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Brandhei

Brandhei

Titel: Brandhei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shalvis Jill
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bis sie sich wieder zu ihm umwandte. »Ich gebe nicht oft Versprechen, Callie, aber wenn ich’s tue, dann halte ich sie auch.«
    Sie hatte keine Ahnung, warum sie auf einmal einen Kloß im Hals verspürte. Vielleicht deshalb, weil sie sich genau das von Jake gewünscht hatte. »Welche Art von Versprechen gibst du denn?«
    Er schmunzelte. »Wie wär’s hiermit: so viele Höhepunkte wie du willst heute Nacht.«
    Sie verdrehte die Augen. Unerklärlicherweise enttäuscht und verärgert über sie beide, wendete sie Sierra, so dass Jake ihre Hand loslassen musste. »Sollte das Thema für dich allzu ernst geworden sein, dann hättest du es einfach sagen können.« Sie trieb Sierra zu einem Trab an und ritt zu den anderen Frauen, bei denen sie vielleicht ihre Gedanken über Männer loswerden konnte, die sie abwechselnd zu neuen Höhen und neuen Abgründen führten.
    Jake sah ihr hinterher.
    »Frauen.« Tucker tätschelte Homer und ritt bis auf gleiche Höhe mit Jake. Er musterte seinen Bruder. »Stimmen wir tatsächlich in irgendetwas überein?«
    »Bruderherz, was Frauen betrifft, haben alle Männer die gleiche Meinung. Dass sie spinnen.«
    Jake lachte. Und was vielleicht das Beste war, Tucker lachte auch. »Ich dachte, du hättest ein Problem damit, dass Callie und ich zusammen sind.«

    Tucker zuckte mit den Schultern. »Früher einmal. Jetzt nicht mehr.«
    Keine Erklärung, und da wusste Jake, dass er auch keine bekommen würde.
    »Pass nur auf, dass du gut zu ihr bist.«
    Jake schaute auf Callie, die vor ihm ritt, sie lächelte und unterhielt sich mit den anderen Frauen. Er wusste nicht, wie er darauf reagieren sollte, denn ihm war völlig unklar, wie er jemals nicht gut zu ihr sein könnte.
    »Und pass auch auf, dass es dir gut geht«, sagte Tucker. Nach dieser verblüffenden Bemerkung verabschiedete er sich von allen, kehrte um und ritt zur Ranch zurück.
    Der restliche Tag verlief recht unkompliziert. Jake half Eddie und Callie beim Aufschlagen des Nachtlagers. Als Callie sich vorbereitete, zur Ranch zurückzureiten, gesellte sich Jake zu ihr. »Was machst du da?«, fragte sie.
    »Eddie kommt allein mit den Frauen zurecht. Ich reite mit dir zurück.«
    »Ich kann mir meine Höhepunkte heute Abend auch selbst verschaffen, vielen Dank«, bemerkte sie trocken.
    »Na gut, und mir soll wohl auf dem Ritt zurück unangenehm heiß werden, vielen Dank.«
    »Du brauchst heute Abend nur ein warmes Bett.«
    »Ganz genau. Ich schlafe nicht auf einem kalten, harten Boden, wenn ich ein zu kurzes, zu schmales, kaltes, hartes Bett haben kann.« Oder dich.
    Aber darauf ging sie gar nicht ein. Und da begriff er, dass er sie wieder einmal dazu überreden musste, dass sie ihn begehrte. Es hasste es zwar, aber es würde ihn nicht davon abbringen, nicht, wenn er sich so sehr nach ihr sehnte. Er hatte keine Ahnung, was das über ihn aussagte.
    Sie ritten schweigend weiter. In diesem Schweigen lag jedoch eine Spannung, und Callies gebeugte Haltung gab
ihm einen Hinweis auf ihre Stimmung – obwohl ihm rätselhaft war, was er dagegen tun sollte.
    Es wurde Nacht, und sie ritten im Dunkeln, allerdings beschienen von Millionen blinkender Sterne, die ihn immer wieder ungeheuer faszinierten. Einen solchen Sternenhimmel gab es nirgendwo sonst. Keine Lichter von Städten, keine Beleuchtung von Häusern, und so waren Callie und er völlig, absolut allein, umgeben von Flüssen und wilden Sträuchern und felsigen Canyons, beobachtet lediglich von Kojoten und welchen anderen Geschöpfen dieser Gegend auch immer. Es war Ehrfurcht gebietend und mehr als nur ein wenig beängstigend. Endlich fühlte er sich wohl an diesem Ort, und jetzt wollte er ihn verlassen.
    Nach einer Stunde ritt Callie plötzlich langsamer, machte Halt und stieg ab. Sie band Sierra an einen Baum und legte die Stirn auf Sierras Kopf.
    Auch Jake stieg ab. Die einzigen Laute waren Wasser, das irgendwo links von ihnen rauschte, und das Knirschen des Bodens unter ihren Füßen; er stellte sich hinter sie. »Was ist los?«
    »Ich wünschte, du wärest nicht gekommen«, sagte sie.
    »Mit auf den Ausritt?«
    Sie lachte erstickt. »Auf die Ranch, Jake.«
    Er hatte ihr übers Haar streichen wollen, aber seine Hand verharrte, denn ihm ging auf, was die Worte bedeuteten.
    Dann hob sie den Kopf. In ihren Augen standen Tränen.
    »Ach, Callie«, flüsterte er und berührte sie schließlich doch.
    »Bevor ich dich kennen lernte, war ich glücklich hier.« Eine Träne rann ihr die Wange hinunter

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