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Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 3

Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 3

Titel: Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asteroidenfeuer
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synthetischen Stimme abgesehen, gab es weder ein sichtbares noch fühlbares Anzeichen für den Strahlensturm. Pancho ging auf dem felsigen, öden Mond-Bergrücken entlang und wirbelte mit jedem Schritt kleine Staubwolken auf. Außerhalb des nanogefertigten Gewebes des Softsuits war nichts als Vakuum – ein Vakuum, das einige tausend Mal höher war als das Vakuum im niedrigen Erdorbit. Instinktiv richtete sie den Blick nach oben zur Erde, doch der schwarze Himmel war leer. Nur ein paar der hellsten Sterne schienen durch den getönten Helm. Von Selene aus kann man die Erde immer sehen, sagte sie sich. Vielleicht ist das ein Vorteil gegenüber dieser polaren Position, den wir bislang noch gar nicht berücksichtigt haben.
    Sie beschleunigte den Schritt zum Raumboot, empfand das dann aber als zu ermüdend. Oh, oh, sagte sie sich.
    Müdigkeit ist eins der ersten Anzeichen der Strahlenkrankheit.
    Sie wusste, dass das Vakuum nicht leer war. Ein reißender Strom von subatomaren Partikeln prasselte auf sie nieder: hauptsächlich energiereiche Protonen. Der Anzug absorbierte zwar einen Teil davon, doch die meisten drangen durch, kollidierten mit den Atomen ihres Körpers und zertrümmerten Millionen von ihnen. Als sie wieder einen Blick auf den Farbklecks im Helm warf, sah sie, dass er vom hellen Rosa zu einem intensiven Kastanienbraun gewechselt war.
    Meine Güte, rief Pancho stumm, die Strahlungswerte gehen zurück.
    ›Strahlungswarnung‹, wiederholte der Anzug schon wieder. ›Die Strahlungswerte überschreiten das zulässige Maximum. Suchen Sie unverzüglich einen Schutzraum auf.‹
    »Ich geh ja schon«, grummelte Pancho. »Ich geh ja schon.«

    Die Strahlung schwächt sich ab. Der Sturm flaut ab. Vielleicht werde ich es doch noch schaffen. Doch dann sagte sie sich, dass Yamagata vielleicht ein paar Schergen zu den Startrampen schicken würde, wenn die Strahlungswerte sich verringert hatten. Trotz der Schmerzen in den Beinen und im Rücken zwang sie sich, schneller zu gehen.

Das Humphries-Anwesen: Auf dem Dach
    Rauch quoll durch den Lüftungsschacht, den Fuchs geöffnet hatte.
    Die Wachen unten im Garten wurden aufmerksam. Einer von ihnen zog ein Handy aus der Tasche und sprach hinein.
    Wir müssen runter vom Dach und zur Ausgangsluke, sagte Fuchs sich. Und zwar schnell, bevor die Wachen sich draußen sammeln und uns jeden Fluchtweg abschneiden.
    Er drehte sich um und sah, dass Nodon allein dasaß. Die Augen hatte er wieder geöffnet. Er wirkte noch benommen, war aber wenigstens bei Bewusstsein.
    »Nodon«, flüsterte Fuchs und ging neben dem Verwundeten in die Hocke, »kannst du gehen?«
    »Ich glaube schon, Kapitän.« Nodons rechte Schulter hatte aufgehört zu bluten, doch die verschmorte Stelle am Overall zeigte, wo der Laserstrahl ihn getroffen hatte. Der Arm hing schlaff an der Seite herunter.
    Fuchs wandte sich Amarjagal zu und deutete auf die zwei Wachen unten. »Nimm dir die beiden vor, sobald ich es sage. Sanja, du hilfst mir, Nodon zu tragen.«
    Sanja nickte wortlos, während Amarjagal den Ladezustand der Pistole in ihrer Hand überprüfte. Als Fuchs Nodon einen fleischigen Arm um die Taille legte, sah er die zwei Wachen in ihre Richtung schauen. Der eine sprach noch immer in sein Handy.
    »Jetzt!«, rief er und stellte Nodon auf die Füße.
    Amarjagal schoss dem mit dem Handy in den Kopf, schwenkte herum und traf seinen Begleiter in die Brust. Sie beide stürzten in die Sträucher, die den Gartenpfad säumten.
    Sanja half Fuchs mit Nodon. »Springen!«, schrie Fuchs, und alle vier sprangen vom Dach und landeten mit einem Plumps im Gebüsch, das an der Hauswand wuchs. Mondschwerkraft, sagte sich Fuchs dankbar. Auf der Erde hätten wir uns alle Knochen gebrochen.
    Sie liefen den Ziegelpfad entlang, wobei sie Nodon halb mitschleppten, und hielten auf die schwere luftdichte Luke zu, die der einzige Ausgang aus der Felsenhöhle war. Fuchs hörte Schreie hinter ihnen. Er drehte den Kopf und sah drei Wachen aus der Haustür des Herrenhauses stürzen; sie hatten Pistolen in den Händen. Eine aschgraue Rauchfahne quoll aus der offenen Tür.
    »Stehen bleiben, oder wir schießen«, rief eine der Wachen. »Es gibt keinen Ausweg für Sie.«
    »Amarjagal, hilf Sanja«, sagte Fuchs. Er ließ den Verwundeten los und fiel auf ein Knie. Dann eröffnete er das Feuer auf die drei Wachen. Sie verteilten sich und gingen hinter den Büschen in Deckung.
    Fuchs schoss auf sie, bis die Batterie der Pistole schlappmachte. Einer der

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