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Brainwalking

Brainwalking

Titel: Brainwalking Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina M. Jasper
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eigentlichen Sinn erkannt.
    Im Alltag ist es häufig das Sehen und Erkennen von Zeichen, die wir einordnen und entsprechend reagieren, bei denen sich die Informations-Verarbeitungs-Geschwindigkeit bemerkbar macht. Das gilt im Straßenverkehr ebenso wie im Arbeitsleben und bei vielen anderen Gelegenheiten.
    Zum Training werden klassisch sogenannte Durchstreichaufgaben eingesetzt, bei denen es darum geht, bestimmte Zeichenkombinationen oder -muster schnell zu erkennen und anzustreichen. Das ist im Freien zwar grundsätzlich möglich, aber nicht immer machbar. Ersatzweise können Übungen ohne Papier und Stifte zum Einsatz kommen. So ist es zum Beispiel möglich, Wegweiser mit vielen Informationen zu nutzen. Hier gilt es, etwa die Anzahl der Informationen festzustellen, die ein bestimmtes Kriterium erfüllen, zum Beispiel: Wie viele Ortsnamen enthalten zwei Buchstaben, die im Alphabet aufeinanderfolgen? Bei einer solchen Aufgabe kann jeder Teilnehmer für sich überlegen. Erst nach einer angemessenen Zeit werden die Ergebnisse miteinander verglichen.
    Eine andere Möglichkeit sind alle Arten von Sortieraufgaben. Da werden von der Gruppenleitung mitgebrachte oder in der Natur gesuchte Materialien nach vorgegebenen Merkmalen zügig verschiedenen Stapeln zugeordnet. Das können Spielkarten sein, aber ebenso zuvor gesuchte Teile, wie kleine Steine, Kastanien oder Ähnliches. Die Aufgabe kann zum Beispiel heißen: Jeder sucht schnell in der Umgebung 10 kleine Gegenstände zusammen. Anschließend wird alles sortiert. Dabei sollen alle Gegenstände mit gleichen Anfangsbuchstaben jeweilsauf einem Stapel landen. Also B aumrinde zum B latt und S tein zum S chneckenhaus. Besonders viel Spaß macht eine solche Übung, wenn es für einen Gegenstand mehrere mögliche Bezeichnungen gibt und die Teilnehmer völlig unterschiedliche Lösungen finden. Dann kommt Kommunikation zustande und das gibt dem Gehirn jede Menge Impulse.
    Eine andere Möglichkeit zum Training der Informations-Verarbeitungs-Geschwindigkeit ist, mit Worten bestimmte Anweisungen zu geben, die schnell in Bewegung umgesetzt werden müssen. Das ist mit etlichen Spielformen möglich. Eine der einfachsten Formen ist zum Beispiel das weithin bekannte Spiel „Alle Vögel fliegen hoch“. Dabei geht es darum, beim Nennen von Begriffen immer schnell zu entscheiden, ob das Genannte fliegen kann oder nicht. Bei allem, was fliegt, werden die Arme schnell nach oben bewegt. Andernfalls muss zügig eine andere Haltung – zum Beispiel Hände auf dem Rücken verschränken – eingenommen werden. Also: Bei Flugzeug, Vogel oder Schmetterling gehen die Arme in die Höhe, bei Delfin, Auto oder Baum wandern sie auf den Rücken.
    Die Merkspanne als zweiter wichtiger Faktor für die Kapazität des Kurzspeichers ist bereits ein erster Schritt in Richtung Gedächtnis, quasi eine Vorstufe, auch als primäres Gedächtnis bezeichnet. Sie umfasst einen Zeitraum von lediglich 5-7 Sekunden, die Spanne, in der uns eine Information unmittelbar und bewusst zur Verfügung steht. Es geht darum, kurzfristig etwas zu behalten – Informationen einzuspeichern und sofort anschließend, also ohne Ablenkungspause, wiederzugeben.
    Diese Grundfunktion des Gehirns wird im Alltag zum Beispiel benötigt, um ein Gespräch zu verfolgen. Wir müssen Wörter für kurze Zeit verfügbar halten, um Satzteile zusammenzubringen, Bezüge dazwischen herzustellen und so den Sinn der aneinandergereihten Wörter zu verstehen. Ist ein Satz zu lang oder die Merkspanne zu kurz, klappt das nicht mehr ohne Probleme.
    Beim Training ist wichtig, dass Informationen etwa im Sekundentakt angeboten werden, also eine Information pro Sekunde. Es geht darum, durch regelmäßiges Training den Zeitraum zu verlängern, nicht in erster Linie die Menge an Information zu erhöhen. Deshalb gilt es bei diesem Training vor allen Dingen, Strategien zu vermeiden. Lieber ohne Trick weniger behalten als mit Strategie mehr.
    Als Gruppenleiter sollten Sie bei Übungen für die Merkspanne darauf achten, dass Einspeichern und Abrufen immer direkt aufeinanderfolgen, also keine Ablenkungsphase zwischengeschaltet ist.
    Klassisch werden zum Training der Merkspanne Arbeitspapiere eingesetzt, die Reihen mit ca. sechs Informationen – Zahlen, Buchstaben, Wörter, Symbole oder Bilder – enthalten. Diese werden kurz angesehen und sollen anschließendaufgeschrieben oder genannt werden. Draußen ist es zwar unpraktisch, allen Teilnehmern jeweils solche

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