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Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1

Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1

Titel: Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Asteroidenkrieg
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Abschirmung. Wir sind vor Strahlungsstürmen geschützt - für den Moment.«
    Für den Moment, wiederholte Dan stumm.
    »Und der MHD-Kanal?«
    Sie tippte auf einen Bildschirm. »Alles in Butter.«
    »Dann haben die Nanos ihn also nicht infiziert.«
    »Vielleicht nicht.«
    »Ich glaube, ich geh wieder in die Instrumentenbucht«, murmelte Dan. »Mal schau’n, was die beiden da so treiben.«
    »Bist du ihr Anstands-Wauwau?«, neckte Pancho ihn.
    »Ist das so offensichtlich?«
    »Aber sicher, Boss. Du bist eine richtige Glucke.«
    »Glaubst du denn, dass sie eine Anstandsdame brauchen?«
    »Eher nicht. Mandy kann schon auf sich selbst aufpassen. Und Lars ist nicht Humphries.«
    Dan pflichtete Panchos Einschätzung der Situation mit einem Kopfnicken bei und sagte: »Dann will ich mal schauen, wie weit er mit dem Elektronenmikroskop ist.«
    »Gute Entschuldigung«, sagte Pancho lachend.
    Dan schenkte sich in der Messe eine Tasse Kaffee ein und wünschte sich, er könne die Angst vor den Nanobots endlich verdrängen. Dann ging er den Durchgang zur Instrumentenbucht entlang. Er sah sie schon durch die offene Luke zum engen Abteil, wie sie inmitten der summenden Instrumente und flackernden Anzeigen standen und in ein Gespräch vertieft waren.
    Mein Gott, sie sehen aus wie die Schöne und das Biest, sagte Dan sich. Selbst im zerknitterten beigefarbenen Overall und dem wuschelig hochgesteckten blonden Haar sah Amanda einfach umwerfend aus. Ihre großen blauen Augen waren auf Fuchs geheftet. Mit dem obligatorischen schwarzen Pullover und der gleichfarbigen Hose schien der massige Körper zu einem wilden Tier aus einem Naturfilm zu gehören: zu einem Keiler oder einem Schwarzbären. Allerdings knurrte er Amanda nicht an. Ganz im Gegenteil.
    »Wie läuft’s?«, fragte Dan, als er durch die offene Luke trat.
    Sie wirkten erschrocken, als ob sie ihn gar nicht hatten kommen sehen.
    Dan deutete auf die graue Röhre des miniaturisierten Elektronenmikroskops. »Habt ihr schon irgendwelche Nanobots gefunden?«, fragte er mit einem gezwungenen Grinsen.
    Fuchs drehte sich von Dan zum Elektronenmikroskop um. »Nein, es ist hoffnungslos. Dieses Gerät wird keine Objekte im Nanometerbereich auflösen.«
    Das wunderte Dan nicht. »Weil es dafür nicht konzipiert ist.«
    »Ich hatte gehofft, dass es mir vielleicht gelingen würde, die Leistung zu verstärken«, fuhr Fuchs fort, »aber das war eine Illusion.«
    »Wir haben die Daten der Fernbereichsmessungen überprüft«, sagte Amanda mit leicht geröteten Wangen. »Sie wissen schon, für die Suche nach einem geeigneten Asteroiden.«
    »Und?«
    Fuchs grinste fröhlich. Das war so ungewöhnlich, dass Dan geradezu erschrak.
    »Wir sind auf eine Schatzkammer gestoßen«, sagte er und tippte auf eine Touchscreen. »Es gibt über ein Dutzend metallreicher Körper schon innerhalb einer Tagesreise.«
    »Wir versuchen uns gerade für einen zu entscheiden«, sagte Amanda.
    Dan lächelte sie an. »Das ist doch ganz einfach. Nehmt den größten aufs Korn.«

    George hielt den Atem an, als er sich näher an die Ecke des großen Zimmers heranschlich, wo Humphries und Dr. Cardenas saßen. Sie wirkten beide angespannt, obwohl seine Anspannung eher von froher Erwartung herzurühren schien, wogegen Cardenas Furcht und Zorn ins Gesicht geschrieben standen.
    George wusste, dass sie ihn nicht zu sehen vermochten. Trotzdem verspürte er Unbehagen, wo er ihnen so dicht auf die Pelle rückte -
    Unsichtbarkeit hin oder her. Du darfst jetzt auf keinen Fall niesen, ermahnte er sich. Nicht einmal atmen.
    »In Ordnung«, sagte Cardenas. »Ich höre.«
    Humphries beugte sich nach vorn, verschränkte die Hände und hob an: »Angenommen, ich richte Ihnen in einem entlegenen Winkel der Erde ein eigenes Labor ein. Mein Vater hat zum Beispiel Besitzungen in Libyen. Wir könnten auch Ihre Enkelkinder dort unterbringen.«
    »Und was hätte ich in diesem Labor zu tun?«, fragte Cardenas.
    Ihre Stimme war unmoduliert wie die eines Sprachautomaten, und ihr Gesicht war maskenhaft starr.
    »Nanomaschinen wären in der Lage, den Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre zu reduzieren, nicht wahr? Indem sie die Moleküle in Kohlenstoff- und Sauerstoffatome zerlegen. Das würde die Erderwärmung in ein paar Jahren zum Erliegen bringen!«
    Cardenas’ Gesichtsausdruck blieb unverändert. »Sie wissen doch, dass die Nanotechnik geächtet ist. Zu welchem Zweck auch immer man sie einsetzen wollte, nirgends auf der Erde dürfte man Nanomaschinen

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