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Bradens Vergeltung

Bradens Vergeltung

Titel: Bradens Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lora Leigh
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kommen hierher zurück.« Braden trat vor, und noch bevor sie nach Luft schnappen oder jemand anders protestieren konnte, hob er sie auf seine Arme und verließ mit ihr den Raum.
    Gott, sie fühlte sich warm und sicher. Ihre Arme reagierten instinktiv und legten sich um seine Schultern, während sie gegen das Verlangen ankämpfte, sich näher an ihn zu schmiegen und noch länger in den Genuss seines natürlichen Schutzschilds zu kommen.
    »Ich bin kein Baby«, versuchte sie zu protestieren, trotz ihres plötzlichen Verlangens, sich an ihn zu schmiegen.
    »Nein, das nicht. Aber der Fußboden ist voll Blut, und du hast keine Schuhe an.« Er setzte sie auf den Stufen ab. »Manchmal sieht man die Blutflecken erst, wenn es zu spät ist.« Seine goldenen Augen sahen ernst drein, als er ihren Blick erwiderte. »Geh. Zieh dich an. Meine Leute sind bald hier, und ich will nicht, dass du halb nackt mit den Stimmungen umgehen musst, die dann hier aufeinanderprallen.« Er senkte die Stimme. »Und ich will todsicher nicht, dass irgendjemand anders diese perfekten Nippel durch den feuchten Stoff durchschimmern sieht, so wie jetzt.«
    Brennende Röte schoss ihr ins Gesicht, und ihr entsetzter Blick richtete sich nach unten. Ihre Nippel waren hart. Wie kleine Nägel, die sich gegen die Seide ihres Bademantels drückten.
    Sie hob den Kopf, während Erregung und Beschämung gleichermaßen durch ihren Körper jagten. Er war nicht der Grund, versicherte sie sich selbst. Er versetzte sie nicht in Erregung. Sie kannte ihn nicht einmal, und sie wollte ihn auch nicht kennenlernen.
    Stattdessen schniefte sie verächtlich und weigerte sich, die Reaktion ihres Körpers zu erklären oder zu verleugnen.
    Braden sah ihr nach, als sie in ihr Schlafzimmer marschierte. Sein Brustkorb war wie zugeschnürt, und sein Herz raste. Gott, er wollte sie ebenso sehr in Watte packen wie die drei Männer hinter ihm. Er hatte es kaum ertragen können, sie so auf diesem Stuhl sitzen zu sehen, so verloren und einsam. Er hatte sie hochgehoben und zur Treppe gebracht, um bei klarem Verstand zu bleiben. Der Gedanke, dass sie in diesem Flur um den Tod herumgehen musste und dass anstelle der zwei Kojoten ebenso gut sie hier hätte liegen können, verursachte ihm regelrechte Magenkrämpfe vor Wut.
    Er hatte gar nicht mitbekommen, wie klein sie war, wie leicht, bis er sie in seine Arme gehoben und ihre Schwäche gefühlt hatte. Wie zum Teufel hatte sie es geschafft, sich mit zwei Kojoten anzulegen und dabei zu überleben?
    Die mitternachtsblauen, fast schon schwarzen Augen hatten übergroß in ihrem bleichen Gesicht gewirkt, voller Aufregung und einem Anflug von Verwirrung. Aber ohne Angst. Sie war sauer. Ihr Adrenalinspiegel war drastisch gesunken, und ihr Körper schmerzte von den Strapazen der letzten beiden Tage. Aber sie hatte keine Angst.
    Und er konnte sie nicht einfach in Watte packen. Er konnte sie nicht vor jeder Gefahr abschirmen. Er konnte lediglich hinter ihr stehen und beten, dass er in der Lage sein würde, ihr zu helfen. Die Welt war kein Spielplatz. Zumindest seine Welt nicht, in der regierten Blut und Grausamkeit, und nur die Stärksten überlebten. Und aus irgendeinem Grund, den er nicht begriff, wurde sie gerade mitten in seine Welt hineingezerrt. Davor konnte er sie nicht bewahren. Er konnte ihr nur helfen auf ihrem Weg hindurch.
    »Sie ist eine Kriegerin«, sagte ihr Großvater hinter ihm.
    »Sie ist eine Frau«, fauchte der Vater wütend. »Verdammt, Lance, was zur Hölle geht hier vor?«
    »Sie ist irre, das geht vor«, gab Lance zurück. »Sie ist gestern Nachmittag alleine zu einem Tatort gefahren, während ich ins Mikro gebrüllt habe, sie solle von dort verschwinden. Das Mädchen sucht förmlich nach Schwierigkeiten, und diesmal haben die Schwierigkeiten sie gefunden.«
    »Sie sucht nach Gerechtigkeit …«, murmelte ihr Großvater.
    Und sie alle suchten nach einem Weg, um sie zu schützen. Doch der Beschützerdrang ihrer Familie drückte ihr langsam aber sicher die Luft ab. Braden konnte es fühlen und in ihrem Gesicht sehen. Sie wollte kämpfen – und jetzt würde ihr nichts anderes als genau das übrig bleiben.
    »Nein.« Er drehte sich um und sah die anderen Männer an. »Sie ist eine Kämpferin, und sie weiß zu überleben, und wenn sie das hier irgendwie überleben soll, dann müsst ihr sie kämpfen lassen. Bis wir herausfinden, wieso das Genetics Council es auf sie abgesehen hat, müssen wir sie kämpfen lassen, oder ihr werdet sie

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