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Boten des Lichts, Die Auserwählten (German Edition)

Boten des Lichts, Die Auserwählten (German Edition)

Titel: Boten des Lichts, Die Auserwählten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Víctor Conde
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    Er stand auf und schlenderte zwischen den Kratern hindurch über die Brache. In der Mitte des Übungsfeldes blieb er stehen und blickte sich um, als wollte er sichergehen, dass ihn niemand beobachtete. Dann formte er mit der Hand eine Pistole, zeigte auf einen Erdhaufen und sagte: »Peng.«
    Der Erdhaufen explodierte. Staub und Steinchen flogen mehrere Meter weit in die Umgebung.
    Erik pustete sich den imaginären Pistolenrauch vom Finger. Der Trick war nicht schlecht. Wenn er noch ein bisschen länger übte, könnte er auch bald Größeres hochgehen lassen.
    Er fragte sich, ob sie ihn in Hollywood einstellen würden, nicht als Stuntman, sondern als Pyrotechniker. Wie viel Geld die Produktionsfirmen allein an Sprengstoff sparen würden!
    Den Titelsong von Stirb langsam vor sich hin pfeifend ging er davon, die Hände seinerseits in den Hosentaschen. Jetzt erinnerte er sich wieder, welcher Schauspieler das war.
    Mauro hatte eingewilligt, die anderen in ihr Heimatland zu begleiten. Er hatte gehofft, von dort würde er den großen Sprung über den Atlantik bis Quebec wagen, eine Stadt, die er schon immer gerne sehen wollte. Aber dann hatte er keine Lust mehr auf Fliegen gehabt.
    Er entdeckte ein hübsches kleines Café in einem hübschen kleinen Dorf an einem großen Platz, auf dem es Tauben und spielende Kinder gab, und dort ließ er sich nieder. Die Tage vergingen, während er eine Limonade nach der anderen bestellte. Bis Séfora auftauchte.
    Der Engel trug ein zweiteiliges Ensemble, eine Hose und ein T-Shirt, die mit ineinander verflochtenen Kreisen bedruckt waren, ganz im Stil der Sechzigerjahre. Mauro fragte sich eine Weile, warum ihm das Muster so bekannt vorkam, bis ihm einfiel, dass es Séforas Kampfanzug aus aneinandergenähten Steinchen ähnlich sah.
    Séfora setzte sich, steckte sich eine Zigarette zwischen die Lippen und bestellte ein Bier.
    Nachdem sie eine Weile schweigend den spielenden Kindern zugeschaut hatte, fragte sie Mauro: »Wirst du zu uns zurückkommen?«
    Mauro stand wortlos auf, entleerte auf der Herrentoilette seine Blase und kehrte an den Tisch zurück. Er bestellte einen Milchkaffee. Koffeinfrei.
    »Ich schätze, ich werde gar nicht erst weggehen«, antwortete er, als wäre zwischen Séforas Frage und seiner Antwort keine Zeit vergangen. Er wirkte wie ein kleiner Junge, der die Welt mit einer kindlichen Natürlichkeit betrachtete.
    Sie schauten den Kindern noch eine Weile beim Spielen zu, bis es kalt wurde. Die Eltern zogen ihnen die Jacken an, und eines nach dem anderen ging nach Hause. Nachdem das letzte Kind verschwunden war, pendelte eine der Schaukeln noch eine Zeit lang weiter, hin und her, ganz von selbst, als hätte ein Gespenst seine helle Freude daran.
    »Warum Steine?«, wollte Mauro wissen.
    »Wovon redest du?«
    »Von deiner Ritterrüstung.«
    Séfora blickte an sich hinunter.
    »Aus keinem besonderen Grund. Mein Vater hatte mir einmal einen Quarzkristall geschenkt. Für mich war es immer ein Talisman, der mich vor dem Bösen beschützte. Und tatsächlich«, erinnerte sie sich, »als sie meine Stadt überfielen, hielt dieser Stein einen Pfeil auf, unmittelbar auf der Höhe meines Herzens. Es war unglaublich. Wahrscheinlich kam genau dieses Gefühl wieder hoch, als ich beim Übergang auf die andere Seite meine Rüstung wählte.«
    Ritterrüstung. Er hatte Ritterrüstung gesagt, wie ein Kind.
    »Oh.«
    »Enttäuscht?«
    »Oh-isiert.«
    »Ich nehme an, du hast ein mystischeres Argument erwartet.«
    »Ja. Macht aber nichts. Das Triviale liegt mir ohnehin näher als das Mystische.«
    Séfora trank den letzten Schluck von ihrem Bier. Die Zigarettenschachtel war leer, und am Boden der Flasche war nur noch Schaum übrig.
    »Mir auch«, gestand sie.
    Die Schaukel hörte endlich auf zu pendeln, entweder, weil sich der Schwung erschöpft hatte, oder weil das verspielte Gespenst des ewigen Hin und Hers überdrüssig geworden war und es sich eine weniger übernatürliche Beschäftigung gesucht hatte. Für Mauro und im Grunde auch für Séfora war die zweite Erklärung die trivialere.
    Sie hatten weder einen Ort noch ein Datum oder eine Uhrzeit vereinbart. Aber als der Moment kam, waren sie alle da. Pünktlich.
    Sie trafen sich auf dem Gelände eines alten Vergnügungsparks, der schon seit vielen Jahren geschlossen war. Das windige Eisengitter hatte weder die Junkies noch die Pärchen auf der Suche nach einem einsamen Ort für ihr Liebesspiel fernhalten können. Aber für die

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