Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brandhei

Brandhei

Titel: Brandhei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shalvis Jill
Vom Netzwerk:
Eddie die Zügel zu und ging mit langen Schritten auf Callie zu. Er fasste sie am Arm und zog sie von den Stufen. »Zwei Dinge.«
    Sie blickte sich um, um sich zu vergewissern, dass sie allein waren, was ihn überhaupt nicht interessierte. Die Gäste waren mit Amy ins Haus gegangen, um die Koffer für die Abreise zu packen, und Eddie und Tucker schenkten weder ihnen noch Callie und Jake Beachtung.
    »Vergiss die anderen«, sagte er. »Erstens: Ich gehe nie wieder campen.«
    »Das ist jammerschade, denn endlich bewegst du dich wie ein Cowboy.«
    »Wenn das heißt, dass ich aussehe, als hätte ich seit Tagen im Sattel gesessen, dann kann ich gut darauf verzichten.
Ich glaube, ich hab mir den Hintern gebrochen, wenn es dich interessiert. Und nun hör mir mal gut zu, Callie, jetzt kommt Nummer zwei, die vermutlich die Erste hätte sein müssen. Verflucht, ich hätte das schon vor Tagen sagen sollen, aber wir beide waren ja so verdammt dickköpfig.«
    »Jake...«
    »Ich habe nicht mit Cici geschlafen.«
    »Doch, das hast du.«
    »Sie hat in meinem Bett geschlafen, ich in Tuckers. Und ich hätte sie gerne in ein anderes Zimmer gesteckt, so weit weg von mir wie nur möglich, aber die Ranchleitung war nicht sehr zuvorkommend.«
    Callie sah verdutzt drein. »Stimmt das?«
    »Absolut. Tatsächlich hat sie sich mies und unhöflich benommen und vorschnelle Schlüsse gezogen. Falsche Schlüsse.« Er fasste ihre Hand. »Callie, ich wollte einfach nur in dein Bett kommen. Wie konntest du glauben, dass ich …«
    »Ich weiß nicht.« Sie fuhr sich durchs Haar. »Du bringst mich völlig durcheinander.«
    »Dito. Aber egal, was du von mir denkst, sag mir, dass du es tief im Inneren weißt: dass ich niemals mit einer anderen Frau schlafen würde, wo ich doch dich will.«
    Sie starrte ihn an. »Du sagst die Wahrheit, nicht wahr?«
    »Zum Teufel, ja, ich sage dir die Wahrheit.«
    Ihren Augen war anzusehen, dass sie ihm glaubte. »Es tut mir leid. Ich hätte dich besser kennen müssen.«
    »Schon in Ordnung. Ich habe mir nur überlegt, wie du dich mir erkenntlich zeigen könntest.« Er zog sie an sich und küsste sie. Er hatte keine Ahnung, warum er das tat, vielleicht, weil er sich so lange als Außenseiter gefühlt hatte, und daran hatte sich ja auch kaum etwas geändert. Doch
Callie war der einzige Mensch hier draußen, der ihn so sein ließ, wie er war, Idiot hin oder her.
    Sie hatte die Hände gehoben, die über seinen Schultern verharrten. Er hob das Gesicht ein wenig und sah ihr in die Augen, und dann, indem er die Lage seines Kopfes änderte, küsste er sie noch einmal. Eigentlich hatte er sich nur nach einem raschen, sexy Kuss gesehnt, aber wie Callie roch und sich anfühlte – du lieber Himmel. Sie hatte ihm so sehr gefehlt, was ihm erst jetzt aufgegangen war. Diese Erkenntnis traf ihn so unvermittelt, dass er sich fast wieder zurückgezogen hätte, doch dann überraschte Callie ihn, indem sie sich näher an ihn drängte und seinen Kuss erwiderte.
    Es ergab keinen Sinn, doch das merkwürdige Gefühl der Einsamkeit, das er seit seiner Ankunft empfunden hatte, verschwand. Im Grunde geschah das immer, wenn er mit Callie zusammen war. Allerdings hatte er noch genug Verstand, um zu wissen, dass hier mehr im Spiel war als nur körperliche Anziehung. Langsam strich er über Callies schmalen Rücken, mit gespreizten Fingern, um möglichst viel von ihr zu berühren.
    Als er sich schließlich von ihr löste, schien sie ein wenig erstaunt, dass sie noch immer auf der Treppe standen, inmitten des hellen Tageslichts. Sie blickte zu Eddie und Tucker hinüber, die Sättel wegbrachten und Pferde striegelten, aber keiner von beiden schenkte ihnen Beachtung. »Was war das?«, flüsterte sie.
    »Ich habe versucht, dich dazu zu bewegen, mich so anzuschauen, wie du es im Augenblick tust.«
    »Und – wie schaue ich dich an?«
    Er sah ihr in die Augen – und erblickte darin Erregung, aber auch eine widerstrebende Zuneigung. »So, als wäre ich kein ganz schlechter Kerl. So, als hätte ich dir vielleicht
auch ein wenig gefehlt. So, als würdest du mich vielleicht nur halb so sehr begehren, wie ich dich begehre.«
    »Das stimmt zwar alles«, gab sie zu. »Aber es heißt nicht, dass mir das gefallen muss. Jake, du willst doch noch nicht mal hier sein.«
    »Im Moment schon.« Um einen Streit zu vermeiden, küsste er sie noch einmal. Ihr Mund stand ein wenig offen, zweifellos vor Erstaunen, das nutzte er aus und ließ seine Zunge in Callies Mund

Weitere Kostenlose Bücher