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Bradens Vergeltung

Bradens Vergeltung

Titel: Bradens Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lora Leigh
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während sie ihn heiß umklammert hatte.
    »Braden, was zum Teufel ist eine Einheit A?«, rief sie frustriert aus. »Du brauchst hier echt mal ein Verzeichnis.«
    Bei der Frage zuckte Braden zusammen. Er war Teil der Einheit A.
    »Attentäter, Megan.« Er sprach in ruhigem Tonfall und unterdrückte die Gereiztheit, die in ihm schwelte.
    Schweigen hing in der Luft, und seine Lippen verzogen sich spöttisch zu einem wissenden Lächeln. Er drehte sich um und sah durch die offene Tür, bevor er zurück ins Haus ging und die Schiebetür schloss.
    Megan starrte auf den Monitor, die Hand anmutig auf der Tastatur, während sie die Miniaturbilder und die angegebenen Statistiken durchging.
    »Vierzehn Treffer, drei Opfer«, gab sie die Statistik wieder. »Was bedeutet das?«
    »Vierzehn Tötungen, davon drei unschuldige Ziele, die ich nicht retten konnte.« Er hatte aufgehört, sich selbst zu quälen wegen der drei Unschuldigen, die er nicht aus der Schusslinie hatte bringen können.
    »Drei.« Ihre Stimme klang heiser und unsicher. Und wer zum Teufel wollte ihr das vorwerfen? Das war nicht gerade der Traum einer Frau von »glücklich bis ans Lebensende«.
    »Drei.« Er nickte und ging wieder zur Kaffeekanne. »Die Informationen sind alle hier, Megan. Wenn du Fragen hast, dann lies die Dateien.«
    Vielleicht würde die Tatsache, wer er war, sie davon ablenken, was er war.
    Er hielt seine Sinne auf Empfang, um auch den kleinsten Hinweis auf Ablehnung, der von ihr kommen könnte, aufzufangen. Aber er fühlte nichts dergleichen. Er registrierte Verwirrung, Zorn, aber keinen Vorwurf. Schließlich drehte er sich um und musterte sie neugierig.
    Ihre Gefühle waren auf ihrem Gesicht ebenso leicht abzulesen wie in der Atmosphäre um sie herum. Sollte sie je in eine Situation geraten, in der sie sowohl ihre physische als auch ihre mentale Präsenz verbergen musste, dann wäre sie für die Kojoten leicht aufzuspüren. Die tierischen Sinne waren bei allen Breeds messerscharf. Emotionen wahrzunehmen war für sie beinahe ebenso einfach, wie der Witterung eines Duftes zu folgen. Er hatte keine Ahnung, wie sie es geschafft hatte, die Kojoten zu überrumpeln, als sie in ihr Haus eingedrungen waren.
    Sie war verwirrt, erregt und verletzt. Doch überraschenderweise schien sie um seinetwillen Schmerz zu empfinden, und nicht wegen ihm.
    »Die Berichte hast nicht du geschrieben.« Ihr Blick wanderte über die Seite, während sie die Details anklickte.
    Er legte den Kopf schief und sah sie prüfend an. »Woher weißt du das?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Ich sehe es einfach. Zu bildhaft. Zu sehr darauf konzentriert, dass du nicht brutal genug getötet hast.« Sie hob den Blick, und ihre blauen Augen waren dunkel vor Schmerz.
    Bei ihren letzten Worten verzog Braden den Mund. Sein Ausbilder hatte die Berichte verfasst, und Braden wusste, dass in jedem einzelnen seine offenbare Barmherzigkeit schriftlich festgehalten war. Irgendwann hätte man Braden eliminiert, das war ihm klar, und zwar einfach aus dem Grund, weil er sich weigerte, Freude am Töten zu heucheln.
    »Ich bedaure ihre Tode, nicht meine Taten«, versicherte er ihr. »Ich habe getan, was ich tun musste, um andere und mich selbst zu schützen. Die von uns, die überlebten, erkannten sehr schnell, dass sie schlauer sein mussten als die, die uns erschaffen hatten und versuchten, uns auszubilden, um weiterhin am Leben zu bleiben.«
    »Und die drei Unschuldigen?« Sie schluckte schwer, und Braden sah das Mitgefühl in ihrem Blick. Es tröstete ihn, auch wenn er das Gefühl hatte, keinen Trost für diese Morde zu verdienen.
    »Einer war ein Wissenschaftler, der sich vom Council zu lösen versuchte. Er floh mit einem neugeborenen Breed-Baby und versuchte, Kontakt zu den Medien aufzunehmen. Er wurde getötet, aber das Kind wurde nie gefunden. Der Zweite war ein Agent von Interpol, der gegen einen europäischen Wissenschaftler ermittelte, und der Dritte seine Kontaktperson, der junge Sohn eines Mitglieds des Councils.« Sein Tonfall blieb kühl, seine Haltung distanziert. Er hatte getan, was notwendig war in seinem Kampf ums Überleben. »Hätte ich nicht gehorcht und sie getötet wie befohlen, dann wären andere gestorben. Wenn ein Breed versagte, dann mussten auch seine engsten Wurfgeschwister sterben. Wenn einer nicht zurückkam, dann wurde jeder Breed aus seinem Ursprungslabor ermordet und die Einrichtung stillgelegt.« Er biss die Zähne zusammen, als er an die starke Loyalität und

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