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Bote des Todes

Bote des Todes

Titel: Bote des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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verstanden hast.“
    „Danny, was …“
    „Ich meine das ernst, Moira.“
    Sein Griff schmerzte, da er seine Finger tief in ihre Schulter bohrte. Sein Gesicht hatte einen so intensiven Ausdruck, dass sie einen Anflug von Furcht vor ihm verspürte.
    „Danny …“
    „Bitte, Moira, um Gottes willen.“
    Ihr wurde klar, dass sie diesen Mann nie wirklich gekannt hatte.
    Sie nickte reflexartig. „Schon gut, verdammt, Danny. Hör auf, du tust mir weh!“
    „Entschuldige“, sagte er und lockerte seinen Griff. „Moira, du musst dich in Acht nehmen.“
    „Wovor?“
    „Vor Leuten, die zu leidenschaftlich sind.“
    „Und wen zum Teufel meinst du damit? Dich, Michael oder etwa den alten Seamus?“
    „Jeden. Verstehst du mich?“
    „Beim besten Willen nicht.“
    „Moira, kümmere dich nicht darum.“
    Ihr wurde plötzlich klar, dass Michael sie beobachtete. Sie wollte, dass Danny endlich ging.
    „Lass mich in Ruhe“, sagte sie und versuchte, sich zurückzuziehen.
    „Moira …“
    „Ich spreche kein Wort Gälisch, Danny. Ich kann bestenfalls guten Morgen, gute Nacht und bitte und danke sagen.“
    „Dann tu nicht so, als könntest du es.“
    Er wandte sich ab und verließ den Bereich hinter dem Tresen. Sie starrte ihm nach, wie er durch das Lokal ging. Chrissie leitete eine Bestellung weiter, auf die sie wie mechanisch reagierte.
    Michael kam zu ihr. „Ist mit dir alles in Ordnung?“ fragte er.
    „Natürlich.“
    „Das sah ziemlich heftig aus.“
    „Wir waren bei einem Rezept für einen Drink geteilter Meinung“, log sie.
    „Du siehst … abgekämpft aus.“
    „Heute Abend ist hier verdammt viel los.“
    „Ich weiß. Ich fühle mich auch wie gerädert.“
    „Ich mache das wieder gut.“
    „Daran werde ich dich schon noch erinnern.“
    „Wie ist deine Zimmernummer?“
    Er lächelte und nannte sie ihr, dann fügte er an: „Oh, ich bekomme auch noch drei Bier vom Fass.“
    „Marke?“
    „Bud. Und ich brauche noch einen … einen Black… irgendwas.“
    „Einen Blackbird?“
    „Ja, genau.“
    Sie lachte und stellte die Getränke zusammen. Sie sah ihm zu, wie er das Bier an einem Tisch abstellte und dann den Blackbird zu dem Mann am Tisch in der Ecke brachte, der schon seit einer ganzen Weile dort saß und der Band zuhörte.
    Michael schlug sich bei dieser Arbeit gar nicht so schlecht. Er sprach mit den drei Gästen, die das Bier bestellt hatten, und auch mit dem Mann im marineblauen Sweater wechselte er ein paar Worte. Jemand am Tresen rief ihren Namen, und sie musste sich aufs Bierzapfen konzentrieren. Als sie wieder aufblickte, entdeckte sie Danny, der auf den Mann zuging, dem Michael eben erst den Blackbird gebracht hatte.
    Augenblicke später nahm Danny seinen Mantel von der Garderobe und verließ den Pub.
    Es vergingen nur ein paar Minuten, da stand der Mann im blauen Sweater auf und ging ebenfalls nach draußen.
    Sie fragte sich, ob dieser Mann irgendwem im Pub bekannt war. Sie würde ihren Bruder darauf ansprechen.
    Als sie sich nach ihm umsah, konnte sie Patrick nirgends entdecken. Auch Michael schien wie vom Erdboden verschluckt. Ihr fiel auf, dass fast die Hälfte aller Gäste in den letzten Minuten den Pub verlassen haben musste. Leute, die den ganzen Abend anwesend gewesen waren, schienen sich in Luft aufgelöst zu haben.
    „Verdammt“, murmelte sie, als ihr auffiel, dass nicht mal mehr ihr Vater im Lokal zu sein schien.
    Ein beharrliches Gefühl der Unruhe kam in ihr auf. Das lag wieder an Danny. Und an seinem Temperamentsausbruch, nachdem sie ihn angelogen hatte, sie würde Gälisch sprechen.
    Morgen würde sie ihn endgültig zur Rede stellen.
    „Moira, noch ein Guinness für meine alten Knochen“, sagte Seamus zu ihr. Er saß allein am Tresen. Dann sah sie endlich ihren Vater, der mit Jeff bei der Band stand.
    Sie stellte ihm ein volles Glas hin: „Das ist das Letzte für heute, Seamus.“
    Er nickte. „Wie du willst, Moira.“ Sie wollte gerade weggehen, als er ihr nachrief: „Moira Kelly.“ Sie drehte sich wieder zu ihm um.
    „Moira, sei ein braves Mädchen, ja? Siehst du, wie ruhig es geworden ist? Richtig bedrohlich“, murmelte er. „Pass auf dich auf, wenn du durch Boston gehst.“
    „Seamus, was redest du da?“
    „Das Mädchen wurde auch tot aufgefunden.“
    Sie seufzte, lehnte sich über die Bar und gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Stirn. „Ich verspreche dir, dass ich nicht anschaffen gehe, Seamus. Und ganz besonders werde ich dabei nicht Gälisch

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