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Boy Nobody: Ich bin dein Freund. Ich bin dein Mörder. (German Edition)

Boy Nobody: Ich bin dein Freund. Ich bin dein Mörder. (German Edition)

Titel: Boy Nobody: Ich bin dein Freund. Ich bin dein Mörder. (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allen Zadoff
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Schulter. »Er kann zubeißen.«
    Sie geht vor mir in die Knie.
    »Moment mal. Stopp.«
    Es ist nicht so, dass ich bei einer Mission nicht schon mal mit Mädchen Sex gehabt hätte. Wenn es mir hilft, mich in eine Clique einzuschleusen oder an meine Kontaktperson näher heranzukommen, habe ich kein Problem damit. Aber hier würde es mich keinen Schritt weiterbringen.
    Außerdem habe ich das Gefühl, dass Erica gar nicht so tough ist, wie sie tut. Dass ich behutsam mit ihr umgehen muss.
    »Sei doch nicht so verklemmt, Ben. Benji.«
    »Ich bin nicht verklemmt. Aber du bist blau.«
    »Ich hab einen im Tee, na und?«
    Das hat sie wahrscheinlich immer, wenn sie sich an einen Jungen ranschmeißt. Und ich wette, dass sie hinterher ziemlich ernüchtert ist.
    »Ich will nicht, dass du irgendwas tust, das du später bereust.«
    »Was denn? Dir einen blasen? Warum sollte ich das bereuen?«
    Wenn es nach meinem Körper ginge, wäre ich längst schwach geworden. Aber ich widerstehe der Versuchung.
    Ich fasse Erica an den Schultern und ziehe sie hoch.
    »Ist es wegen Sam?«, fragt sie.
    Sie sieht mich forschend an. »Natürlich liegt’s an ihr. Du hast mich angelogen, stimmt’s?«
    »Es hat überhaupt nichts mit Sam zu tun.«
    »Jetzt sag ich dir mal was, Ben. Du hältst Sam wahrscheinlich für ’ne Heilige oder so was. Aber du kennst sie nicht so gut wie ich. Sie hat ihre Geheimnisse.«
    »Hat die nicht jeder?«
    »Ich nicht. Ich hab nichts zu verbergen. Ich hab meinen Spaß und ich steh dazu.«
    So komme ich nicht weiter. Ich muss meine Taktik ändern.
    »Also, ehrlich gesagt kann ich mich im Moment auf keine Beziehung einlassen«, sage ich.
    »Ich auch nicht. Du wolltest heute Nachmittag von mir wissen, ob Sam einen Freund hat. Aber mich hast du nicht danach gefragt. Zu deiner Information: Er heißt Geoffrey. Er ist älter als ich und studiert in Princeton. Und er würde dich grün und blau schlagen, wenn er uns hier sehen würde. Na, was sagst du jetzt?«
    Wie soll ich darauf reagieren?
    »Ich bin geschockt.«
    »Aber es turnt dich auch an, oder?« Sie greift nach meinem
    Gürtel.
    Anscheinend habe ich genau das Falsche gesagt.
    Ich nehme ihre Hände und halte sie fest.
    »Ernsthaft, Erica. Ich will nicht hinter dem Rücken deines Freundes   … «
    »Kriegst du jetzt deinen Moralischen?«
    »Nein, überhaupt nicht.«
    »Wenn’s das ist, dann bist du wirklich der Einzige in der ganzen Schule, der sich um so was schert. Kein Mensch hat ein Problem damit.«
    »Ich aber schon.«
    Sie macht sich los.
    »Warum denn dann?«
    »Ich will die Situation nicht ausnutzen.«
    Der Satz überrascht mich selbst. Nicht, weil er mir einfach so eingefallen ist, sondern weil er stimmt.
    Erica sieht mich prüfend an.
    »Es scheint dir wirklich was auszumachen. Irgendwie schräg.«
    Was liest sie in meinem Gesicht?
    Das Ganze ist mir nicht geheuer. Diese Gedanken, die mir einfach so durch den Kopf gehen. Und dass ich sie auch noch ausspreche.
    Schlechtes Timing.
Und das alles fing an, als ich Sam getroffen habe.
    »Die Liebe kann einen ganz schön fertigmachen«, sagt Erica.
    Sie hebt ihr Kleid hoch. Ich kann ihren Slip sehen. Rosa Blümchenmuster.
    »Was machst du da?«
    »Ich muss pinkeln.«
    »Dann lass ich dich mal lieber allein.«
    »Nicht nötig.«
    Ich stehle mich zur Tür hinaus.
    »So leicht kommst du mir nicht davon«, ruft sie mir nach.
    Abwarten
.

Laute Musik dröhnt durch den Flur.
    Ich entferne mich von den anderen, von der Party.
    Ich bin auf der Suche nach dem Bürgermeister.
    Ich konzentriere meine Energien auf das unbekannte Terrain vor mir, wie ich es in meiner Ausbildung gelernt habe. Dann folge ich meiner Intuition und taste mich langsam vor.
    Die Musik wird leiser. Ich nähere mich dem Privatbereich der Wohnung. Ich suche die Decke nach Hinweisen auf versteckte Kameras ab. Zierleisten, hinter denen Kabel verborgen sein könnten. Oder kleine Farbveränderungen im Putz, die auf zugegipste Löcher schließen lassen. Auch wenn ich nichts entdecken kann, muss das nicht heißen, dass es keine Kameras gibt.
    Ich bewege mich zögernd und unsicher, als hätte ich mich verlaufen. Wenn mich jemand erwischt, kann ich sagen, dass ich zum ersten Mal hier bin und mich nicht auskenne. Es wäre nichts Ungewöhnliches, wenn ich irgendwo falsch abgebogen wäre oder gar aus Neugier ein bisschen rumgeschnüffelt hätte. Ich bin immerhin in der Wohnung des Bürgermeisters von New York.
    Aber ich habe nicht vor, mich erwischen zu lassen.
    Als

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