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Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1

Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1

Titel: Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Asteroidenkrieg
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herstellen. Der GEC, die Welt-Regierung und jeder religiöse Fanatiker auf der Erde würde durchdrehen, wenn man auch nur ansatzweise mit dem Gedanken spielte, Nanotechnik einzusetzen.«
    Humphries lächelte geduldig. »Wir werden es ihnen einfach nicht sagen, meine Güte. Wir fangen einfach an. Im Geheimen. In der Sahara, auf dem Meer oder am Südpol - ganz egal. In einem Jahr oder noch früher wird man feststellen, dass die Kohlendioxidwerte zurückgehen. Die anderen Treibhausgase könnten wir ebenfalls eliminieren. Man wird merken, dass die Erderwärmung sich verlangsamt. Dann haben wir sie alle im Sack! Sie werden akzeptieren müssen, was wir tun. Sie werden gar keine andere Wahl haben.«
    »Und was geschieht, wenn diese Nanomaschinen nicht richtig funktionieren? Was geschieht, wenn sie sich auch auf andere Kohlenstoffverbindungen stürzen? Zum Beispiel auf Sie?«
    »Das wird schon nicht passieren.«
    »Stimmt, das wird nicht passieren«, sagte sie. »Weil ich bei dieser Sache nämlich nicht mitmachen werde. Dieser Plan ist absurd.«
    »Was ist daran absurd?«
    Cardenas’ Fassade bekam einen Riss in Form eines leichten sardonischen Grinsens. »Sie machen sich wohl keine Vorstellung von der Größe der Erdatmosphäre. Wissen Sie, wie viele Tonnen Kohlendioxid Sie neutralisieren müssten? Milliarden! Mindestens ein paar Dutzend Milliarden! Sie müssten ganz Afrika mit Nanomaschinen pflastern, um so viel Kohlendioxid abzubauen!«
    »Das ist doch sicher übertrieben«, murmelte Humphries griesgrämig.
    Cardenas sprang so plötzlich auf, dass George erschrak. »Na gut, dann müssten Sie nur die Sahara mit Nanomaschinen überziehen.
    Und selbst das wäre illusorisch!«
    »Aber…«
    »Und Sie wären nie imstande, das geheim zu halten. Nicht bei einem Programm dieser Größenordnung.«
    »Aber es wäre machbar, nicht wahr?«
    »Man könnte es zumindest in Angriff nehmen«, räumte sie ein.
    »Bis irgendein Fanatiker uns eine Atombombe auf den Kopf wirft.
    Oder unser Trinkwasser bakteriell verseucht.«
    »Ich bin in der Lage, Sie vor Terroristen zu schützen«, sagte Humphries.
    Cardenas trat ans Fenster. In ihr arbeitete es sichtlich. Dann drehte sie sich zu Humphries um und sagte: »Durch den Einsatz von Nanomaschinen in dieser Größenordnung läuft man Gefahr, eine Katastrophe heraufzubeschwören. Irgendein Irrer klaut eine Hand voll und programmiert sie auf die Zersetzung von… zum Beispiel Kunststoff um. Oder von Rohöl. Oder er verwendet sie als Waffe für Attentate. Wir sprechen hier von Gobblern, um Himmels willen!«
    »Das weiß ich«, sagte Humphries kalt.
    Cardenas schüttelte den Kopf. »Es würde sowieso nicht funktionieren. Abgesehen von der schieren physikalischen Dimension des Projekts würden die irdischen Behörden nie die Genehmigung zum Einsatz von Nanomaschinen erteilen. Niemals!
    Und ich vermag es ihnen nicht einmal zu verdenken.«
    Humphries erhob sich langsam. »Sie wollen es nicht einmal versuchen?«
    »Es wäre ein hoffnungsloses Unterfangen.«
    Er seufzte theatralisch. »Ich habe versucht, Vernunft walten zu lassen. Ich glaubte, dass wir in der Lage wären, einen Konsens zu finden.«
    »Lassen Sie mich gehen«, sagte Cardenas mit einem flehenden Unterton.
    »Ich wollte Ihnen einen lang gehegten Wunsch erfüllen und Sie auf diesem Weg mit Ihren Enkelkindern zusammenbringen.«
    »Lassen Sie mich einfach gehen.«
    Er schaute sie bekümmert an. »Sie wissen, dass ich das nicht tun kann. Das wäre ein zu großes Risiko für mich.«
    »Sie können mich doch nicht für immer hier festhalten!«
    »Was schlagen Sie als Ausweg aus dieser Sackgasse vor?«, fragte er mit einem leichten Achselzucken.
    Sie sah ihn mit offenem Mund an.
    »Ich meine, Sie verstehen mein Problem. Ich weiß, dass Sie es verstehen. Wie vermag ich Sie gehen zu lassen, wenn Sie anschließend den Leuten erzählen, dass ich für den Tod von Dan Randolph verantwortlich bin?«
    »Aber ich bin doch auch dafür verantwortlich.«
    »Ja, ich weiß. Aber Sie würden es gestehen, nicht wahr?«
    »Ich…« Sie hielt inne und sagte dann mit leiser Stimme: »Früher oder später würde ich es wohl gestehen.«
    »Da haben wir’s«, sagte Humphries leise. »Das Problem besteht fort.«
    »Sie werden mich töten müssen.«
    »Das will ich nicht tun müssen. Ich bin kein kaltblütiger Mörder.
    Lieber würde ich Sie mit Ihren Enkelkindern vereint sehen, falls das überhaupt möglich ist. Es muss doch eine Möglichkeit geben, zusammenzuarbeiten

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