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Brandhei

Brandhei

Titel: Brandhei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shalvis Jill
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man ihm ein schmackhaftes Essen vorsetzte, und griff nach einem Teller und einer Gabel, die er Callie hinüberreichte. Dann schnappte er sich selbst einen Teller und schaute unschuldig drein, als Amy sich schließlich, einen Pfannenheber in der Hand, ihm zuwandte. Sie betrachtete argwöhnisch seinen Teller.
    Er lächelte hoffnungsvoll.
    Wortlos häufte sie ihm eine große Portion auf.
    »Danke.« Aber er wartete, bis sie ihm ins Gesicht schaute. »Danke«, sagte er noch einmal, leise und lächelnd.
    Amy erwiderte sein Lächeln nicht.
    Offenbar unbeeindruckt, wartete Tucker, bis Amy auch Callies Teller aufgefüllt hatte. Dann winkte er sie nach draußen. »Ich muss mit dir sprechen.« Er hielt ihr die Tür zum Hof auf.
    »Jake hat dir erzählt, was passiert ist«, sagte sie, während sie auf der kleinen Treppe zur Veranda standen.
    »Ja. Geht’s dir gut?«
    Natürlich, aber nur, wenn sie ihre wahnsinnigen Kopfschmerzen ignorierte. »Jedenfalls besser als der armen Sierra. Wer hat das getan, Tucker? Wer ist zu so etwas fähig?«
    »Keine Ahnung, aber es war nicht das Mädchen dort im Haus. Ganz bestimmt nicht.« Tucker schaufelte das Essen beängstigend schnell in sich hinein. »Aber es kann ja auch ein dummes Versehen gewesen sein.«
    »Ja.« Dennoch hatte Callie ihre Zweifel.
    »Wir haben noch zwei andere Probleme.«
    »Große oder kleine?«
    Er kaute und überlegte. »Ziemlich große.«
    »Na, toll. Also, dann erzähl mal.«
    »Das kleinere zuerst: Uns fehlen heute Arbeitskräfte.«
Das sagte er mit vollem Mund. Nachdem er alles hinuntergeschluckt hatte, hörte er auf zu reden und sagte lustvoll: »O mein Gott, das ist ja besser als Sex.«
    Callie runzelte die Stirn. Sie verkniff es sich, darauf hinzuweisen, dass er noch nicht einmal zwanzig war und deshalb wohl noch nicht besonders viel Erfahrung auf dem Gebiet haben konnte. Aber obwohl sie sich mitunter Jahrzehnte älter als Tucker fühlte, wusste er vermutlich, um der Wahrheit die Ehre zu geben, mehr über diese Sache als sie selbst. »Wieso fehlen uns Arbeitskräfte?«
    »Stone hat einen Kater.«
    Dass Stone am Vorabend zu viel getrunken hatte, war nichts Neues. Stone war der jüngere Bruder von Eddie und seinen Party-Jahren noch nicht entwachsen. Das hatte seine Arbeitsfähigkeit bisher allerdings noch nie in Mitleidenschaft gezogen. Callies mulmiges Gefühl nahm zu. »Wieso ist das ein kleines Problem?«
    »Glaub mir, im Vergleich mit der anderen Sache ist es klein.«
    »Mein Gott, Tucker, worum geht’s dabei? Hattet ihr beide, Jake und du, gestern Abend Ärger?«
    »Die Sache hat nichts mit ihm zu tun. Wen können wir anrufen, der für Stone einspringt, jemand, der uns helfen kann, mit einer großen Gruppe fertig zu werden? Ich habe Lou gefragt, aber er hat etwas in der Stadt zu erledigen.«
    »Wie wär’s mit Michael? Ich kann mich mal erkundigen, ob er heute seine Arbeit schwänzen will. Erinnerst du dich, wie gut es ihm gefallen hat, bei uns einzuspringen, als wir vor ein paar Monaten noch einen weiteren Führer brauchten?«
    »Er hat mir gestern Abend gesagt, dass er einen vollen Tag hat.«
    »Er hat mit dir und den Jungs gefeiert?«

    »Nicht so heftig, aber er war dabei. Und er hat wieder unglaublich von dir geschwärmt.«
    »Tucker, Michael und ich sind nur befreundet.«
    » Du bist nur mit ihm befreundet.«
    Callie seufzte. Sie liebte Michael wie einen Bruder. Er war immer für sie da, sie hatten Spaß zusammen, und er hatte sie sogar mit ihrem Ex-Mann bekannt gemacht – ein Umstand, den sie jedoch nicht gegen ihn ins Feld führte.
    Mit Michael konnte sie alles besprechen, er war ihr Fels, und wenn ein kleiner Teil von ihr befürchtete, dass er mehr als nur freundschaftliche Gefühle für sie hegte, musste sie sich dem nicht stellen. Denn er kam nicht darauf zu sprechen, vor allem nicht nach dem, was zwischen ihr und Matt vorgefallen war. »Wie wär’s mit Jake? Er könnte einspringen.«
    Tucker lachte. »Ja, ganz bestimmt.«
    »Tucker … du hast es zwar nie gesagt, und du musst es auch nicht, aber …«
    »Aber wieso gibt es dieses böses Blut zwischen Jake und mir?« Tucker schaute missmutig hinaus in den Hof. Der Verpflegungswagen, den sie manchmal auf Camping-Expeditionen benutzten, stand neben einem Baum. Man sah eine Reihe von Bänken, die den Gemüsegarten säumten, der jetzt, zu Frühlingsbeginn, zu gedeihen begann. »Das ist alles so lange her, dass es sich nicht einmal lohnt, darüber nachzudenken«, sagte er schließlich.
    »Dann

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