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Boy Nobody: Ich bin dein Freund. Ich bin dein Mörder. (German Edition)

Boy Nobody: Ich bin dein Freund. Ich bin dein Mörder. (German Edition)

Titel: Boy Nobody: Ich bin dein Freund. Ich bin dein Mörder. (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allen Zadoff
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das sein?«, fragt Howard.

Ich nehme den Lexington Avenue Express zur 86th Street.
    Dort steige ich aus und renne sofort los.
    Als ich in die East End Avenue einbiege, wimmelt es dort von Streifenwagen. Die Residenz des Bürgermeisters wurde weitläufig abgesperrt. Das ist der äußere Ring. Ein Meer von blauen Uniformen, darunter jede Menge dunkler Anzüge.
    Konzentrische Kreise. So stelle ich es mir jedenfalls vor.
    Während die New Yorker Polizei Schaulustige verscheucht, kontrollieren israelische Sicherheitskräfte und Geheimdienstleute den inneren Bereich.
    Die eintreffenden Gäste werden über einen einzigen Zugang zum Haus geschleust. Das hier ist keine Highschool-Party, wo man einfach zur Haustür marschieren und sich mit einer fadenscheinigen Erklärung reinmogeln kann. Außerdem habe ich diesmal nicht Erica als Blickfang dabei.
    Normalerweise ist es kein Problem für mich, irgendwo unbemerkt reinzukommen. Aber hier schieben Profis Dienst, und die merken sofort, wenn jemand nicht dazugehört.
    Deshalb darf ich nicht auffallen.
    Also ziehe ich mein Hemd aus der Hose, sodass es locker über den Bund fällt. Dann nehme ich mein Portemonnaie aus derTasche und stecke es in den Hosenbund. Jetzt habe ich die für Zivilbullen typische Beule, die eine Waffe verrät.
    Ich laufe ein paar Blocks Richtung Süden, bis ich auf den Carl Schurz Park stoße. Ich mische mich unter die Polizisten, die dort postiert sind, passe meine Energie ihrer an. Jetzt bin ich ein Zivilbulle, einer von vielen, die an der Südseite des Parks im Einsatz sind.
    Einer der Uniformierten nickt mir zu.
    Betrachtet mich als einen von ihnen.
    Ich nicke zurück und gehe zielstrebig weiter.
    Der ganze Park ist zwar doppelt abgeriegelt, aber wenn man erst mal die äußere Absperrung überwunden hat, kann nicht mehr viel passieren. Das ist der Schwachpunkt dieses Sicherheitskonzepts. Solange man draußen steht, gilt man als potenziell gefährlich. Hat man die erste Hürde genommen, geht jeder davon aus, dass man dazugehört.
    Also marschiere ich weiter, steuere unbeirrt auf die Mitte des Parks zu.
    Nachdem ich die zweite Postenkette passiert habe, steckt mein Hemd wieder ordentlich in der Hose, mein Portemonnaie ist wieder dort, wo es hingehört, und ich verhalte mich wie ein verschüchterter Teenager, der etwas verloren in der Gegend herumsteht. Voller Ehrfurcht starre ich die Berühmtheiten an, die das Gracie Mansion betreten. Mit etwas Spucke versuche ich, meine Haare zu bändigen. Dann gehe ich weiter.
    Gläserklirren und Stimmengewirr. Nur noch wenige Meter bis zum Haus.
    Fast bin ich am Ziel.
    Aber nur fast.
    »Halt! Stehen bleiben!«, sagt eine Stimme hinter mir.
    Der Profi aus der Wohnung des Bürgermeisters.
    Wahrscheinlich hat er gerade eine Runde ums Haus gedreht.
    Pech für mich, dass er so auf Draht ist.
    »Puh! Endlich ein bekanntes Gesicht«, sage ich, als wäre ich froh, ihn zu sehen.
    »Zeig mir mal deine Einladung.«
    »Die haben sie mir am Tor abgenommen.«
    »Glaub ich nicht. Du musst sie an jedem Kontrollpunkt vorzeigen.«
    Ich werfe einen verstohlenen Blick auf die Eingangstür der Villa. Stimmt, auch dort werden die Einladungen kontrolliert.
    »Okay, Sie haben mich erwischt«, sage ich.
    Ich registriere, dass er einen Ohrhörer trägt. Und an seinem Kragen steckt ein Mikrofon. Er braucht nur dranzutippen, und schon sind wir von Sicherheitskräften umringt.
    Aber das tut er nicht. Noch nicht.
    »Bei was hab ich dich denn erwischt?«, fragt er.
    »Na ja, eigentlich haben Sie Sam erwischt. Sie wollte mich reinschmuggeln.«
    Er nickt, sieht mich aber skeptisch an.
    »Wie oft hat man schon mal Gelegenheit, einem Premierminister die Hand zu schütteln?«, fahre ich fort. »Sie hat gesagt, ich soll hier draußen auf sie warten und sie bringt mich dann irgendwie rein.«
    Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Besuch des Premierministers geheim ist. Genau deshalb habe ich ihn erwähnt. Wie könnte ich davon wissen, wenn mich Sam nicht eingeladen hätte?
    Ich sehe, wie es in ihm arbeitet.
    »Wenn sie dich hier treffen will, wo ist sie dann?«
    »Das frag ich mich ja auch gerade.«
    »Komm mir jetzt nicht blöd.«
    Er greift nach seinem Kragen   …
    »Hoffentlich bringt Sam Klopapier mit.«
    »Wozu brauchst du denn Klopapier?«, fragt er.
    »Weil ich mir gerade vor lauter Schiss in die Hose mache.«
    Er lacht. Und nimmt die Hand wieder herunter.
    »Du bist vielleicht ein Witzbold«, sagt er. »Komm mit. Ich bring dich rein.«
    Ich folge

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