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Bote des Todes

Bote des Todes

Titel: Bote des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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nickte, ließ die Fahrertür ins Schloss fallen und ging zügig zu der italienischen Bäckerei. Dort angekommen, lächelte er der dunkelhaarigen jungen Frau hinter der Theke zu. Sie hieß Elena, wie er wusste, weil er hier schon einmal eingekauft hatte.
    „Ich bekomme eine Schachtel Cannoli, Kekse … Biscotti mit Vanille, kein Anis, und … haben Sie irgendwas mit Schokoladenguss?“
    „Butterkekse in Schokolade?“ schlug Elena vor.
    „Genau richtig. Ich muss nur schnell telefonieren.“
    Das Telefon befand sich gleich neben der Tür. Er warf einige Münzen ein und wählte die Nummer. Augenblicke später meldete sich eine wohlklingende weibliche Stimme, nannte aber keinen Namen.
    „Liz, ich bins, Dan.“
    „Wo bist du?“
    „Telefonzelle“, erwiderte er, um sich langwierige Erklärungen zu ersparen. „Hast du irgendwas für mich?“
    „Also, ich habe den Mann durchleuchtet.“
    „Und?“
    „Geboren in Ohio. Sohn amerikanischer Eltern, die aus Irland stammen. Gute Schulen, gute Jobs. Abschluss im Fach Film an der UCLA. Gearbeitet hat er als Produktionsassistent, Kameramann, Tontechniker – praktisch alles, was man hinter der Kamera machen kann. Schauspieler war er nie. Hat als Produzent und Regisseur einige Preise der Filmschule erhalten. Verließ Kalifornien, arbeitete in Florida und Vancouver, und letztes Jahr zog er nach New York.“
    Dan sah beiläufig aus dem Fenster und erschrak. Patrick und Siobhan Kelly schlenderten gerade an der Bäckerei vorüber. Josh war alleine und versuchte, die beiden einzuholen. Dan stellte sich so hinter eine Säule, dass er weiter aus dem Fenster sehen konnte, ihn aber niemand entdecken konnte.
    „Er kam also nach New York – und bekam seinen ersten Job in Moira Kellys Sendung?“
    „Das ist das, was ich erfahren habe. Und du weißt, wie ich Leute überprüfe.“
    „Bist du sicher, dass es überhaupt nichts über ihn zu berichten gibt? Keine politischen Aktivitäten, keine Demo gegen Tierquäler? Kein Protest gegen irgendwelche militärischen Aktionen der Amerikaner?“
    „Dan, der Typ hat keine eigene Website, auf der das alles steht. Ich habe auch keine süßen Fotos auftreiben können, auf denen er mit seinem alten Teddy zu sehen ist. Aber nach allem zu urteilen, was ich finden konnte, ist der Kerl sauber. Er ist noch nie verhaftet worden, es sind keine politischen Verbindungen zu finden. In der Wählerliste wird er sogar als unabhängig bezeichnet. Soweit ich das recherchieren konnte, hat er nicht einmal einen Strafzettel wegen Falschparkens zu spät bezahlt.“
    „Er kommt mir trotzdem seltsam vor. Außerdem kursieren Gerüchte, dass irgendwas im Gange ist.“
    „Also wenn er in irgendwelche unsauberen Machenschaften verwickelt ist, dann sind die gut getarnt. So viel ist sicher.“
    Frustriert sah Dan wieder aus dem Fenster. Der Gegenstand seiner Untersuchungen ging soeben vorüber, einen Arm um Moiras Schulter gelegt.
Schleimer.
Moira lächelte ihn an. O ja, der Kerl war einfach perfekt. Dan kniff die Augen zusammen. Michael war groß, verdammt gut in Form – wahrscheinlich stemmte er Gewichte, war Kickboxer und hatte den schwarzen Gürtel in Karate.
    Er sah wirklich gut aus.
    So verdammt perfekt.
    Und zumindest auf dem Papier war er so unschuldig und rein wie Neuschnee.
    „Such weiter“, sagte Dan. Moira und Michael waren stehen geblieben.
    Wie sie so nebeneinander standen, waren die beiden wirklich ein perfektes Paar. Moira, atemberaubend wie immer, das rötliche Haar, das ihr bis in den Rücken fiel, als sie ihr klassisch schönes Gesicht anhob, damit er sie küssen konnte. McLean, groß und breit, so hoch gewachsen, dass er die ohnehin schon große Moira wie ein männlicher Beschützer überragte.
    „Dan, bist du noch da?“
    „Such weiter“, beharrte Dan.
    „Wonach?“
    „Keine Ahnung, nach irgendwas, das nicht passt.“
    „Du bist besessen, Dan O’Hara.“
    „Es ist mein Job, wachsam zu sein.“
    „Zu deinem Job gehört noch verdammt viel mehr als nur das“, erinnerte Liz ihn.
    „Ist er mal in Irland gewesen?“
    „Ja, im ersten Semester am College.“
    „Hm, da hätten wir doch schon etwas.“
    „O ja, das hätten wir allerdings. Das machen unzählige Studenten, die Geld haben. Er war in Irland, England, Schottland und auf dem Kontinent. Die meiste Zeit verbrachte er in Rom und Florenz. Dan, ich habe ihn gründlich durchleuchtet.“
    „Such weiter“, sagte Dan dennoch. Die beiden gingen weiter. Michael hatte noch immer einen Arm um

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