Botschaften des Herzens: Roman (German Edition)
ihn gewesen.
Sie schüttelte den Kopf und drückte ihren Pfefferminzteebeutel mit dem Löffel am Rand der Tasse aus. »Nein. Nicht mein Typ.«
»Und wie sieht dein Typ aus?« Grant goss kochendes Wasser in seinen Becher.
»Ich weiß nicht genau.« Laura holte den Beutel aus der Tasse und warf ihn in den Müllbeutel, den sie gerade erneuert hatte. »Mir gefallen nicht viele.«
»Du musst doch eine ungefähre Vorstellung haben. Wenn ich dir helfen soll, einen Freund zu finden, dann muss ich wissen, wonach ich Ausschau halten soll.«
Laura lachte. »Ich will nicht, dass du einen Freund für mich findest! Ich werde mir selbst einen suchen, wenn ich einen will.«
Grant verzog angewidert das Gesicht, als er an seinem Kaffee nippte. »Natürlich willst du einen, Darling, das wollen wir alle. Ich muss nur wissen, welcher Typ dir gefällt. Mit Pfeife und Hausschuhen? Fesch gekleidet? Ein Joghurt essender Stricker, der sich fürs Recycling einsetzt? Ein Radler?«
»Ich glaube, das Wort, das du suchst, lautet ›Radfahrer‹.«
»Du kannst manchmal so pedantisch sein, Laura. Und du musst doch irgendeine Vorstellung davon haben, wie dein Traumtyp aussieht.«
»Ach, ich weiß nicht.« Darüber hatten sie schon oft gesprochen, und die Unterhaltung führte zu nichts. Obwohl sie nicht wirklich die Absicht hatte, als alte Jungfer mit Katze zu enden, hielt sie es manchmal für unausweichlich. Sie seufzte. »Wir gehen besser nach oben. Es wird langsam Zeit, den Laden aufzuschließen.«
»Hat keine Eile.« Grant stöberte in der Dose mit den Keksüberresten von der Betriebsfeier. »Ich muss erst etwas essen, und außerdem sind doch jetzt alle beim Schlussverkauf und kaufen irgendwelchen Ramsch oder tauschen den Ramsch um, den sie zu Weihnachten geschenkt bekommen haben.« Er runzelte die Stirn. »Wie ich sehe, schenkt deine Mutter dir immer noch lange Hosen zu Weihnachten, und du tauschst sie immer noch um?«
Laura blickte auf ihre neue schwarze Hose hinunter. »Meine Mutter will einfach nicht einsehen, dass ich lieber Sachen trage, die gebügelt werden müssen, statt einfache, pflegeleichte Polypropylen-Stoffe oder so etwas. Sie versteht nichts von statischer Aufladung und davon, wie uncool es ist, Funken zu schlagen, wenn man schnell geht.«
Grant lachte. »In manchen Kreisen sind es eben solche Hosen, Süße. Zumindest hat meine Mutter damit aufgehört, mir Golfpullover mit Rautenmuster zu schenken.« Er warf einen verzweifelten Blick auf ihren Pulli.
»Ich weiß, Schwarz ist langweilig, aber die Sachen werden schmutzig, wenn man hier arbeitet.« Sie lachte trocken. »Vielleicht besorge ich mir einen netten Nylon-Overall für meinen nächsten Job.«
»Da mache ich mit, Schatz! Endlich wirst du ein bisschen weltoffener, was?«
Laura ging nach oben in den Laden. Henry kam durch die Tür, als sie gerade das Schild umdrehte.
»Guten Morgen, meine Liebe«, sagte er, wie immer. »Wie lief es denn gestern Abend? Eleanora Huckleby ist ein Prachtstück, oder?«
»Das ist sie. Sie …«
»… möchte, dass du ein Literaturfestival organisierst, ich weiß.« Er nahm seinen Hut ab und warf ihn geschickt auf einen Haken an der Garderobe, wo dieser brav hängen blieb. »Sie hat mich angerufen. Heute Morgen ganz früh.«
Laura kannte den Hut-Trick, aber das »ganz früh« war neu. Henry war kein »Ganz früh«-Typ. Deshalb besaß er, wie er behauptete, einen Buchladen. Sofort überkam sie ein schlechtes Gewissen. »Oje! Das kann ich gar nicht glauben!«
Henry schüttelte den Kopf und lächelte sie an. »Sie wäre keine Top-Literaturagentin geworden, ohne hartnäckig zu sein, so viel steht fest. Wenn du also zu diesem Meeting gehen möchtest, dann kannst du das gern tun. Und solltest du dich entscheiden, tatsächlich bei der Organisation dieses Literaturfestivals zu helfen, dann bestehe ich darauf, die Bücher zu liefern.«
Er war so großzügig, dass Laura sofort Gewissensbisse plagten. »Aber was, wenn es erst nach der Schließung des Ladens stattfindet?«
»Ich habe immer noch Kontakte, und ich finde ein Literaturfestival einfach großartig!«
Waren denn alle fest entschlossen, sie da hineinzuziehen, ob sie nun zustimmte oder nicht? Sie schienen jedenfalls zusammenzuarbeiten, um ihr die möglichen Zweifel auszureden, die sie vielleicht noch hatte. Möglicherweise sollte sie dankbar sein, dass man so an sie glaubte. Jetzt musste sie nur noch den monatlichen Besuch bei ihren Eltern überstehen.
»Und, wie war’s?«, fragte
Weitere Kostenlose Bücher