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Bragg 04 - Dunkles Verlangen

Bragg 04 - Dunkles Verlangen

Titel: Bragg 04 - Dunkles Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
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mit dem sie verheiratet war, brachte den Comanchero um. Allerdings hat er ihn vorher noch verstümmelt.«
    Jane erschauderte. »Was für eine furchtbare Geschichte, Nicholas.«
    Er öffnete die Augen und blickte wieder zum Baldachin hinauf. »Neun Monate später wurde sie von einem Kind entbunden. Doch der Vater des Kindes war nicht der Ranger. Das Kind war von dem Comanchero.«
    Jane drängte sich ganz nahe an ihn. Sie spürte, wie nahe ihm das alles ging, und streichelte ihn sanft. »Und dann?«
    Er zuckte mit den Achseln. »Das ist alles. Eine typische Geschichte aus dem Grenzland.«
    Jane war verwirrt. Wieso hatte er ihr nur diese schreckliche Geschichte erzählt? »Und was ist aus dem Kind geworden?«
    Der Earl zögerte. »Weiß ich nicht.«
    Sie machte sich mit den Lippen an seiner Schulter zu schaffen. »Und warum hast du mir das alles erzählt?«
    Er drehte sich in ihre Richtung und sah sie mit einem geheimnisvollen dunklen Blick an. »Ich bin in diesem Grenzland aufgewachsen, wo die Gewalt herrscht und nur der Starke überlebt. Von dort komme ich.«
    Jane erschauderte. Sie berührte ihn. »Ist es immer noch so wild dort?«
    »Nein. Noch ein bisschen ungezähmt, aber nicht mehr so, wie ich es gerade geschildert habe.«
    »Und – kennst du die Frau?«
    Er musterte ihr Gesicht. Es dauerte lange, bis er schließlich entgegnete: »Ja.«
    »Die arme Frau«, sagte Jane und war plötzlich tief bewegt. »Hat … hat der Zwischenfall ihre Ehe zerstört? Ich meine ihre Ehe mit dem Ranger?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein. Er liebt sie, liebt sie immer noch, mehr als das Leben selbst, glaube ich. Und sie bringt ihm die gleichen Gefühle entgegen.«
    In Janes Augen standen plötzlich Tränen. »Wie romantisch. Die Liebe, die über alles triumphiert.«
    »Warum weinst du?«
    Jane schüttelte den Kopf. »Die Geschichte mag zwar grauenhaft sein, aber sie ist zugleich auch wunderschön, weil die beiden nicht zugelassen haben, dass die tragischen Verhältnisse ihre Liebe zerstören.«
    Der Earl schwieg, sah sie bloß an. Dann drehte er sich zu ihr und wischte ihr mit seinem mächtigen Daumen die Tränen ab. Überrascht sah Jane, dass seine Augen feucht glänzten. »Nicho …«
    »Pssst«. sagte er und drang mit ungestümer Kraft in ihren Mund ein, danach nahm er ihren ganzen Körper in Besitz.
     

Kapitel 48
     
    Der Frühsommer hatte in seiner ganze Pracht in London Einzug gehalten. Ein schöner Tag. Hoch oben in den Zweigen der Ulmen sangen die Vögel, der Himmel war blau und wolkenlos und der Tag warm genug, um leicht bekleidet und ohne Mantel oder Umhang ins Freie zu gehen. Die beeindruckende Kutsche des Hauses Dragmore rollte – von einem Gespann großartiger Brauner gezogen – durch den Hyde Park. Der Earl und Jane saßen Seite an Seite. Ihre Körper berührten sich auf ganzer Länge: von den Schultern über die Hüften bis hinab zu den Knien. Nicole lag ungewöhnlich ruhig in den Armen ihrer Mutter, und Chad saß auf einem Sitz ihnen gegenüber und winkte den Passanten zu, während er sich zugleich lebhaft über alles und jedes ausließ.
    »Was für eine wundervolle Idee«, sagte Jane zu Nick und ließ ihren Blick auf seinem ebenmäßigen Antlitz ruhen. Sie war sicher, dass ihre Liebe zu ihm für jedermann leicht zu erkennen war.
    »Die Gouvernante war nicht gerade erbaut«, sagte der Earl. Er hatte Chad aus dem Unterricht entführt.
    »Zum Teufel mit ihr«, erwiderte Jane schnippisch.
    Der Earl lachte und nahm ihre Hand und drückte sie. »Pssst, nicht vor den Kindern.«
    Jane machte ein tief betroffenes Gesicht, und der Earl musste abermals lachen. Er hielt die ganze Zeit ihre Hand. Jane kuschelte sich jetzt noch etwas bequemer an ihn. Beide ignorierten die vielen gaffenden und tuschelnden Reiter und Kutscheninsassen, denen sie unterwegs begegneten.
    »Papa«, rief Chad aufgeregt. »Können wir eine Bootsfahrt machen?
    Der See war nun nicht mehr weit entfernt, man konnte sogar schon ein paar Ruderboote erkennen. Die Damen hockten in ihren Spitzenkleidern unter Sonnenschirmen bequem auf den Sitzbänken, während die Männer in ihren gestreiften Hemden und mit lässig aufgerollten Ärmeln das Geschäft des Ruderns übernahmen.
    »Wieso eigentlich nicht?«, sagte der Earl. Er sah Jane an. »Das muss deine Mutter entscheiden.«
    Jane erwiderte seinen Blick. Seine Worte hatten sie berührt, und so lehnte sie sich ein wenig vor, um ihm einen Kuss auf den Mund zu hauchen. »Natürlich habe ich nichts dagegen.«
    Der

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