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Bradens Vergeltung

Bradens Vergeltung

Titel: Bradens Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lora Leigh
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und Aushilfskraft für alles. »Es wurden seit einem Monat keine Bewegungen hinein oder heraus aufgezeichnet. Das GPS zeigt nur Ihr Fahrzeug.«
    Sie trommelte mit den Fingern leicht auf das Lenkrad und zog gedankenverloren eine Schnute, während sie auf die Spuren starrte.
    Es war nicht ungewöhnlich, dass manche Leute ihr GPS nur einschalteten, wenn sie es benutzen wollten, auch wenn das missbilligt wurde und in bestimmten Gebieten zu Geldstrafen führen konnte. Sie befanden sich in solch einem Gebiet.
    Die Gefahr war beinahe sichtbar in den Hitzewellen, die über ihr Fahrzeug wehten.
    Kurz entschlossen stieg sie aus dem Raider, ging nach vorn und bückte sich, um die Reifenspuren näher zu untersuchen. Die Allradreifen hatten sich tief im Boden abgezeichnet und auf dem steilen Weg in das schmale Tal hinunter deutliche Abdrücke hinterlassen.
    Sie streckte die Hand aus und fuhr mit den Fingern über die Spuren, während sie versuchte, sich auf die Eindrücke zu konzentrieren, die davon ausgingen. Angst. Entschlossenheit. Sie konnte die gleichen Emotionen wie zuvor im Inneren des Wagens in den Abdrücken auf dem lockeren Sand und der Erde fühlen.
    Sie ließ ihren Blick über das Gelände schweifen und ging etwas nach rechts, um ihre Finger über den Rand eines weiteren Abdrucks wandern zu lassen. Bergschuhe. Jemand war dem Wagen zu Fuß gefolgt. Und dieser Jemand war nicht wegen der schönen Landschaft da.
    Sie rieb sich übers Kinn und versuchte stirnrunzelnd, sich daran zu erinnern, was ihr Großvater ihr als junges Mädchen übers Spurenlesen beigebracht hatte. Die Spuren waren mindestens vierundzwanzig Stunden alt, aber nicht älter als achtundvierzig. Die Spuren der Bergschuhe waren frischer, zwischen acht und zehn Stunden.
    Dann legte sie den Kopf schief, und ihre Augen wurden schmal, als ihr die Abwesenheit von Emotionen oder sonstiger Eindrücke beim Berühren dieser Spuren auffiel. Sie waren ruhig, unbewegt. Als hätte ihr Verursacher keine Furcht, keine Wut und auch sonst keine Gefühle auf dem Weg durch die Schlucht gekannt.
    »Zentrale, ich fahre mal rein und sehe mich um«, gab sie durch, als sie wieder aufstand und zurück zu ihrem Wagen ging. »Es gibt Hinweise, dass jemand zu Fuß hinterhergegangen ist. Könnte unser vermisster Wanderer aus Bereich zwei sein.«
    »Das ist meilenweit weg, Fields«, gab Lenny zu bedenken. »Ein guter Zweitagesmarsch.«
    »Ja, aber diese Greenhorns sind verdammt unberechenbar.« Mit einem Seufzen schloss sie die Tür und legte den Sicherheitsgurt wieder an. »Ich prüfe das nach, bevor ich mich auf den Heimweg mache. Fields, Ende.«
    Megan legte den Schalter um, der den Allradantrieb ihres Wagens aktivierte, und steuerte das steile Gefälle hinab über den Pfad, der in Millionen Sturzfluten über die Jahrhunderte ausgewaschen worden war.
    Sie fuhr langsam und hielt aufmerksam Ausschau nach Anzeichen für das Fahrzeug oder den Wanderer. Die Schlucht teilte sich in mehrere schmalere Nebenarme auf. Einige davon führten zu verborgenen Höhlen, die während der Regenzeit leicht überflutet wurden. Andere durchschnitten das Land und verengten sich irgendwann zu Sackgassen.
    Diese Schlucht war tiefer als die meisten, mit Wänden, die leicht drei bis fünf Meter Höhe über dem sandigen Grund erreichten. Felshöhlen und tiefe Krater hatten sich in die Wände gegraben und zeugten von der unglaublichen Kraft des Wassers, das sich einen Weg durch die Schlucht gebahnt hatte. Die Reifenspuren führten weiter mittendurch, bis sie schließlich um eine steile Biegung herum verschwanden.
    Megan behielt die Biegung im Auge und näherte sich vorsichtig. Sie spürte die Gefahr immer stärker, je näher sie kam. Irgendetwas stimmte hier nicht. Die Sonne wirkte zu hell, die Hitze, die von der Motorhaube des Raiders ausging, zu intensiv. Urplötzlich waren all ihre Sinne in höchster Alarmbereitschaft. Sie war auf der Hut, in der Erwartung bevorstehenden Unheils.
    Sie bog um die Kurve, bremste langsam und starrte auf den schwarzen Geländewagen, der dort im goldenen Sonnenschein stand.
    Verdammt. Das war nicht gerade das, was sie erwartet hatte.
    Der Wagen war zwar nicht so wüstenfreundlich wie ihr eigener, aber definitiv für Geländefahrten geeignet. Die schweren Reifen waren dafür gebaut worden, auf schlammigem oder sandigem Untergrund zurechtzukommen. Zumindest, wenn sie nicht platt waren, so wie diese hier.
    Sie kniff die Augen zusammen, um sich vor dem Sonnenlicht zu schützen, und

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