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Botschaften des Herzens: Roman (German Edition)

Botschaften des Herzens: Roman (German Edition)

Titel: Botschaften des Herzens: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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kommen nur zwanzig.« Laura hatte das selbst mal erlebt – und war fast erfroren.
    »Um so etwas müssen Sie sich nicht kümmern«, versicherte Eleanora ihr. »Das können andere erledigen. Wir – ich meine, die Leute vom Festival – brauchen Sie wegen Ihres Wissens über Bücher und Autoren.«
    Laura versuchte, das Interesse zu unterdrücken, das diese Aussage in ihr weckte, und fragte: »Wird es gut bezahlt?« Die Antwort würde »nein« lauten, und dann konnte sie Nein sagen. Eleanora war eine Frau, die einen solchen praktischen Blickwinkel verstehen konnte.
    Zum ersten Mal antwortete die direkte Eleanora nicht sofort. Stattdessen spielte sie einen Augenblick lang mit ihrem Besteck. »Ich denke, es wird eine Art Honorar geben. Ehrlich gesagt bin ich da allerdings nicht ganz sicher.«
    Endlich hatte Laura das Gefühl, sich wieder auf sicherem Boden zu bewegen, obwohl sie es nicht so komfortabel fand, wie sie es vielleicht hätte finden sollen. »Nun, dann ist es entschieden. Ich kann es mir unmöglich leisten, umsonst zu arbeiten.« Sie war ein wenig traurig, so einfach aus der Sache herausgekommen zu sein, doch dann rief sie sich selbst zur Ordnung. Sie bekam vielleicht keinen fürstlichen Lohn als Buchverkäuferin, aber zumindest konnte sie ihre Rechnungen bezahlen, und sie durfte nicht so leichtsinnig sein und eine Arbeit annehmen, bei der die Höhe des Honorars noch nicht feststand.
    »Aber Sie haben es doch selbst gesagt! Sie haben noch zwei Monate Ihren Job im Buchladen! Und alle großen Festivals werden fast ausschließlich ehrenamtlich organisiert.«
    »Ich kann es mir nicht leisten, ehrenamtlich zu arbeiten, ich brauche einen bezahlten Job«, erinnerte sie Eleanora leise.
    »Wie Sie schon sagten, den haben Sie ja.«
    »Aber Miss …«
    »Eleanora.«
    »Eleanora …«, stotterte Laura, nicht wirklich glücklich darüber, diese Frau, die sie nicht besonders gut kannte, beim Vornamen zu nennen. »Ich werde für meine Arbeit im Geschäft bezahlt. Das bedeutet, dass ich dort sein und meinen Job erledigen muss.«
    »Oh, Ihr Boss wird Ihnen freigeben, um das Festival zu organisieren. Ich bin sicher, das wird er! Er scheint ein wirklich netter Mann zu sein.«
    Damit hat sie vermutlich recht, gestand Laura sich ein. Henry würde so gefällig wie möglich sein und ihr so viel Zeit geben, wie sie brauchte, wenn sie dadurch wieder Arbeit fand. Aber sie würde es nicht tun, wenn es dafür kein Geld gab. Das wäre eine große Dummheit und Henry gegenüber nicht fair. Und als sie an die Standpauke dachte, die ihre Eltern ihr halten würden, wenn sie ihnen gestand, dass sie für noch weniger arbeiten würde, als sie derzeit bekam, griff sie hastig nach ihrem Weinglas. Sie hatten ihr immer noch nicht wirklich vergeben, dass sie an der Uni Englisch studiert hatte und nicht etwas, mit dem man »richtiges Geld« verdienen konnte.
    »All diese Studentendarlehen«, hatten sie lamentiert, »die kannst du doch niemals zurückzahlen!«
    Lauras Hinweis, ihr Gehalt sei so niedrig, dass sie die Darlehen nicht zurückzahlen musste, hatte sie überhaupt nicht beeindruckt. Und sie selbst eigentlich auch nicht. Laura hatte nicht gerne Schulden beim Staat, aber deshalb wollte sie trotzdem keine Buchhalterin werden.
    »Gehen Sie einfach zu dem Meeting«, meinte Eleanora. »Wenn Ihr Chef Ihnen nicht freigeben will, dann spreche ich mit ihm. Wenn Sie erst das Haus gesehen und meine Nichte kennengelernt haben, dann wollen Sie den Job machen. Das schwöre ich Ihnen.«
    »Dann sollte ich besser nicht hingehen«, murmelte Laura. Eleanora hörte sie nicht, aber das war auch gut so, fand Laura.

2. Kapitel
     
    A lso«, sagte Grant am nächsten Morgen im Laden, noch bevor er seinen Mantel ausgezogen hatte, »hast du neben dem Wunderkind gesessen?« Sie standen im Lagerraum im Keller des Gebäudes, der gleichzeitig als Personalraum diente.
    »Oh, du meinst Damien?« Wie immer war Laura früh aufgestanden und hatte aufgeräumt, was eigentlich Grant und Henry gestern hatten übernehmen wollen, bevor sie nach unten gegangen war und Wasser aufgesetzt hatte. »Nein. Er war von wunderschönen jungen Frauen aus der Presseabteilung umgeben.«
    »Eifersüchtig?«, fragte Grant, der sich gerade ein halbes Glas löslichen Kaffee in eine Tasse schüttete. Er war ein Mensch, der immer wissen wollte, wie andere sich fühlten. Laura sagte ihm oft, dass er das Bücherverkaufen aufgeben und stattdessen Psychiater werden sollte – das wäre der ideale Job für

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