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Bote des Todes

Bote des Todes

Titel: Bote des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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die Republik im Süden besuchen. Einige der schönsten Orte aus unseren Legenden finden sich im Norden, da sind sich alle Iren einig. Armagh, Tara, landschaftlich so schön, dass sie atemberaubend sind. Sie gehören uns allen, auch den Iren in Amerika.“
    „Mr. Brolin, haben Sie eine Strategie, damit Irland eines Tages wieder geeint sein wird?“
    „Meine erste Strategie besteht darin, bei den Menschen Einigkeit zu schaffen“, antwortete Brolin.
    „Kann es denn wirklich dazu kommen?“
    „Wir leben im einundzwanzigsten Jahrhundert. Ich glaube, wir sehen jetzt viel klarer, dass wir an die Wurzel all unserer Probleme herankommen können. Ich will nicht behaupten, dass wir Jahrzehnte der Verbitterung einfach über Nacht ungeschehen machen können. Aber in den letzten zehn Jahren haben wir viel erreicht. Wir im Norden arbeiten zusammen. Sie alle wissen doch, dass die Ankurbelung des Fremdenverkehrs – besonders durch amerikanische Touristen – von Vorteil ist. Ein solches Ziel kann alle dazu bringen, zusammenzuarbeiten und an einem Strang zu ziehen.“
    Er wollte sich abwenden, und für einen Sekundenbruchteil konnte man dem Mann ansehen, wie erschöpft er war.
    „Mr. Brolin, Mr. Brolin, bitte noch eine Frage“, rief eine zierliche Frau, die sich mit dem Mikrofon ihren Weg in die Nähe des Politikers gebahnt hatte. Brolin zögerte lange genug, um der Frau Gelegenheit zu geben, weiterzureden. „Wir haben tausende von irischen Amerikanern hier in New York. Warum haben Sie sich entschieden, am St. Patrick’s Day in Boston aufzutreten?“
    Brolin lächelte die Frau an. „New York ist eine wundervolle Stadt, und hier leben tatsächlich viele irische Amerikaner. Aber ich habe mich nicht für Boston entschieden, sondern ich bin dorthin eingeladen worden. Laden Sie mich doch nächstes Jahr nach New York ein, und ich werde gerne herkommen.“
    Mit diesen Worten wandte er sich von der Kamera ab und ging zum Hotel. Moira fielen die zahlreichen Polizisten auf, von denen er umgeben war.
    „Er ist charmant“, murmelte sie. „So gelassen und vernünftig. Schade nur, dass er von so vielen Polizisten eskortiert werden muss.“
    Danny warf ihr einen merkwürdigen Blick zu. „Manche Menschen wollen halt einfach nicht vernünftig sein“, sagte er schließlich. „Oh, da kommt dein Vater. Du bist wieder dran. Jetzt kann Eamon für Bier aus Irland werben – und natürlich auch aus Boston.“ Er wandte sich ab, nahm seinen Mantel von der Garderobe und ging nach draußen auf die Straße, ohne sich noch einmal umzudrehen.
    Sie hörte zwar, wie ihr Vater, Michael, Josh und einige andere aus der Crew von hinten in den Pub kamen, aber ihr Blick galt Danny, der in so großer Eile davongestürmt war, obwohl er offensichtlich nichts Dringendes zu erledigen hatte. Vom Fenster aus sah sie ihn einfach vor dem Pub stehen und sich eine Zigarette anzünden. Als wüsste er, dass sie ihm nachsah, drehte er sich plötzlich zu ihr um. Dann betrachtete er einen Moment lang das Schild von Kelly’s Pub, trat die Zigarette aus und ging fort.
    „Launischer Bastard“, murmelte Moira und drehte sich zur Gruppe um ihren Vater um.
    Sie machten sich an die Arbeit. Nachdem Beleuchter und Tontechniker bereit waren, stellte sich Eamon an die Zapfanlage, während Moira sich auf der anderen Seite der Theke auf einen Hocker setzte. Eamon holte aus und erklärte die Unterschiede zwischen den verschiedenen Biersorten. Einige Gäste wurden in die Szene einbezogen, und die anfangs etwas schüchterne Chrissie agierte schon bald ganz natürlich. Seamus und Liam kamen dazu und sprachen darüber, dass der Pub so etwas wie ein Zuhause war, ein Ort, an dem man sich mit seinen Freunden traf.
    „Ein Bier … ein Bier kann man sich überall bestellen“, sagte Liam in die Kamera. „Aber ein Ort, an dem sich ein Mann zu Hause fühlt, wo er mit Freunden diskutieren kann, wo der Barkeeper genau weiß, wer was trinkt … so etwas findet man nicht so schnell.“
    Moira stellte überrascht fest, dass es ihr tatsächlich Spaß machte, durch das Lokal zu gehen und mit den Gästen zu reden. Sie ließ die Kinder noch einmal ins Bild kommen, die an ihrem Tisch nach wie vor mit den Malbüchern beschäftigt waren. Jeff Dolan war schon früh eingetroffen, um die Bühne für den Abend vorzubereiten. Sie erwischte ihn dabei, wie er mit den Kindern spielte, die völlig begeistert waren.
    Vor der Videokamera erzählte Jeff: „Ein Pub ist viel mehr als eine Bar. Ein Pub bietet

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