Brainwalking
Arbeitsblätter zu geben. Aber es ist durchaus machbar, dass Sie als Gruppenleiter zum Beispiel große Karten mit Informationen zeigen und alle sofort anschließend auf ihren Notizzetteln vermerken, was sie davon behalten haben. In ähnlicher Weise kann die Übung auf Zuruf durchgeführt werden. Statt die Information zu zeigen, wird sie nur genannt. In diesem Fall ist es für die Teilnehmenden meist einfacher, weil hier das Echogedächtnis ins Spiel kommt. Der Klang bleibt leichter im Ohr als nur das Bild.
Für das Training der Merkspanne können ohne Probleme Materialien aus der Natur eingesetzt werden. Den Teilnehmern macht es meist viel Spaß, diese zunächst zu sammeln und dann damit zu üben. Immer zwei Teilnehmer legen sich gegenseitig vier, fünf oder sechs Gegenstände vor, decken sie ab und der Partner erinnert sich, was in welcher Folge dort liegt. War die Folge Kastanie – Nuss – Eichel – Blatt – Stein oder war die Reihenfolge doch anders?
Völlig ohne Material kommen Übungen aus, bei denen es darum geht, sich eine kurze Bewegungsfolge zu merken. Eine Person gibt Bewegungen im Sekundentakt vor, die anderen ahmen sofort anschließend nach, zum Beispiel: rechter Arm vor – ein Schritt nach links – hinter dem Rücken klatschen – rechter Fuß stampft – linke Hand fasst ans Ohrläppchen.
Die hier genannten Übungsformen sind ausdrücklich nur Beispiele. Welche Möglichkeiten gewählt werden, hängt immer von eigenen Vorlieben der Gruppenleitung ebenso ab wie von Teilnehmern, Wetter, Gelände, Material usw.
5.4.2 Gedächtnis
Zwar ist es nicht wirklich wichtig, das (Langzeit-)Gedächtnis zu trainieren, da dieser Teil des Gehirns viel besser funktioniert, als die meisten Menschen glauben. Trotzdem bereitet es Teilnehmern immer wieder viel Spaß. Viele suchen solche Herausforderungen, um sich selbst zu testen. Dennoch ist es für Gehirntrainer ein ungeschriebenes Gesetz, alles zu vermeiden, was an Test erinnert. Zumindest sollte es keinen direkten Vergleich zwischen einzelnen Teilnehmern geben. Eine gute Möglichkeit bieten deshalb Mannschaftsaufgaben. Dann ist niemand dem Risiko ausgesetzt, allein zu verlieren oder eine Niederlage zu erleben. In der Gruppe fällt es leichter, zu akzeptieren, dass eine andere Gruppe einfach besser abgeschnitten hat.
Möglichkeiten, das Gedächtnis zu trainieren, gibt es unterwegs in Hülle und Fülle. Was steht auf der Informationstafel am Startpunkt zur Tour? Möglichstviele Einzelheiten einprägen, zwischendurch noch mal erinnern und ganz am Ende, kurz vor der Rückkehr zum Ausgangsort, zusammentragen, was hängen geblieben ist. Oder unterwegs Stationen einplanen. An jeder Station gilt es, sich einen Begriff zu merken: Laternenpfahl, Baumstumpf, Nistkasten, Brunnen usw. Welche Mannschaft bringt am Ende die meisten oder gar alle Stationen zusammen? Alternativ kann an jeder Station anstelle eines Gegenstandes eine neue Bewegung gemerkt werden. Dazu trägt jeder Teilnehmer einen beliebigen Vorschlag bei, den alle einmal nachvollziehen und dann ins Gedächtnis einspeichern. Stimmt am Ende auch die Reihenfolge?
Wichtig ist bei dieser Art von Übungen, dass zwischen dem Einspeichern und dem Abrufen eine aktive Pause liegt. Es nützt nichts, die Inhalte während der gesamten Tour stetig vor sich hin zu sagen. Dann bleiben sie bestenfalls im Arbeitsgedächtnis, kommen aber im Gedächtnis nicht an, können also nach einer Ablenkung nicht mehr abgerufen werden. Deshalb sollten Sie als Gruppenleiter darauf achten, dass nach dem Einspeichern von Informationen immer eine gezielte Ablenkung erfolgt. Das kann eine Rechenaufgabe sein oder es wird ein Wort rückwärts buchstabiert oder eine beliebige andere Übung, die volle Aufmerksamkeit erfordert.
5.4.3 Kreativität und mehr
Das Bewegen an frischer Luft setzt ungeheure Kreativität frei. Da wundern sich viele Brainwalker über ihre eigenen Ideen. Lassen Sie die Gruppe unter bestimmten Vorgaben miteinander sprechen: Wörter suchen, Geschichten erfinden, etwas darstellen usw. In der Fortbewegung werden bei den meisten Aktiven die Gedanken nur so sprudeln. Die Einzelnen beflügeln sich gegenseitig, jedes Wort ergibt ein neues. Da entsteht Fantasievolles, Verrücktes und vor allem jede Menge Spaß.
Um das in Gang zu setzen, benötigen Sie nur ein paar Impulse: Stellt unterschiedliche Baumarten dar! Überlegt euch eine Geschichte, wie dieser Stein entstanden ist! Versetzt euch in den Vogel, der da oben auf dem Baum sitzt –
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