Brandhei
darum.
Sie hatte alle Lichter in der Hütte angeschaltet, und einen Moment lang kam sie sich nackt und verletzlich vor, eingezwängt zwischen der geschlossenen Tür und Jake, der immer noch völlig bekleidet war. »Das Bett?«
Er küsste sie und hob dann den Kopf. »Zu weit.« Er küsste sie noch einmal und dann noch einmal, bis sie vergaß, dass sie sich so verletzlich gefühlt hatte. Als er mit den Zähnen über ihre eine Brustwarze strich, sie dann mit der Zunge liebkoste, drängte sich Callie an ihn, während seine erfahrenen und äußerst talentierten Hände die Rückseite ihrer Schenkel hinaufstrichen. »Jake.« Sie stieß ein unsicheres Lachen aus. »Mir ist ganz weich in den Knien. Ich kann mich nicht auf den Beinen halten.«
Er blickte zum Küchentisch, der nur ein, zwei Meter
links von ihnen stand, und schlang den gesunden Arm um Callies Taille, hob sie an sich und ging zu dem Tisch.
»Nein«, stieß sie keuchend hervor und lachte. »Er wird zusammenbrechen.«
Also setzte er sie stattdessen auf den Küchentresen. Er trat einen Schritt zurück und begann, sich zu entkleiden, worauf sie dem Licht dankbar war, das sie kurz zuvor noch verflucht hatte, denn er verfügte über einen so prachtvollen Körper. Er zog ein Kondom hervor und sah sie an, während er es überstreifte. Dann legte er seine großen Hände auf ihre Schenkel und schob sie auseinander. Sie hatte kaum einen Atemzug getan, da war er auch schon mit einem kräftigen Stoß dort, wo er sein wollte. Und er war auch sonst dort, wo er sein wollte, hier, in ihren Armen, genauso wie sie in seinen, was sowohl ganz einfach als auch erschreckend war.
Oder vielleicht auch nur einfach erschreckend.
Zwei Tage später traf die nächste Gruppe ein, eine bunt gemischte Truppe Autorinnen von Liebesromanen. Von dem Augenblick an, da sie den Fuß auf die Ranch setzten, waren sie Traumgäste – glücklich, hier zu sein, noch glücklicher, mitzuhelfen und am glücklichsten, wenn sie die Ranchmitarbeiter zu Recherchezwecken ausfragen konnten.
Sie hatten um einen Übernachtungs-Campingausflug gebeten, und so, wie sie es gern tat, wenn sie die Zeit dazu hatte, ritt Callie mit ihnen aus, wobei sie kurz vor Einbruch der Dunkelheit zur Ranch zurückkehren wollte. Sie fand die Gespräche mit ihren Gästen toll, liebte aber noch mehr die zwei Stunden absoluter Freiheit während ihres Heimritts vor Sonnenuntergang.
Tucker kam für einige Stunden mit, wollte aber vor Callie
zurückreiten, weil zwei der Kühe bald kalben würden. Er wollte die Geburten auf keinen Fall verpassen.
Auch Jake kam mit, aus Gründen, die nur ihm klar waren. Seit Stone fort war, blieb Amy mit Marge allein auf der Ranch und mit Lou, der sich inzwischen so nützlich gemacht hatte, weil er fast alles reparierte, dass sie ihn Vollzeit eingestellt hatten.
Es war ein traumhaft schöner Tag. Sie ritten oben an den Canyon-Wänden entlang, eine Gruppe von Felswänden ragte in majestätische Höhen, und weit unter ihnen verlief der Fluss, ruhig jetzt, als wäre das Unwetter der vorangegangenen Woche nie geschehen. Der Himmel war von einem verblüffend reinen Azurblau, ohne ein einziges Wölkchen. Als die Luft wärmer wurde, zog Callie ihr langärmeliges Jeanshemd aus, so dass sie nur noch ihr Tanktop und Jeans trug. Eddie hatte gar kein Hemd mehr an, weil er seinen Oberkörper bräunen und vielleicht auch die eine oder andere Autorin beeindrucken wollte.
Jake trug eines seiner Firefighter-T-Shirts und Jeans und machte, wie Callie zugeben musste, eine gute Figur im Sattel. »Es ist wunderschön hier«, sagte sie.
»Atemberaubend.« Er hatte sie ununterbrochen angeschaut.
»Ich habe von der Umgebung geredet.«
»Und ich habe von dir gesprochen.«
Sie lächelte. »Du musst mich nicht mehr anbaggern, ich schlafe nämlich schon mit dir.«
»Nicht, dass wir viel geschlafen hätten – aber ich wollte dich bestimmt nicht anbaggern.« Er betrachtete sie neugierig. »Hat dir eigentlich noch nie jemand gesagt, wie schön du bist?«
»Doch. Aber ich habe mich von ihm scheiden lassen.«
»Der Mann war ein Idiot.«
»Nein, das war er nicht. Er konnte nur eben nicht seinen Reißverschluss oben behalten.«
»Wie ich gesagt habe – ein Idiot.«
Sie lachte. »Ich möchte wetten, dass du mehr Frauen mit nach Hause geschleppt hast als Matt.«
»Aber ich habe nicht einer Frau einen Ring auf den Finger geschoben und ihr versprochen, treu zu sein.« Als sie wegschaute, ergriff er ihre Hand und wartete,
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