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Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1

Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1

Titel: Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Asteroidenkrieg
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und dieses Problem aus der Welt zu schaffen.«
    »Ich sehe keine«, flüsterte Cardenas.
    »Denken Sie darüber nach«, sagte Humphries und ging zur Tür.
    »Ich bin sicher, dass Sie eine Lösung finden werden, wenn Sie sich eingehend damit befassen.«
    Mit einem Lächeln öffnete er die Tür und ging hinaus. George sah die Wache draußen auf dem Flur stehen, bis Humphries die Tür verschloss.
    Es könnte funktionieren!, sagte Humphries sich, als er den Gang entlangging. Wenn es uns gelänge, genug Nanomaschinen auszubringen, wäre ich imstande, die Erderwärmung in ein paar Jahren zum Stillstand zu bringen. Man würde vor mir in die Knie gehen vor lauter Dankbarkeit.
    Er beschloss, ein kleines Expertenteam zusammenzustellen, um eine nüchterne Technikfolgenabschätzung zu betreiben. Cardenas ist schließlich nicht der einzige Nanotechnik-Guru in Selene, sagte er sich.

Ausbruch
    Kris Cardenas starrte nach Humphries’ Verschwinden für eine Weile auf die verschlossene Tür und bekam dann plötzlich einen Weinkrampf. Sie schlug die Hände vors Gesicht, wankte vornüber gebeugt zum Bett und ließ sich darauf fallen. Dann ließ sie den Tränen freien Lauf.
    George stand unschlüssig in der gegenüberliegenden Ecke des Zimmers und fragte sich, was er tun solle. Sie ist eh schon hysterisch, sagte er sich. Wenn ich nun zu ihr hingehe, ihr auf die Schulter klopfe und sage: ›Hi! Ich bin unsichtbar!‹, wird sie wahrscheinlich völlig durchknallen.
    Also wartete er, bis Cardenas sich wieder beruhigte. Es dauerte nicht lang. Sie setzte sich auf dem Bett auf und atmete tief durch.
    Dann stand sie auf und ging ins Bad. Als sie herauskam, sah George, dass sie sich das Gesicht gewaschen und etwas Make-up aufgelegt hatte. Aber ihre Augen waren noch immer rot und verquollen.
    Du kannst nicht wie angewurzelt hier herumstehen, sagte George sich. Tu etwas!
    Bevor er sich noch zu einer Vorgehensweise entschlossen hatte, ging Cardenas zum Fenster und drückte mit der Hand gegen das Glas. Dann drehte sie sich um und schien den Raum abzusuchen.
    Mit einem leichten Nicken ging sie zum kahlen Schreibtisch und hob den Polsterstuhl an. Sie schien schwer daran zu tragen, aber sie schleppte ihn leicht schwankend zum Fenster.
    Sie will die Scheibe einschlagen und hinausspringen, wurde George sich bewusst. Sie wird sich dabei aber nur verletzen.
    Er berührte sie leicht am Arm und flüsterte: »Entschuldigung.«
    Cardenas zuckte zusammen und ließ den Stuhl auf den Teppich fallen. Sie blinzelte und schaute sich verblüfft um.
    »Entschuldigung, Dr. Cardenas«, flüsterte George.
    Sie wirbelte mit aufgerissenen Augen im Kreis herum.
    »Wer hat das gesagt?«
    George räusperte sich und sagte etwas lauter: »Ich bin’s, George Ambrose. Ich bin…«
    »Wo, zum Teufel, stecken Sie?«
    George war peinlich berührt. »Ich bin unsichtbar.«
    »Ich werde noch verrückt«, murmelte Cardenas und ließ sich mitten im Raum auf den Stuhl fallen.
    »Keine Sorge«, sagte George. »Ich bin ein Freund von Dan Randolph. Ich will Sie hier rausholen.«
    »Das ist doch ein Trick.«
    »Wird dieser Raum abgehört? Sind hier irgendwelche Kameras installiert?«
    »Ich… glaube nicht…«
    »Schauen Sie«, sagte George, wobei er sich der Absurdität dieser Phrase bewusst wurde, kaum dass er sie ausgesprochen hatte. »Ich werde nun die Kapuze abnehmen und Ihnen mein Gesicht zeigen.
    Sie brauchen keine Angst zu haben.«
    Cardenas wirkte eher argwöhnisch als ängstlich. George riss sich die Kapuze vom Kopf und zog sich die Maske vom Gesicht. Es tat gut, die kühle Luft auf der Haut zu spüren.
    Sie sprang vom Stuhl auf. »Allmächtiger Gott!«
    »Nein, ich bin’s nur«, sagte er mit einem leichten Lachen. »George Ambrose. Ich arbeite für Dan Randolph, wissen Sie.«
    Ein Ausdruck des Verstehens erschien in ihren Augen. »Waltons Tarnanzug! Er hat ihn also doch nicht zerstört.«
    »Sie wissen darüber Bescheid?«
    »Ich und vier weitere Leute.«
    »Nun sind es noch ein paar mehr«, sagte George.
    »Wie, um alles in der Welt, sind Sie überhaupt…«

    »Dafür ist jetzt keine Zeit. Wir müssen Sie von hier wegbringen.«
    »Und wie?«
    George kratzte sich den Bart. »Gute Frage.«
    »Sie haben nicht noch einen Anzug für mich dabei, oder?«, fragte Cardenas.
    »Stimmt, ich hätte einen mitbringen sollen. Daran haben wir aber nicht gedacht. Zumal wir nicht genau wussten, wo Sie überhaupt steckten.«
    »Was also sollen wir tun?«
    George dachte für einen Moment nach.

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