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Bradens Vergeltung

Bradens Vergeltung

Titel: Bradens Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lora Leigh
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das?«
    Megan zuckte erschrocken zusammen, als sie Bradens Stimme so plötzlich an ihrem Ohr hörte. Erst da fiel ihr auf, wie leicht er sich an sie hatte heranpirschen können.
    »Das Blatt stammt aus dem Computer im Büro des Sheriffs.« Stirnrunzelnd sah sie auf die Kennziffern oben auf dem Ausdruck. »Der Drucker druckt automatisch die Kennziffer mit, um den Standort des entsprechenden Büros anzuzeigen.«
    »Werden die Pläne oft ausgedruckt?« Braden streckte die Hand aus und nahm Megan das Papier aus der Hand, als sie sich zu ihm umdrehte.
    Megan zuckte mit den Schultern. »Nicht so oft. Ich bekomme ein Exemplar, und Lance hat seines. Es sei denn, jemand druckt noch mehr aus. Aber man braucht das Passwort, um in das System zu kommen.«
    »Trotzdem kann das System überlistet werden.« Er schüttelte langsam den Kopf und starrte noch einen Moment lang auf das Papier, bevor er es wieder faltete und in seine Tasche steckte. »Ich schicke es in die Labore, vielleicht können sie dort irgendwelche Fingerabdrücke finden. Auch wenn ich glaube, dass nach all der Zeit nur noch die Abdrücke der Kojoten-Breeds, die es dabeihatten, zum Vorschein kommen werden.«
    »Nach dem, was ich über das Council gehört habe, sind sie nicht auf Frauen aus, die in der Öffentlichkeit stehen oder gut geschützt sind«, meinte sie dann. Sie erinnerte sich an die Berichte, die sie in den letzten Jahren gesehen hatte. »Sie kidnappen Ausreißerinnen oder Frauen, die mittellos sind und ohne Familie. Und sie befehlen nicht einfach, jemanden zu töten. Warum ist es diesmal anders?«
    Megan war nicht dumm. Sie mussten hinter etwas Bestimmtem her sein.
    »Du hast recht.« Er hob die Hand und strich eine Haarsträhne zurück, die ihr ins Gesicht gefallen war. Seine goldenen Augen wurden schmal, während sie seinen Blick erwiderte. »Da gibt es noch etwas, das sie wollen. Leider habe ich keine Ahnung, was das ist. Bis ich das herausgefunden habe, kämpfen wir zusammen. Keine Alleingänge, Megan. Vertraue darauf, dass ich dich kämpfen lasse. Vertraue mir, damit du am Leben bleibst.«
    Als er das sagte, öffneten sich ihre Lippen leicht, und seine Nähe brachte ihr Herz zum Rasen. Eigentlich sollte die Aussicht darauf, selbst kämpfen zu dürfen, sie in Aufregung versetzen, und nicht die Chance, am Leben dieses Mannes teilzuhaben.
    Seine Mundwinkel zuckten, und ein leises Lächeln ließ seine Gesichtszüge weicher wirken. »Du bist überrascht?«
    »Ein wenig«, gestand sie. Seine Hand lag nun in ihrem Nacken, und sein Daumen strich sachte über die empfindsame Haut direkt unter ihrem Ohr. Die Vertrautheit, die sie beide umhüllte, schien in jede einzelne Zelle ihres Körpers einzudringen.
    »Wieso?« Er neigte den Kopf zur Seite.
    Megan zuckte mit den Schultern. Sie fühlte sich unsicher in dem Chaos aus Erregung und Gefühlen, das in ihrem Innern tobte. Braden, so nervtötend er auch sein konnte, zog sie an, auf eine Art, gegen die anzukämpfen sie sich außerstande sah. Sie wollte seine Arme um sich spüren, sie wollte seine Berührung und seinen Kuss. Aber noch mehr wollte sie den Mann.
    »Warum bist du nie weggegangen?«, fragte er sie dann. »Ich sehe das Ungezähmte in deinen Augen, Megan, den Wunsch, frei zu sein, zu kämpfen und in den Feuern des Lebens zu tanzen. Du hast zugelassen, dass Lance dir eine Wounder gibt anstelle einer richtigen Waffe, und du bleibst in dieser einsamen Ecke der Welt, obwohl du hier beinahe erstickst. Wieso?«
    Sie runzelte die Stirn, als sie wieder die Scham fühlte, weil sie dabei versagt hatte, gegen ihre Empathie anzukämpfen und sie zu beherrschen. »Das hier ist mein Zuhause.« Sie versuchte, sich seiner Berührung zu entziehen.
    »Das hier ist nicht dein Leben.« Damit sprach er die Worte aus, vor denen sie tagtäglich zurückschreckte.
    »Das geht dich nichts an.« Sie wich vor ihm zurück und ignorierte das augenblickliche Kältegefühl ihres Körpers, der Bradens Wärme vermisste.
    »Das geht mich eine Menge an«, versicherte er, während er immer noch den Tunnelausgang blockierte. »Ich sehe eine sehr starke Frau mit genug Feuer, um die kältesten Nächte warm zu machen oder die blutigsten Kämpfe auszufechten. Und doch bist du hier, ruhiggestellt und zu Tode gelangweilt.«
    Seine Stimme war sanft und tröstlich, doch zugleich ließ der dunkle, kräftige Bariton ihren Blutdruck in schwindelerregende Höhe steigen. Sie hätte es genossen, wenn es sie nicht zu Tode verängstigt hätte. Sie könnte

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