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Brandfährte (German Edition)

Brandfährte (German Edition)

Titel: Brandfährte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rose Gerdts
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Medien hatten ihre Schlagzeilen bekommen.
    Zwei Tage lang hatten sie Mohle viele Stunden hintereinander vernommen. Er hatte gestanden, Maike Ahlers und Gabriela Senkers getötet zu haben. Teilnahmslos, als gingen ihn die Ermittlungen gar nichts an, beschrieb er, wie er Steenhoff mit kompromittierenden Bildern gesellschaftlich und privat vernichten wollte. Den Überfall auf Martina Benke aber bestritt er vehement.
    Rüttger hatte in den Vernehmungen die Rolle des hartnäckigen, unangenehmen Nachfragers übernommen. Steenhoff dagegen schwieg über lange Phasen, nur um Mohle plötzlich an bestimmten Stellen zu provozieren und ihm einen Vorhalt entgegenzuschleudern. Aber Mohle ließ sich nicht aus der Reserve locken, nicht nach drei Stunden Vernehmung, nicht nach fünf und auch nicht nach zwölf Stunden. «Ich habe dieser Frau nichts getan», wiederholte er monoton, als würde er ein Mantra sprechen.
     
    «Elender Lügner», zischte einer der jüngeren Beamten und schüttelte wütend den Kopf. Steenhoff unterbrach seinen Bericht und schaute den Mann ruhig an.
    «Ja, das habe ich bis heute Mittag auch geglaubt.»
    Irritiert sahen ihn seine Kollegen an.
    Steenhoff richtete sich auf. «Aber Mohle sagt die Wahrheit. Die Kollegen haben noch einmal die Vorgärten in der gesamten Straße abgesucht und einen Hammer gefunden, an dem Martina Benkes Blutspuren klebten. Es gab auch eine DNA -Spur an dem Griff. Aber die stammt nicht von Mohle. Es war jemand anders, der Martina Benke so schwer verletzt hat.»
    Einige Beamte protestierten.
    «Es tut mir leid, aber es bleibt uns nichts anderes übrig, als im Fall Martina Benke noch einmal von vorn anzufangen.»
    Aus dem Augenwinkel sah Steenhoff, wie Frehls die Lippen aufeinanderpresste.
    Zurück in seinem Büro, kochte Steenhoff sich eine Kanne Kaffee und legte sich die Benke-Akten auf die linke Schreibtischseite. Fragend sah ihn Petersen an.
    «Irgendwo dadrin ist der Anpacker», antwortete er. Aber seine Stimme klang wenig überzeugt. «Ich werde alle Hinweise, Spuren und Zeugenaussagen noch einmal lesen. Ich bin mir sicher, wir haben etwas übersehen.»
    Als er den ersten Aktenordner durchgelesen hatte und ihn auf die rechte Schreibtischseite legen wollte, nahm Petersen ihm den Ordner ab. «Schadet nicht, wenn ich auch noch mal alles durchgehe.»
    Schweigend verbrachten sie die nächsten Stunden miteinander.
    Es war schon dunkel draußen, und sie hatten die Schreibtischlampen eingeschaltet, als sich Steenhoff plötzlich kerzengerade aufrichtete.
    Petersen, die die veränderte Atmosphäre im Raum sofort spürte, unterbrach ihre Arbeit.
    «Was ist los?»
    Steenhoff wirkte wie elektrisiert. Vorsichtig begann er zu sprechen, als taste er sich in einen dunklen Raum vor.
    «Bei der Befragung von Hermann Ohltmann hat der Kollege notiert, dass der Rentner mehrere Verehrer von Martina Benke erwähnte.»
    Petersen nickte gleichmütig. «Ja, unter anderem meinte er dich damit.»
    «Womit er falschlag. Aber er hat in einem Satz auch Geldmann erwähnt.»
    «Der ältere Mann von nebenan?»
    «Ja.»
    Steenhoff suchte eine Passage in den Akten. «Hier steht es: Ständig war er zugange auf ihrem Grundstück.»
    Petersen richtete sich vor ihrem Schreibtisch auf. «Geldmann kannte auch Martina Benkes Gewohnheiten gut. Er wusste genau, wann sie sonntags die Zeitung reinholt.»
    «Ja, und Martina Benke hat sich bei mir darüber mokiert, dass Geldmann manchmal ums Haus herumschlich. Sie fühlte sich von ihm beobachtet.»
    «Du kennst ihn doch seit deiner Kindheit. Neigt er zu Gewalttätigkeiten?», fragte Petersen zweifelnd.
    «Nein.»
    Steenhoff stand auf und nickte Petersen auffordernd zu. «Aber ich denke, wir sollten ihm schleunigst einen Besuch abstatten.»
     
    Sie parkten ihr Auto vor Geldmanns Haus. Steenhoff öffnete die Pforte und ging mit Petersen durch den gepflegten Vorgarten zur Haustür. Er war diesen Weg in seiner Kindheit nur drei-, viermal gegangen. Es herrschte, laut seinem Onkel Willi, «kalter Krieg» zwischen den Bewohnern der beiden Haushälften. Da fiel es selbst einem Jungen schwer, das Ehepaar um den ins Nachbargrundstück geschossenen Fußball zu bitten.
    Steenhoff stand einen Augenblick lang unschlüssig vor der Klingel. Dann drückte er energisch auf den Knopf. Der helle Klang der Klingel hatte sich in all den Jahren nicht verändert. Als Helene Geldmann vorsichtig die Tür öffnete, war er im ersten Moment erstaunt, wie klein sie war.
    «Guten Abend, Frau Geldmann. Wir

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