Dan.
    Eamon, der hinter der Theke stand und wieder die Bestände durchging, antwortete: „Sie ist mit Siobhan und den Kindern raus.“
    „Wohin sind sie?“
    „Blumen kaufen“, sagte Eamon und legte auf einmal die Stirn in Falten. „Allerdings ist das schon eine ganze Weile her. Ich glaube, Siobhan wollte danach mit den Kindern zu ihren Eltern fahren.“
    „Denkst du, Moira hat sie begleitet?“
    „Kann sein.“
    „Vielleicht sollte ich anrufen und fragen, ob sie dort ist“, sagte Dan.
    „Brauchst du sie?“ fragte Eamon.
    „Nein, eigentlich nicht. Ich wollte fragen, ob ich ihr irgendwie helfen kann.“
    Eamon schüttelte den Kopf. „Sie könnte bei ihrem Freund sein.“
    „Stimmt“, sagte Dan und fühlte, wie ein Stich durch sein Herz ging. „Was hältst du von ihm, Eamon?“
    „Sieht gut aus.“
    „Ja.“
    „Intelligent.“
    „Ja.“
    „Scheint alles für sie zu machen.“
    „Ja.“
    „Und …“
    „Und?“
    „Er ist Amerikaner. Er nimmt nicht die nächste Maschine nach Irland, wenn ihm der Sinn danach steht.“
    „Eamon, du weißt, dass ich sie liebe. Aber mein Herz und Verstand waren noch rastlos.“
    „Tja, so ist das

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