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Brandhei

Brandhei

Titel: Brandhei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shalvis Jill
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gebracht, jemand Leidenden zu ignorieren. Sie überlegte noch eine Sekunde lang, dann öffnete sie die Tür.
    Er sagte kein Wort, sondern betrachtete sie nur mit dieser faszinierenden, unwiderstehlichen Mischung aus Zuneigung, dem Wunsch, sie zu erwürgen, sowie einem Verlangen, vor dem sie fast in die Knie gegangen wäre.
    Also empfand er dasselbe wie sie, wunderte sie sich, auch er hatte all die aufgestauten Gefühle, die sie derart um den Verstand brachten. »Geht’s dir gut?«

    »Ja.« Er hielt inne. »Nein.« Er holte tief Luft. »Ehrlich gesagt – ich bin mir nicht sicher.« Er betrat das Zimmer, aber sie brachte ein wenig Stolz auf und versperrte ihm den Weg. Er brauchte sie nur anzuschauen, und alles in ihr erzitterte in Erwiderung auf das Verlangen, das sie in seinen Augen entdeckte.
    »Tut dir die Schulter weh?«, fragte sie.
    »Wenn ich mit einem Ja antworte, ist das dann das Passwort?«
    »Jake …«
    »Weil sie mir nämlich höllisch schmerzt. Aber das ist ja nichts Neues.«
    Callie schmolz dahin. Sie würde ihm nicht widerstehen können, jedenfalls nicht heute Abend, und sie trat zur Seite.
    Jake schloss die Tür hinter sich, dann lehnte er sich mit dem Rücken dagegen und zog sie an sich. »Callie.« Einfach so, einfach nur ihr Name, geflüstert mit rauer, gequält klingender Stimme, während er ihr übers Haar, über die Schulter strich.
    »Was ist denn?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Er schien ungeheuer niedergeschlagen. »Ach, Jake«, sagte sie ganz leise, und da sie ihn einfach trösten musste, schlang sie ihm die Arme um den Hals. »Weil du hier bist? Wegen Tucker? Weil du kein Firefighter mehr bist? Ist es das?«
    »Von allem etwas.«
    Sie schlang ihm die Arme fester um den Hals. »Es tut mir so leid.«
    Er legte den Kopf an Callies Hals und hielt sie ganz fest. »Ich fühle mich ein wenig tot im Inneren. Aber nicht, wenn ich mit dir zusammen bin, dann nie. Mach, dass ich mich heute Abend lebendig fühle, so wie nur du es kannst.«

    Ihr stockte der Atem. Jeder Widerstand verschwand im Nu. »Solche Gefühle löse ich in dir aus?«
    »O ja.« Der Seidenmantel glitt ihr von der Schulter, nicht so tief, dass sie mit entblößtem Busen dastand, aber doch so weit, dass es ihm den Atem verschlug. Er strich mit dem Finger leicht über ihr Schlüsselbein, dann hob er ihr Gesicht und küsste sie, und ihr Mund schmeckte so gut, und ihr Körper fühlte sich so fest und warm an seinem an. Er umfasste ihre Brüste und streichelte ihre Brustwarzen, die beinahe hart waren und sich nach seiner Berührung sehnten.
    »Sag nein, wenn du nicht willst«, sagte er leise. »Dann gehe ich.«
    Ihr Körper pochte vor sinnlichem Verlangen. Sie dachte gar nicht daran, aufzuhören.
    »Callie? Gib mir ein Zeichen, was ich tun soll.«
    Sie verstand selber nicht, warum sie das hier so sehr wollte. Ihn so sehr begehrte. Sie glitt aus ihren Hausmantel und streifte sich die Träger ab, dann nahm sie seine Hand von ihrem Gesicht und legte sie auf ihre Brust.
    »Das ist ein verdammt gutes Zeichen.« Er zog ihr den Seidenstoff bis zur Taille hinunter, ehe er den Kopf neigte und den Mund auf ihre Haut legte. Er liebkoste sie mit seinen Lippen, seiner Zunge, seinen Zähnen, bis ihr die Sinne schwanden. Andere Gedanken drängten sich ihr auf. Das hier war verrückt; sie durfte Jake auf keinen Fall auf diese Art begehren; sie würde es am nächsten Tag bereuen; doch sie schob alle diese Gedanken fort, so wie damals, während dieser lange zurückliegenden Nacht, und klammerte sich an Jake, als wäre er ihre Rettungsleine.
    Er berührte die blauen Flecken unter ihrem Brustkorb. »Scheint so, als ob nicht nur ich verletzt wäre.« Er fasste Callie bei der Hand und führte sie zu ihrem Bett. Sie sank
auf die Futonmatratze, er legte sich neben sie und sah ihr in dem dämmrigen Licht ins Gesicht.
    »Du hast zuviel an«, sagte sie leise.
    »Das Gefühl habe ich auch.« Sie zog an seinem Hemd. Als er die Arme hob, zuckte er vor Schmerz zusammen.
    »Lass mich das machen.« Sie half ihm aus der Kleidung, wobei sie äußerste Vorsicht walten ließ und ihre Lippen auf seine Narbe drückte. Sie konnte den Blick einfach nicht von ihm wenden, denn trotz diverser anderer Narben, die Jake von Kopf bis Fuß überzogen, war er dennoch der schönste Mann, den sie je gesehen hatte. Sie sorgte sich nur, wie sie wohl im Vergleich mit ihm abschneiden würde. Er drückte sie auf den Rücken, flüsterte ihren Namen und küsste sie, lang und tief, ließ seine

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