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Bradens Vergeltung

Bradens Vergeltung

Titel: Bradens Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lora Leigh
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ihren Kampf ums Überleben dachte, die sie in jener Zeit verbunden hatten.
    »Loyalität«, flüsterte Megan.
    Braden neigte langsam den Kopf. »Vielleicht war es dumm, aber die meisten von uns wurden mit einem Gefühl der Verbundenheit geboren, einem Gefühl der Loyalität gegenüber denen, die wir als unsere Wurfgeschwister betrachteten. Dagegen wurde nicht verstoßen.«
    »Hast du es versucht?« Er sah Tränen in ihren Augen schimmern, und ihm wurde schwer ums Herz, als ihre Gefühle ihn erreichten. Kein Mitleid, aber Schmerz. Um seinetwillen. Und wegen jenen, die er zu schützen versucht hatte.
    »Ja, habe ich.« Er nickte langsam. »Bei jeder Mission. Ich hatte einen Plan, und ich hätte fliehen können. Ich hätte mich selbst in Sicherheit bringen können.« Braden verzog das Gesicht bei dem Gedanken. »Aber die anderen hätten keinen leichten Tod gehabt, und das wusste ich. Ich konnte einfach nicht der Grund dafür sein. Lieber wäre ich selbst gestorben. Solange wir am Leben waren, gab es immer die Chance, dass wir überleben und einen Weg finden würden, auch die anderen zu retten.«
    »Ich dachte, das Council missbilligte Loyalität und Freundschaft unter den Breeds?« Er spürte, wie sie versuchte, Erklärungen zu finden, zu verstehen.
    »Dafür haben sie uns auch streng bestraft.« Braden schob die Hände in die Hosentaschen und lehnte sich gegen die Wand. Seine Lippen verzogen sich zu einem ironischen Lächeln. »Wir wurden erschaffen, um zu morden und das Blutvergießen zu genießen. Wir waren ihre Wegwerfsoldaten, ihre Roboter, wenn du so willst. Tiere, die sich als Menschen ausgeben und dann mit tödlicher Gewalt zuschlagen konnten. Wir wurden nicht erschaffen, um Loyalität zu empfinden, aber die Wissenschaftler und Ausbilder wussten, dass sie existierte. Wir konnten sie nicht vollständig verbergen.«
    Mit Tränen in den Augen drehte sie ihm den Rücken zu, und ihr Mitgefühl legte sich schwer auf sein Herz. Sie hatte sich gezwungen, stark zu sein, und so viele Jahre allein durchgestanden. Aber jetzt öffnete sie sich für ihn, und ihre Wärme drang behutsam in seine Seele und linderte die düstere Kälte seiner Erinnerungen.
    Abrupt stand sie vom Tisch auf, drückte hastig auf den Aus-Knopf des Laptops und schloss damit die Seiten, die sie soeben gelesen hatte. Ihr Gesicht war blass und ihr Körper angespannt.
    »Es ist nicht gut, davor wegzulaufen, Megan. Du weißt, dass das Leben für uns beide nicht gerade die pure Freude war«, bemerkte er ruhig, während er am liebsten irgendetwas kurz und klein geschlagen hätte – vorzugsweise den Computer, in dem sich die belastenden Informationen befanden.
    Er fühlte Schmerz, um ihretwillen und um seiner selbst willen. Wie schrecklich musste es sein, an einen Mann gebunden zu sein, von dem man wusste, dass er einen mit einem Stoß töten konnte? Wie ging man mit dem Wissen um, dass dieser Mann dir in die Augen schauen und deine größten Träume sehen und dich nur einen Augenblick später ermorden konnte? Aber sie hatte ein Recht auf diese Informationen. Sie musste diese Geheimnisse erfahren. Sie war seine Gefährtin, und er wollte nichts vor ihr verbergen.
    Die Spannung in der Luft verdichtete sich, Furcht und Schmerz peitschten um ihn herum. Sie trafen ihn nicht, denn dafür waren seine natürlichen Abwehrmechanismen zu stark, aber er nahm sie wahr.
    Langsam drehte Megan sich wieder zu ihm um.
    »Glaubst du denn, dass ich dir für irgendwas davon die Schuld gebe?«, fragte sie brüsk und zeigte mit dem Finger in Richtung Laptop. »Denkst du, ich würde je daran zweifeln, dass du nur getan hast, was du tun musstest?« Ein bitterer Zug erschien um ihren Mund. »Du magst ja verdammt arrogant sein, Braden, aber du bist kein Mörder.«
    Schweigend erwiderte er ihren Blick und beobachtete, wie ihre Züge weicher wurden und das streitlustige Funkeln in ihren Augen langsam wieder verschwand.
    »Ich wünschte, ich könnte die Erinnerungen und den Schmerz lindern.« Ihr geflüstertes Bekenntnis überraschte ihn. »Ich würde dir die Albträume nehmen, wenn ich könnte, Braden.«
    Das war die Wahrheit. Er sah es in ihren Augen, und es schockierte ihn durch und durch. Seine kleine Empathin, die sich immer vor der Welt und den Albträumen anderer versteckt hatte, würde bereitwillig seine Albträume auf sich nehmen, um seinen Schmerz zu lindern.
    »Dann bist du echt verrückt«, knurrte er, und die Erektion in seinen Jeans schwoll wieder an, während er sie

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