Brainwalking
kombiniert werden – das gibt es durchaus auch bei anderen Angeboten, auch in geschlossenen Räumen –, sondern der stetige Umgebungswechsel gibt laufend neue Impulse, die, den Aufgaben entsprechend, bewusst verarbeitet werden müssen. Das ist geradezu ein Feuerwerk an Information für den Kopf. So ist es sicherlich gut, auf dem Laufband zu trainieren, aber besser im Wald zu walken oder zu joggen. Dort muss das Gehirn bei jedem Schritt auf Bodenunebenheiten reagieren. Es leistet viel mehr. Abgesehen davon, ist die Natur interessanter als ein Fitnessstudio.
Ganz nebenbei muss der Körper sich draußen auf wechselndes Ambiente einstellen: Die Temperatur ist auf Wegstrecken im Schatten anders als in der Sonne. Der Untergrund ist mal weicher Waldboden, mal geteerter Wirtschaftsweg, ein Stück Sand, ein kurzer Wiesenpfad, eine gepflasterte Strecke usw. Die Augen müssen sich auf wechselnde Lichtverhältnisse einstellen usw. Da läuft eine Reihe von Vorgängen ab, die uns im Alltag meist nicht bewusst werden, aber eine ständige Anpassungsleistung vom Körper verlangen. Beim Brainwalken sind solche Vorgänge im Blick, rücken ins Bewusstsein und können so intensiv wirken.
Die positiven Wirkungen der Bewegung auf das Gehirn werden zurzeit erklärt durch
vermehrte Durchblutung des Gehirns,
das Entstehen neuer Nervenzellen im Gehirn (Neurogenese),
erhöhte Anzahl von Verbindungen zwischen den Nervenzellen im Gehirn (Synapsen) mit besserer Verknüpfung,
Veränderungen bei Entstehung und Abbau von Botenstoffen im Gehirn.
Diese Schlüsse legen vor allem Tierexperimente nahe 1 .
Das Bewegen in freier Natur hat außerdem eine psychische Komponente. Es beeinflusst die Seele positiv. Natur bietet mehr als nur gute Luft und grüne Bäume. Mal richtig abschalten, einfach entspannen und den hektischen Alltag hinter sich lassen. Nirgends gelingt das so gut wie in der freien Natur. Schon nach den ersten Schritten spüren Brainwalker beruhigende Kraft und entspannende Stille. Viele beschreiben das als ein Stück Urlaub für Geist und Seele.
Werden dann die Gedanken durch entsprechende Aufgabenstellungen gezielt auf bestimmte Naturerscheinungen oder Denkaufgaben gelenkt, verschwinden Belastungen des Alltags förmlich im Nichts. Volle Konzentration auf das Hier undJetzt ist beim Brainwalking gefordert. Da bleibt kein Platz für Sorgen und Probleme. So lässt sich richtig auftanken, um anschließend wieder mit voller Kraft den Alltag zu bewältigen.
Düfte aus der Natur können entspannter und glücklicher machen. Das fanden australische Forscher heraus und entwickelten ein Spray, das die negative Wirkung von Stress auf das Nervensystem reduzieren soll. Die Erfindung basiert auf der Erkenntnis, dass beim Schneiden von Gras und grünen Blättern mindestens fünf Chemikalien freigesetzt werden, die stressabbauende Eigenschaften haben sollen. Das Spray enthält drei dieser Substanzen. Der Duft wirkt angeblich direkt auf das Gehirn, insbesondere auf die für Emotion und Gedächtnis verantwortlichen Regionen Amygdala und Hippocampus. Beide Hirngebiete sind am Hormonsystem beteiligt, das die Ausschüttung von Stresshormonen steuert. So wissen wir nun, warum viele Menschen den Duft von frisch gemähtem Gras lieben. Aber in natura ist er bestimmt angenehmer zu genießen als aus der Dose! Der Geruchssinn führt in die entwicklungsgeschichtlich älteste Region des Gehirns, einen Teil, der schon lange vor dem Sprachzentrum ausgebildet war. Die Verbindung der Geruchswahrnehmungen zum Sprachzentrum fehlt. Deshalb fällt es uns oft schwer, einen Geruch zu beschreiben. Wie lässt sich zum Beispiel der Geruch einer Banane definieren? Der Geruchssinn wird deshalb auch als stummer Sinn bezeichnet. Dennoch wird über ihn das Gehirn enorm stimuliert.Gerüche kommen zwar ohne Worte daher, können aber sehr wohl Assoziationen wecken. Etwas „stinkt uns“, wir können jemanden „nicht riechen“ oder wir machen eine „saure Miene“. Über das Riechen entscheiden wir, ob ein Nahrungsmittel genießbar ist oder nicht. Der Geruch ist wichtig dafür, ob uns jemand sympathisch oder unsympathisch ist. Er beschert uns angenehme und unangenehme Stimmungen und spielt eine bedeutende Rolle im Sexualleben.
Gerüche werden von der Nasenhöhle direkt ins Gehirn weitergeleitet. So gelangen Nervenimpulse ins sogenannte Riechhirn , den olfaktorischen Kortex. Dort werden sie verarbeitet, weitergeschickt und anschließend mit bekannten Düften verglichen und
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