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Bradens Vergeltung

Bradens Vergeltung

Titel: Bradens Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lora Leigh
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diesen Mann lieben, selbst wenn sie wusste, dass er nicht lange bleiben würde.
    »Gelangweilt?« Sie zog spöttisch die Augenbraue hoch. »Braden, wie kannst du diese kleine Ecke der Wüste nur langweilig nennen? Sicher bist du noch nicht bereit, so bald wieder in den Kampf zu ziehen?«
    Er bewegte sich viel zu nahe an der Wahrheit und brachte zu viele Dinge an die Oberfläche, die sie seit einigen Jahren quälten.
    »Ich habe einen Kampf hier gefunden«, antwortete er sanft und drückte sie näher an die Felswand des Tunnels. »Jetzt muss ich nur zuerst herausfinden, warum hier überhaupt ein Kampf stattfindet. Warum sollte eine schöne, scheinbar normale junge Frau plötzlich in Todesgefahr schweben und vom Council bedroht werden, obwohl die sich in keiner Weise für sie interessieren sollten. Was hast du getan, Megan? Was hast du gesehen?«
    Sie atmete tief ein und erwiderte seinen Blick mit einem Anflug von Furcht, als er die Fragen stellte. Was hatte sie getan? Was hatte sie gesehen? Warum war sie zurückgekehrt in die Sicherheit ihres Zuhauses, ihrer Familie, und warum versteckte sie sich in der Wüste, die sie so sehr liebte, wenn sie doch in Wirklichkeit nichts lieber wollte, als das Leben zu führen, von dem sie wusste, dass es ihr bestimmt war?
    Weil sie Angst hatte. Während ihrer Zeit an der Polizeiakademie, wo sie ständig von vielen Menschen umgeben gewesen war, hatte sie gelernt, dass die Arbeit in einem Team und der Umgang mit den verschiedenen Emotionen anderer – düsteren, oft qualvollen Emotionen – ihre Aufmerksamkeit bis zu einem Punkt störten, an dem Konzentration unmöglich wurde.
    Sie hatte alle Lehrgänge mit Auszeichnung bestanden. Doch als es an die Trainingsmanöver ging, hatte sie oft das Team in Gefahr gebracht, und ebenso sich selbst. Doch das alles hatte nichts mit dem Council zu tun.
    »Ich habe weder etwas getan noch etwas gesehen, was für das Council von Interesse wäre.« Sie ballte die Hände zu Fäusten, als sie ihm versicherte, dass er einfach die falschen Schlüsse zog. »Ich bin hier, weil dies mein Zuhause ist. Ich will hier etwas bewirken.«
    »Hier gibt es keine Kämpfe.« Seine Augen waren täuschend sanft. Sie konnte die kühle und ruhige Berechnung sehen, die sich hinter dem reinen Bernstein seiner Augen verbarg. »Hier gibt es kein Feuer, Megan.« Er kam näher, und sein Körper berührte ihren, bis sie sich mit dem Rücken an die kühle Wand lehnte. »Nichts ist hier aufregend, nichts fordert deinen scharfen Verstand und deinen Körper. Du willst Gerechtigkeit und Abenteuer. Du bist hungrig, und dennoch machst du einen Bogen um das Festmahl, das jenseits deiner eigenen Grenzen wartet. Wieso?«
    »Vielleicht habe ich einfach Angst?« Sie hob spöttisch die Augenbraue, während ihr vor Nervosität der Mund trocken wurde. Er war ihr zu nahe und allzu fest entschlossen, Geheimnisse aufzudecken, die sie niemandem enthüllen wollte. »Broken Butte ist sicher …«
    Das warnende Grollen, das aus seiner Brust drang, stoppte die Worte, die ihr auf der Zunge lagen.
    »Habe ich je erwähnt, dass Lügen einen eigenen Duft haben?«, fragte er mit sanfter Stimme und drückte sich noch näher an sie. »Was für eine Schande, den Duft einer süßen, erregten Frau mit dem ranzigen Geruch einer Lüge zu verunreinigen. Mach mich nicht wütend, Megan.«
    Er ließ seine Reißzähne aufblitzen, als wollte er ihr Angst einjagen. Sie fürchtete sich nicht vor seinem Biss, es war seine Berührung, die sie aus dem Konzept brachte und ihr inneres Gleichgewicht störte. Das war es, wovor sie Angst hatte, und es machte sie wütend – auf sich selbst und auf ihn.
    »Ich soll dich nicht wütend machen?« Sie drückte gegen seinen Brustkorb, schlängelte sich an ihm vorbei und marschierte zur Haupthöhle, während er langsam folgte. »Nein, Braden.« Sie drehte sich um und drohte ihm warnend mit dem Finger. »Mach du
mich
nicht wütend, und steck deine Nase nicht in Dinge, die dich nichts angehen. Befasse dich mit dem Problem, das vor uns liegt, und lass mich zur Hölle in Ruhe.«
    Jetzt erinnerte sie sich wieder, warum sie nicht jede verdammte Minute des Tages einen verdammten Löwen-Breed auf den Fersen haben wollte. Arroganz war ebenso sehr ein Teil von ihnen wie die stahlharten Muskeln und ihre außergewöhnliche wilde Schönheit.
    Nicht zu vergessen ihre Körperkraft. Sie konnte gerade noch nach Luft schnappen, als er sie auch schon am Oberarm packte, herumriss und wieder gegen die Wand

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