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Boy Nobody: Ich bin dein Freund. Ich bin dein Mörder. (German Edition)

Boy Nobody: Ich bin dein Freund. Ich bin dein Mörder. (German Edition)

Titel: Boy Nobody: Ich bin dein Freund. Ich bin dein Mörder. (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allen Zadoff
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dunkel.
    Um mich herum sind Lagerhäuser. Leere Laderampen und Backsteinmauern, die mit Graffiti besprüht sind. Meserole Street steht auf einem Schild.
    Mein Vater.
    Er geht mir nicht mehr aus dem Kopf.
    Ich folge dem Geräusch hupender Autos, bis ich zu einer Hauptstraße gelange. Bushwick Avenue. Ich bin also in Brooklyn. Ich gehe die Straße weiter Richtung Norden zur Grand Street, wo ich die U-Bahn zurück zur Innenstadt nehme.
    Während der Zug hin und her schaukelt, hänge ich meinen Gedanken nach.
    Mein Vater.
    Ich sehe ihn genau vor mir, an den Stuhl im Wohnzimmer gefesselt, den Kopf gebeugt, das Kinn berührt fast seine Brust. Sein Hemd ist voller Blut. Ich spüre wieder Mikes Arm, den er um mich gelegt hat. Ich war ganz benommen, konnte mich kaum auf den Beinen halten. Mike wollte, dass mein Vater mich noch einmal sah.
    Da lebte mein Vater noch.
    Und danach?
    Ich habe ihn nie wiedergesehen.
    Mein Vater ist seit Jahren tot. Das habe ich zumindest geglaubt.
    Aber ich war nicht dabei, als er starb.
    Ich habe ihn auf diesem Stuhl sitzen sehen, ich habe gesehen, dass er gefesselt war, dass er Schmerzen hatte und blutete, aber ich weiß nicht, was danach passiert ist.
    Man hat mir gesagt, dass er tot wäre. Das ist aber kein Beweis.
    Er muss tot sein.
    Die Zeit, die seitdem vergangen ist, ist Beweis genug. Wie lange ist das jetzt her? Fast fünf Jahre. Wenn mein Vater noch am Leben wäre, hätte er mich bestimmt gesucht.
    Es sei denn, er weiß nicht, dass ich noch lebe.
    Mike hat mir eine zweite Chance gegeben. Eine letzte Chance.
    Wenn ich herausfinden will, was mit meinem Vater passiert ist, muss ich diesen Auftrag zu Ende bringen.
    Die Bahn erreicht Manhattan und fährt in die Endstation ein.
    Acht Uhr. Mein letzter Abend. Ich muss unbedingt zum Gracie Mansion.
    Aber erst muss ich Howard anrufen. Ich renne hoch auf die Straße, wo ich Empfang habe.
    Das Display meines Wegwerfhandys leuchtet auf. Ich habe mehrere Nachrichten von Howard bekommen. Insgesamt acht, alle gleich:
    Ruf mich an. Dringend!

»Ich hab x-mal versucht, dich zu erreichen«, sagt Howard.
    »Es hat Probleme gegeben«, erwidere ich.
    »Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich dachte, es wär dir irgendwas passiert.«
    Mike hat recht. Ich verhalte mich wie ein blutiger Anfänger. Erst verliere ich die Nerven und verstoße gegen die Vorschriften des Programms. Und dann lasse ich auch noch meinen Partner im Stich. Ich bringe uns in Gefahr.
    Höchste Zeit, das Ganze zu beenden.
    »Vergiss einfach alles, Howard. Unternimm nichts mehr.«
    »Und was ist mit dem Blog des Bürgermeisters? Du lagst mit deinem Verdacht nämlich richtig.«
    »Wie meinst du das?«
    »Die Fotos im Blog wurden manipuliert. Aber so geschickt, dass ich’s zuerst nicht gemerkt habe. Sie sehen so merkwürdig aus, weil jemand den Farbwert der roten Pixel verändert hat. So konnten RT F-Dateien verschlüsselt in die Fotos integriert werden.«
    »Willst du damit sagen, dass in den Bildern des Blogs Informationen versteckt sind?«
    »Und zwar ganz besondere. Streng geheimes Material. Memosdes Ministeriums für Heimatschutz, die ans Büro des Bürgermeisters geschickt wurden. Überwachungsberichte verdächtiger Terrorzellen im Großraum New York.«
    Ich wollte beweisen, dass der Bürgermeister an einem Komplott beteiligt ist. Jetzt kann ich es.
    Aber wenn der Bürgermeister ein Verräter ist, warum hat Mutter dann das Zielobjekt geändert?
    »Warum hat der Bürgermeister Geheimdokumente in seinem Blog?«, fragt Howard.
    »Weil er sie an irgendjemand weiterleitet. Kannst du rausfinden, wer der Empfänger ist?«
    »Das ist ja das Geniale daran«, sagt Howard. »Die Informationen sind für jeden zugänglich, aber sie sind in einer Million Pixel versteckt. Man kann sie nur lesen, wenn man ein Programm hat, das sie wieder rausfiltert.«
    Ich gehe noch mal die Fakten durch.
    Der Bürgermeister gibt an irgendjemand Geheimdokumente des Heimatschutzministeriums weiter. Aber an wen? Und warum?
    Vielleicht ist der Grund gar nicht so wichtig. Wenn ich Sam retten will, reicht es völlig aus, wenn ich beweisen kann, dass ihr Vater Dreck am Stecken hat.
    »Ich muss zum Gracie Mansion, Howard.«
    »Warte, Ben. Da ist noch was, das du wissen solltest. Der letzte Beitrag enthält Pläne für das Treffen heute Abend. Das ganze Sicherheitsprotokoll. Einfach alles.«
    »Das bedeutet, dass irgendjemand weiß, dass sich der Bürgermeister mit dem israelischen Premierminister trifft.«
    »Aber wer soll

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