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Botschaft aus der Unterwelt

Botschaft aus der Unterwelt

Titel: Botschaft aus der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kari Erlhoff
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ich in zwei oder drei Tagen in einem anderen Bundesstaat.« Lester Price nahm seine Jacke von einem Stuhl und kramte einen Autoschlüssel aus einer der Jackentaschen. »Bis dahin werde ich mich wohl besser in einem Motel einmieten.«
    »Tun Sie das. Und lassen Sie sich besser nicht zu oft in der Öffentlichkeit sehen.«
    »Du solltest dich lieber um dich selbst kümmern. Und um deine Freunde«, sagte Price ernst. »Wenn dieser Moriarty weiß, wer du bist und wo du wohnst, hat er dich in der Hand. Versuche gar nicht erst, seine Identität zu lüften. Er wird dir zuvorkommen und dich aus dem Weg räumen. Überlege dir gut, was dir dein Leben wert ist.«
    »Das werde ich machen.« Justus ging zur Gartentür. »Eine Frage hätte ich aber noch.«
    »Und die wäre?«
    »Auf welches Jahr beziehen Sie sich in Ihrer Botschaft an Holmes? Das war das Einzige, was wir nicht rausfinden konnten.«
    Price lächelte. »Na, auf das Jahr, in dem meine Freundin und ich gemeinsam unseren ersten Fall gelöst haben. Es war eine ziemlich verrückte Angelegenheit. Aber wir waren am Ende doch erfolgreich und fühlten uns wie wahre Meisterdetektive – so wie unser großes Vorbild Sherlock Holmes.«
     
    Als Justus in dieser Nacht endlich wieder in seinem Bett lag, konnte er nicht schlafen. Er war komplett übermüdet, aber er kam einfach nicht zur Ruhe. Er hatte das Rätsel gelöst und Lester Price gefunden. Und er hatte einen Hinweis auf Moriartys Identität bekommen. Doch das alles führte unweigerlich zu weiteren Ermittlungen. Justus hatte keine andere Wahl, als Moriarty zu stellen. Wenn er es nicht tat, würde sich Moriarty dafür rächen, dass er die Ermittlungen aufgegeben hatte. Wenn die drei ??? genug Beweise gegen den Mann hatten, konnten sie vor Gericht gegen ihn aussagen, damit er ins Gefängnis kam. Doch das war noch nicht das Ende der Angelegenheit. Was nach der Verhandlung kommen würde, war klar: das Zeugenschutzprogramm. Er, Peter und Bob würden mit ihren Familien in andere Bundesstaaten ziehen und dort ein neues Leben beginnen. Unter anderem Namen. Sie würden Freunde verlieren und Verwandte. Und sie würden ihr Detektivbüro aufgeben müssen. Außerdem war anzunehmen, dass die Justizbehörde nicht mehrere Familien zusammen in eine neue Gegend schicken würde. Man würde sie trennen. Und dann würde Justus seine beiden Freunde und Kollegen vielleicht nie wieder sehen.
    Justus vergrub seinen Kopf im Kissen. Er biss die Zähne zusammen. Sherlock Holmes hatte Moriarty bei den Reichenbachfällen besiegt, aber er selbst war dabei umgekommen – zumindest bis die Leser seine Rückkehr gefordert hatten. Er, Justus, hatte nur ein Leben. Und das wollte er Moriarty nicht so ohne Weiteres überlassen.

Der Schwarze Peter
    Gegen fünf Uhr in der Früh hatte Justus schließlich einen Entschluss gefasst.
    Zuerst würde er Moriarty auf eine falsche Spur locken. Danach konnte er zum Gegenschlag ausholen und Moriarty überführen. Auch wenn er dafür alles aufgeben musste.
    Er wartete, bis die Sonne aufgegangen war, dann lief er runter in die Zentrale. Auf dem Schrottplatz funktionierte der Strom noch. Anscheinend war nur das Wohnhaus betroffen.
    Er griff zum Telefon und rief bei Bob an. Mrs Andrews nahm den Hörer ab. Sie klang verschlafen, als sie sich meldete.
    »Ich müsste Bob sprechen!«, sagte Justus kurz angebunden.
    »Weißt du, wie spät es ist?«, beschwerte sich Mrs Andrews.
    »Es ist wichtig!«, sagte Justus nur.
    »Ich werde sehen, ob ich Robert wach kriege.« Sie legte den Hörer beiseite.
    Kurz darauf hörte Justus ein müdes: »Just, was gibt es denn?«
    »Ich glaube, wir können den Fall lösen!«, rief Justus munter.
    »Was?«
    »Na, ich denke, wir kommen diesem W. doch noch auf die Spur! Kommt hierher und ich erkläre es euch! Dann können wir gemeinsam überlegen, was als Nächstes zu tun ist.«
    Eine halbe Stunde später standen Bob und Peter auf der Veranda vom Haus der Familie Jonas. Beide sahen ziemlich verschlafen aus.
    »Ich dachte erst, es ist ein Scherz, als du anriefst«, meinte Peter.
    »Mitnichten.«
    »Was habt ihr denn so früh am Morgen vor?«, fragte Tante Mathilda, als sie im Hausflur auf die Jungen traf. Sie trug noch ihren geblümten Morgenmantel.
    »Ach, ich habe Peter neulich versprochen, ihm die Haare zu schneiden. Und jetzt haben wir endlich mal Zeit dazu.«
    »Aber macht das nicht sonst der Friseur?« Tante Mathilda sah Peter fragend an. Der zuckte mit den Achseln.
    »Zu teuer!« Justus schnappte

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