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Bote des Todes

Bote des Todes

Titel: Bote des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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jemandem ausgegangen bist, seit … seit du Danny zum letzten Mal gesehen hast?“
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Niemand?“ Colleen schnappte nach Luft.
    „Ich bin ausgegangen.“
    „Aber du hast die ganze Zeit über … mit niemandem geschlafen? Hm, und ich dachte, du wärst einfach unheimlich diskret. Moira, jetzt mach dich wegen dieser Sache nicht verrückt. Glaub mir, nach der heutigen Moral gehst du glatt als Nonne durch. Reg dich darüber bitte nicht so auf.“
    „Ich rege mich nicht auf, ich bin verwirrt. Ich liebe Michael wirklich. Aber ich glaube, dass ich Danny immer schon geliebt habe. Bloß hätte ich mich zurückhalten sollen.“
    „Er hat dich nicht gerade in den Keller geschleift, nicht wahr? Oder hattest du was getrunken?“
    „Nein. Allerdings kann ich jetzt einen Drink gebrauchen.“
    „Ja, das kann ich gut verstehen. Große Schwester, wenn du mich brauchst, bin ich für dich da. Überall und jederzeit.“
    „Danke. Ich gehe jetzt nach unten und genehmige mir einen Whiskey.“
    Moira ging aus der Küche, und als sie die Tür zur Wendeltreppe hinter sich zuzog, hörte sie, dass Gina nach ihr fragte und Colleen eine Ausrede vorbrachte.
    Ihr Vater und Josh hielten sich am anderen Ende des Tresens auf. Ihr Vater rief Getränkenamen, während Josh sich durch die offenen Kisten auf dem Boden kämpfte und sich alle Mühe gab, die richtigen Flaschen in die jeweiligen Fächer zu stellen.
    „Morgen“, rief Josh.
    „Willkommen, meine Tochter.“
    „Hey Dad, hey Josh. Sag mal, Josh, wie lange sind die beiden schon unterwegs? Werden wir heute die Pubs filmen?“
    „Sie wollen die Crew von unterwegs anrufen“, sagte Josh. „Von uns muss eigentlich niemand mit dabei sein. Es ist zwar ganz und gar nicht Dans Aufgabe, aber er wollte wohl helfen. Außerdem kennt er die Pubs in Boston.“
    „Ja, allerdings“, murmelte Moira und schenkte sich einen Whiskey ein, während ihr Vater und Josh sie überrascht ansahen. Sie lächelte den beiden zu. „Miese Nacht, ich habe so gut wie gar nicht geschlafen.“
    „Ich hatte schon befürchtet, dass deine Mutter dich in den wenigen Stunden wahnsinnig gemacht hätte“, sagte Eamon.
    „Dad!“
    „Du trinkst den Whiskey, nicht ich.“
    „Mum und ich, wir …“ Sie zögerte, als sie daran denken musste, dass Jacob Brolin ihre Mutter auch nach dreißig Jahren auf Anhieb wiedererkannt hatte. „Wir haben uns gemeinsam gut unterhalten.“
    „Gut. Deine Mutter ist ja auch eine wunderbare Frau. Du solltest das zu schätzen wissen.“
    „Das tue ich auch. Ich sagte doch, kein Schlaf“, erklärte sie.
    „Sind Gina und die Kinder okay?“ wollte Josh wissen.
    „Ja. Und die anderen Kinder sorgen für Unterhaltung“, erwiderte sie. Sie trank den Whiskey in einem Zug. Er brannte wie Feuer in ihrer Kehle, aber genau das hatte sie jetzt gebraucht. Fast so wie einen Schlag ins Gesicht. Die Schuldgefühle begannen allmählich an Gewicht zuzulegen.
    Moira hörte ein Geräusch aus dem hinteren Teil des Lokals und sah sich um. Vielleicht war Danny ja doch in seinem Zimmer.
    Doch es war nicht Danny, sondern Jeff Dolan. Er baute die Instrumente auf und erledigte den Soundcheck.
    „Hey Jeff“, rief sie. „Brauchst du Hilfe?“
    Sie entfernte sich vom Tresen, da ihr Vater und Josh sie viel zu eindringlich ansahen – und da beide sie viel zu gut kannten, als dass sie ihnen etwas hätte vorspielen können.
    „Klar, Moira“, sagte Jeff. „Allerdings bin ich fast fertig. Ich wollte mir was zu essen holen und noch ein bisschen spazieren gehen, bevor wir heute Abend spielen. Wird ein langer Tag heute für einen Montag. Jedenfalls für mich, weil wir normalerweise nicht montags spielen. Kannst du bitte den Verstärker anschließen?“
    „Mache ich.“
    Jeff warf ihr mit seinen braunen Augen einen langen Blick zu. „Alles in Ordnung?“
    „Natürlich.“
    „Ich habe dich neulich abends mit dem Typ reden sehen.“
    „Dem Typ?“
    „Der in der Ecke gesessen hat“, erklärte er. „Der den Blackbird getrunken hat.“ Er grinste sie an. „Genauer gesagt, habe ich dich auch verstehen können. Am liebsten hätte ich Beifall geklatscht. War das ein Cop?“
    „Ich hatte den Eindruck.“
    „Auf jeden Fall hast du ihm die Meinung gegeigt. Hat mich nur gewundert, dass der Typ nicht hergekommen ist und mich von der Bühne gezerrt hat.“
    „Ich dachte, du gerätst mit dem Gesetz nicht mehr aneinander.“
    „Ich bin absolut unschuldig“, sagte Jeff und spannte einige Saiten

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